Kopf-an-Kopf-Rennen mit Trump: Was Harris im Wahlkampf-Schlussspurt noch tun kann

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Kamala Harris liegt nicht in allen Umfragen zur US-Wahl 2024 vorne. Laut Experten muss die Demokratin gegen Donald Trump gewichtige Punkte beachten.

Washington, D.C. – Die US-Wahl 2024 in den Vereinigten Staaten ist nicht weit. Einer Umfrage des Instituts Morning Consult zufolge hat Kamala Harris ihren Vorsprung vor Donald Trump zuletzt leicht ausbauen können.

US-Wahl 2024: Umfrage sieht Donald Trump vor Kamala Harris

Doch: Nicht alle Umfragen sehen die Demokratin vorn. Swing States wie Pennsylvania sind zwischen den Demokraten und den Republikanern schwer umkämpft, während Harris zum Beispiel im großen US-Bundesstaat Florida (rund 22,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner) kaum Siegchancen zugerechnet werden. Und: Eine jüngst veröffentlichte Umfrage der New York Times und des Siena College sieht Trump bei den US-Wählern um einen Prozentpunkt vor Harris.

Während beide Lager vor der US-Wahl von Wahlkampfauftritt zu Wahlkampfauftritt durch Amerika reisen und es einen neuerlichen Attentatsversuch auf Trump gab, raten Experten der Demokratin Harris jetzt, sich auf entscheidende Punkte zu fokussieren, um am 5. November schließlich die erste Präsidentin der USA überhaupt zu werden.

Kämpfen um das Präsidentenamt der USA: Kamala Harris und Donald Trump. © IMAGO / ZUMA Press Wire / UPI Photo

Kamala Harris vor der US-Wahl 2024: Stratege rät zu Kontrast zu Donald Trump

„Das Wichtigste, was die Harris-Kampagne tun kann – was sie meiner Meinung nach auch tun – ist, einen Plan umzusetzen, der davon ausgeht, dass es eine knappe Wahl wird“, erklärte Guy Cecil, ein ehemaliger Wahlkampfstratege der Demokraten, dem US-Magazin Politico. „Solange wir uns darauf konzentrieren, den Kontrast zu Trump zu schaffen, denke ich, dass sie gewinnen wird“, sagte Cecil. Es gehe darum, „Erwartungen festzulegen“, meinte er. Harris habe dies „in jeder Rede getan, die sie gehalten hat. Es wird eine knappe Wahl“.

Harris müsse das Interesse unter demokratischen oder wahrscheinlich demokratischen Wählern steigern und gleichzeitig eine „Verbindung zu der kleinen Zahl unentschlossener Wähler“ herstellen. „Die andere Sache besteht darin, weiterhin ihre politischen Vorhaben mit ihrer eigenen persönlichen Geschichte zu verbinden“, erklärte Cecil Politico: „Ich denke, das ist ihr in ihrer Rede auf dem Kongress gut gelungen. Dies hat sie während der Debatte weitgehend getan. Ich denke, ihr Erfolg wird weiterhin darin bestehen, diese beiden Dinge zu kombinieren, sodass die Menschen sie gleichzeitig als Person und ihre Politik kennenlernen.“

Wird Kamala Harris US-Präsidentin? Experte rät zu Stimmen aus Latino-Community

Ein anderer Experte sieht einen Vorteil bei Harris. „Die Demokratische Partei umfließt, wenn man das auf deutsche Verhältnisse überträgt, die Sozialdemokraten, die Grünen, die FDP und Teile der rheinischen CDU“, sagte der Politikwissenschaftler Dr. Michael Werz vom Center for American Progress aus Washington der Sendung „zdfheute live“. Und spielte damit auf eine breite potenzielle Wählerschaft für die Demokraten in Amerika an. Er warnte jedoch auch. „Obwohl die Umfragen für Kamala Harris im Moment gut aussehen, liegen fast alle noch im Bereich der Fehlertoleranz“, meinte Werz. Es sei letztlich schwierig, wegen der „ungeheuren Volatilität der Wählerinnen und Wähler, und wegen schnellen Meinungsumschwüngen, präzise Vorhersagen zu treffen“, erzählte er zur US-Wahl 2024.

„Bei der Kampagne der Demokraten stehen zwei Punkte ganz klar im Vordergrund: Zum Einen muss Kamala Harris mit ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Waltz, dem Gouverneur aus Minnesota, im mittleren Westen, dort, wo die Demokraten in den vergangenen Wahlen viel Unterstützung verloren haben, weiter versuchen, die Dynamik aufrechtzuerhalten“, erklärte Werz in der Online-Nachrichtensendung des ZDF. Und weiter: „Der zweite wichtige Punkt ist die Mobilisierung von Erst- und Zweitwählern, also von jungen Leuten und von Minderheiten. Insbesondere in der wichtigen Latino-Community, die hier in den Vereinigten Staaten inzwischen 70 Millionen Menschen umfasst.“ (pm)

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