Sorge vor Ergebnis der US-Wahl: Demokrat warnt vor Harris-Sieg – „es könnte Blut fließen“
Was geschieht, wenn Trump die US-Wahl verliert? Viele Menschen in den USA glauben nicht an einen friedlichen Ausgang – manches erinnert an den Sturm auf das Kapitol.
Washington, D.C. – Was geschieht nach der US-Wahl am 5. November? Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass einer der Kandidierenden gewinnt und die Geschäfte im Weißen Haus von US-Präsident Joe Biden übernimmt. Doch wenige Tage vor der Wahl machen sich Befürchtungen vor einer Eskalation in den USA breit. Sollte Donald Trump die Wahl zum Präsidenten an Kamala Harris verlieren, sagt der Demokrat Stephen „Steve“ Cohen Blutvergießen voraus.
Demokrat warnt bei US-Wahl vor Trump-Niederlage – Erneuter Sturm auf das Kapitol möglich
Gegenüber der Nachrichtenseite Mediaite sagte Cohen: „Trump wird vor nichts Halt machen, und wir werden vor Gericht stehen, und wir werden Rechtsstreitigkeiten führen, und er wird den Leuten wieder sagen, sie sollen zum Kapitol gehen, wenn sie ein Land haben wollen, und wie verrückt kämpfen“. Der demokratische Kongressabgeordnete zeigt sich sichtlich besorgt vor gewaltsamen Ausschreitungen nach der US-Wahl. „Ich meine, wir werden – es könnte Blut fließen, und ich bin besorgt“, so Cohen.
Cohen warnt davor, dass Trump seine Unterstützerinnen und Unterstützer aufstacheln könnte, wie er es nach der US-Wahl 2020 bereits getan hat. Und tatsächlich arbeitet der Republikaner schon jetzt an der Verschwörungserzählung der gestohlenen Wahl. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social wirft er den Demokraten vor, im US-Bundesstaat Pennsylvania zu betrügen. „Das ist ein kriminelles Vergehen gegen das Gesetz“, schrieb Trump am 31. Oktober. „WIR SIND IHNEN DIE GANZE ZEIT AUF DER SPUR. Wer hätte gedacht, dass unser Land so korrupt ist?“

Dass Trumps Lügen zu gewalttätigem Verhalten führen könnte, steht für Cohen so gut wie fest. „Es könnte zu unangemessenem und gewalttätigem Verhalten kommen, wenn Trump nicht gewinnt“, so Cohen. „Er behauptet, dass er gewinnt. Sie behaupten, er gewinnt nicht. Es könnte Chaos geben.“
Wenn Trump die US-Wahl verliert: Sogar Republikaner warnen vor schweren Konsequenzen
John Giles, der republikanische Bürgermeister von Meza, Arizona, warnte gegenüber dem Guardian ebenfalls vor schweren Konsequenzen bei einer Wahlniederlage von Trump. „Wenn sie verlieren, werden sie behaupten, alles sei schiefgelaufen“, so Giles. „Es würde mich überraschen, wenn Trump im Falle einer Wahlniederlage nicht versuchen würde, einen Aufstand anzuzetteln.“
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Die Angst vor Ausschreitungen ist auch in der US-Bevölkerung groß. So berichtete die Washington Post, dass die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in den umkämpften Swing States glauben, dass Trump-Anhänger mit Gewalt auf eine Niederlage von Trump reagieren würden. Eine entsprechende Umfrage der Schaar School im Auftrag der Post unter mehr als 5000 registrierten Wählerinnen und Wählern ergab demnach, dass 57 Prozent der Befragten sehr oder etwas besorgt vor Ausschreitungen sind.
Trump-Unterstützer vor der US-Wahl bereits aufgestachelt: Zweiter Kapitalsturm möglich?
Die Taktik von Trump könnte sogar erste Früchte tragen und die Angst vieler US-Bürger bestätigen. Das Global Project Againt Hate And Extremism (GPAHE) machte in diesem Zusammenhang auf die Kommunikation auf Online-Plattformen aufmerksam. Dort seien Muster zu erkennen, die mit der Sprache übereinstimmen, die vor dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 benutzt wurde. „Online-Chats auf Randplattformen wie Telegram, Gab, Communities.win und dem Fediverse deuten auf ein Potenzial für politische Gewalt nach der bevorstehenden Wahl hin“, heißt es seitens GPAHE.
Eine weitere Umfrage des Instituts PRRI ergab, dass etwa ein Viertel der Republikaner der folgenden Aussage zustimmen:„Wenn Donald Trump nicht als Sieger der Wahlen 2024 bestätigt wird, sollte er das Ergebnis für ungültig erklären und alles tun, was nötig ist, um seinen rechtmäßigen Platz als Präsident einzunehmen“.
Umfrage zur US-Wahl: Knappes Rennen zwischen Trump und Harris erwartet
Wie die US-Wahl am Ende ausgehen wird, lässt sich mit Blick auf die jüngsten Umfragen kaum voraussagen. Dafür liegen Harris und Trump deutlich zu nah beieinander. Laut aktueller Umfragen liegt Harris auf nationaler Ebene im Schnitt 1,2 Prozentpunkte vor Trump (47,9 zu 46,8 Prozent). Das berichtete die Nachrichtenseite FiveThirtyEight.
Da die Wahl in den USA aber aufgrund des Wahlleute-Prinzips nicht anhand der absoluten Stimmen entschieden wird, kommt es vor allem auf die Ergebnisse in den Swing States an. Doch auch dort lassen sich keine Voraussagen über einen möglichen Wahlausgang treffen. (nhi)