Geheimwaffe gegen Trump: Die „Göttlichen Neun“ könnten Harris zur mächtigsten Frau der Welt machen

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Kamala Harris ist die neue Hoffnung der Demokraten bei der US-Wahl. Eine Gruppe könnte nun ihren Wahlkampf beflügeln – und Trump in die Schranken weisen.

Washington, D.C. – Nach Joe Bidens Rückzug am vergangenen Sonntag ruhen viele Hoffnungen der Demokraten auf seiner möglichen Nachfolgerin: Kamala Harris. Die 59-jährige Demokratin startete in den vergangenen Tagen unverzüglich in den Wahlkampf gegen Donald Trump, kann auf die Unterstützung zahlreicher Parteimitglieder bauen und zog in den ersten Umfragen gleichauf mit dem republikanischen Widersacher. Inwieweit sie bei der US-Wahl 2024 gegen den 78-Jährigen behaupten kann, ist gegenwärtig noch unklar. Doch am Ende könnte eine bestimmte Wählergruppe Harris’ Geheimwaffe in Rennen gegen Trump werden.

Harris könnte bei US-Wahl 2024 punkten – eine Gruppe könnte ihr gegen Trump helfen

Kamala Harris ist nach Bidens Rückzug die starke Frau im Lager der Demokraten und könnte bei der US-Wahl 2024 zur ernsthaften Konkurrentin für Donald Trump werden. Sollte die 59-Jährige am Ende im Oval Office sitzen, wäre sie die erste Frau in dem Amt – und das erste Schwarze Mitglied einer Studentenverbindung. Wie BBC berichtet, ist Harris auf Lebenszeit Angehörige von Alpha Kappa Alpha und sprach zuletzt auf einer Versammlung von Zeta Phi Beta.

Bei der US-Wahl 2024 könnte Kamala Harris die Demokraten zu Sieg führen. Dabei kann sie auf die Hilfe aus ihrer Vergangenheit bauen.
Bei der US-Wahl 2024 könnte Kamala Harris die Demokraten zu Sieg führen. Dabei kann sie auf die Hilfe aus ihrer Vergangenheit bauen. © Darron Cummings/AP

Beide Studentenverbindungen gehörten dem National Pan-Hellenic Council an: Eine Gruppierung, die allgemein als die „Göttlichen Neun“ bezeichnet wird. In den USA gehören ihr etwa vier Millionen Mitglieder an. Und diese könnten am Ende für Harris bei der US-Wahl 2024 in die Bresche springen. Denn bereits kurz nach Bidens Rückzug aus dem Rennen um das Präsidentschaftsamt kündigte die Gruppe an, eine „beispiellose Kampagne zur Wählerregistrierung, -aufklärung und -mobilisierung“ starten zu wollen. Für Harris könnte ihre Studentenverbindung dazu zur regelrechten Geheimwaffe im Wahlkampf gegen Donald Trump mutieren.

„Göttliche Neun“ unterstützen Harris im Wahlkampf: Studentenverbindung sammelt Spendengelder

Ein Problem gibt es allerdings: Als gemeinnützige Organisation darf der National Pan-Hellenic Council offiziell nicht Partei für Harris im Wahlkampf ergreifen und muss vor der US-Wahl 2024 überparteilich bleiben. Allerdings verspricht man eine Kampagne, die „Tausende von Ortsgruppen und Mitgliedern unserer jeweiligen Organisationen aktivieren wird, um eine hohe Wahlbeteiligung in den von uns betreuten Gemeinden sicherzustellen“. Dies steht im Einklang mit der Art und Weise, wie die „Divine Nine“ historisch hinter ihren eigenen Leuten steht. 

Sowohl in seinen einzelnen Teilen als auch als Kollektiv basieren die „Divine Nine“ auf den gemeinsamen Werten der Gelehrsamkeit, des bürgerlichen Engagements und der gemeinnützigen Arbeit. Vor der US-Wahl 2024 hat sich die Gruppierung nach Bidens Rückzug nun bereits voller Tatendrang in die Unterstützung von Harris gestürzt und Spendengelder gesammelt. Trump wütet indes immer wieder gegen Harris auf seinen Wahlkampfveranstaltungen.

Umfrage vor US-Wahl enthüllt Trendwende: Trump verliert gegen Harris bestimmte Wählerschaft

Doch nicht nur Harris‘ Verbindung zu der Studentenbewegung könnte sich am Ende bei der US-Wahl 2024 als ihr einziger Vorteil entpuppen: In den vergangenen Monaten hatte Donald Trump insbesondere bei Schwarzen punkten können. Doch Harris, Tochter eines Jamaikaners und einer Inderin, könnte diesen Trend umdrehen. Wenn sie in wenigen Wochen beim Parteitag der Demokraten offiziell nominiert wird, wäre Harris die erste farbige Frau an der Spitze der Kandidatenliste einer großen Partei.

Umfragen, die seit Harris‘ Ankündigung ihrer Kandidatur durchgeführt wurden, deuten darauf hin, dass Schwarze, die von Biden enttäuscht waren, durch die Aussicht auf eine historische Präsidentschaft Harris’ motiviert werden könnten. Das geht unter anderem aus einem CNN-Bericht hervor. Die Befragung von 1631 potenziellen Wählerinnen und Wählern im Zeitraum vom 22. und 23. Juli kam zu dem Schluss, dass Harris von 78 Prozent der Schwarzen unterstützt wird, Trump hingegen von 15 Prozent. Auch andere Umfragen vor der US-Wahl 2024 kamen zu diesem Ergebnis.

Schwarze könnten Harris zur US-Präsidentin machen: Bidens Nachfolgerin auf Siegeszug

„Die Tatsache, dass sich Schwarze von Trump abwenden, lässt darauf schließen, dass sein Einfluss auf diese Bevölkerungsgruppe immer schon fragil war“, sagte Thomas Gift, außerordentlicher Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Centre on US Politics am University College London im Vereinigten Königreich, gegenüber Newsweek. Seit Biden am Sonntag seinen Rückzug bekannt gegeben und Harris als Nachfolgerin vorgeschlagen hat, kann die jetzige Vizepräsidentin auf eine breite Unterstützung aus der Schwarzen Gemeinschaft bauen.

Es wird spannend im US-Wahlkampf

Seien Sie bestens informiert mit unserem kostenlosen US-Wahl-Newsletter. Beiträge unserer renommierten Partner, wie der Washington Post, liefern Ihnen die US-Perspektive. Übersetzt in deutscher Sprache. Hier geht’s zum Abo des US-Wahl-Kompakt-Newsletters.

Laut AP nahmen am Sonntagabend rund 90.000 Schwarze Frauen an einem Videoanruf für ihre Kampagne teil, während ein Online-Streaming-Event mit dem Titel „Black Men for Harris“ Zehntausende anzog, die ihre Unterstützung für Harris zusicherten. (fbu)

Auch interessant

Kommentare