Nach Huthi-Angriff im Roten Meer: Bundeswehr-Marine soll Kriegsschiffe entsenden – USA machen Druck

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Eine Huthi-Rakete trifft ein Schiff im Roten Meer – mal wieder. Die USA wollen mit Kriegsschiffen eingreifen – und fordern Hilfe von der Bundeswehr.

Berlin – Konsequenzen nach mehreren Zwischenfällen im Roten Meer: Nachdem die Huthi-Rebellen erneut auf der internationalen Handelsroute einen Tanker mit Raketen angegriffen haben, pochen die USA auf eine entschiedene Gegenwehr. So soll nun eine mächtige Allianz zum Schutz der Schifffahrtswege geschmiedet werden – und zwar mithilfe der Bundeswehr. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) soll bereits eine offizielle Anfrage aus Washington erhalten und eine Prüfung der Angelegenheit zugesichert haben. Rückt die Marine also bald zu einem neuen Einsatz im östlichen Mittelmeer aus?

Wegen Huthi-Angriff im Roten Meer: USA fragen bei Bundeswehr um Hilfe an

Die Huthi-Rebellen hatten in den letzten Monaten mehrere Angriffe auf Schiffe verübt, darunter auch auf einen norwegischen Öl- und Chemikalientanker. Die Vorfälle haben die internationale Gemeinschaft alarmiert. Wie das Handelsblatt berichtet, wollen die USA ein Marinebündnis zum Schutz des Schiffsverkehrs im Roten Meer schmieden und führen deshalb auch sehr konkrete Gespräche mit der Bundesregierung über eine Beteiligung der Bundeswehr. Die Amerikaner hätten ein grundsätzliches Interesse an einer stärkeren maritimen Kooperation an den Inspekteur der Marine herangetragen, schrieb das Blatt und bezog sich dabei auf Informationen aus Regierungskreisen.

Hat eine Anfrage der USA wegen eines Anti-Huthi-Einsatzes im Roten Meer: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). © Osamah Yahya/Kay Nietfeld/dpa/Montage

Kriegsschiffe und Spezialisten – was kann die Marine gegen die Huthis ausrichten?

Konkrete Vorstellungen der US-Regierung von Joe Biden wurden aber nicht bekannt. Im Gespräch seien mehrere Optionen – sie reichten von der Entsendung von Kriegsschiffen ins Rote Meer bis zum Abstellen einzelner Spezialisten der Marine. Was der Favorit der USA sind, blieb dem Bericht nach unklar. Innerhalb der Bundesregierung gebe es auch noch keine abschließende Position. In die Beratungen seien das Verteidigungsministerium, das Auswärtige Amt und das Bundeskanzleramt involviert. 

In der kommenden Zeit ist jedenfalls weiterhin mit Zwischenfällen im Roten Meer zu rechnen. Die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, haben mehrfach Angriffe auf Schiffe „aller Nationalitäten“ angekündigt. Die Huthis greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges zunehmend an. Ihr Waffenarsenal hatten sie bereits in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut.

Vor diesem Hintergrund kündigten die Kämpfer an, dass Schiffe, die Hilfsgüter für den Gazastreifen liefern, passieren dürfen – während alle anderen Schiffe aufgehalten werden sollen. Dies hat zu einer Eskalation der Spannungen geführt und die Sicherheit der Schifffahrt im Roten Meer gefährdet. Die Angriffe der Huthi-Rebellen hatten zuletzt aber ungeachtet der gegenteiligen Ankündigung auch die Lieferungen von Essen und Arzneimitteln nach Gaza beeinträchtigt.

Huthi-Rebellen greifen norwegischen Tanker an – USA zeigen Flagge

Ungeachtet dessen hatten die Huthi-Rebellen vor der Küste des Jemens erst am Montag (11. Dezember) einen Tanker direkt angegriffen. Der Öl- und Chemikalientanker „Strinda“ sei von einem Marschflugkörper getroffen worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am frühen Dienstagmorgen mit. Auch die britische Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) meldete den Vorfall in der Meerenge Bab al-Mandab, 15 Seemeilen westlich der jemenitischen Küstenstadt Mokka.

Die USA haben bereits ihre Präsenz im östlichen Mittelmeer verstärkt und sind bereit, weitere Maßnahmen mit Verbündeten zu ergreifen, um die Huthi-Rebellen einzudämmen. Sie argumentieren, dass die Bedrohung durch die Huthi-Rebellen nicht nur die Schifffahrt gefährdet, sondern auch die Stabilität und Sicherheit der gesamten Region beeinflusst. (jeki/mit dpa)

Auch interessant

Kommentare