Bayern-Star Müller verrät seine Knackpunkt-Spiele
Thomas Müller wird für den FC Bayern nur noch drei Bundesligaspiele bestreiten. In der aktuellen Ausgabe der Müller-Mail spricht er über die Saison.
München - Die Uhr des Ur-Bayern tickt: Thomas Müller wird für den FC Bayern nur noch drei Bundesligaspiele bestreiten. Zeit für emotionale Rückblicke? Fehlanzeige! Zumindest in der aktuellsten Ausgabe seiner Müller-Mail hat der 35-Jährige keine Zeit für Sentimentalitäten. „Seit ein paar Wochen steht fest, dass ich nächste Saison nicht mehr für den FC Bayern spielen werde. Das Verrückte daran ist, dass es sich für mich aktuell trotzdem wie eine normale Saison beim FC Bayern anfühlt“, schreibt Müller und verrät: „So ganz habe ich es also noch nicht realisiert, dass dies meine letzte Saison als Spieler des FC Bayern ist. Bestimmt arbeitet es irgendwie schon in mir.“
Trotzdem sei die lebende Legende mit dem Team noch voll im Spielbetrieb und fokussiert darauf, die Meisterschale endlich wieder nach München zu holen: „Ich werde sicher noch viele Worte zum Ende meiner Spielerlaufbahn beim FC Bayern und dem Anfang von etwas Neuem finden. Aber jetzt scheint noch nicht die Zeit dafür. Erst einmal werden wir am Samstag Meister.“
Doch Müller wäre nicht Müller, wenn er seine Fans nicht noch mit einer tiefgehenden Analyse der zurückliegenden Saison versorgen würde – und zwar mit seinen beiden persönlichen Knackpunkt-Spielen in seinem ersten (und einzigen) Jahr unter Vincent Kompany als Cheftrainer: „Wir waren diese Saison von Beginn an in der Bundesliga ziemlich dominant und sind vorneweg marschiert. Daher gab es auch nicht viele Wendepunkte, die mir in den Kopf kommen.“ Kurios: Es waren ausgerechnet zwei Unentschieden, die dem Routinier besonders im Gedächtnis geblieben sind: „Eines, weil es wohl das entscheidende Spiel der Saison war und eines, weil es die besten 20 Minuten waren, die wir dieses Jahr gespielt haben.“
Das 0:0 in Leverkusen Mitte Februar beschreibt der Münchner Rekordspieler wie folgt: „Uns wurde während des Spiels klar, dass wir nicht ganz so viel Dampf auf dem Kessel hatten. Leverkusen hat uns ganz schön unter Druck gesetzt und oft in die Verteidigung gedrängt. Am Ende stand die Null auf beiden Seiten. Selten ein gutes Ergebnis für uns, an diesem Abend jedoch schon.“ Zur Erinnerung: Besagtes Spiel fiel in vollgepackte Champions-League-Woche mit den Playoff-Partien gegen Celtic Glasgow, während sich die Werkself direkt für das Königklassen-Achtelfinale qualifiziert hatte und dementsprechend erholt war.

Thomas Müller erinnert sich gerne an das Spiel in Frankfurt
Ein „echtes Schmankerl“ war für Müller hingegen das 3:3 bei Eintracht Frankfurt während der Oktoberfestzeit: „Nicht wegen des Endstands, sondern aufgrund der ersten 20 Minuten. Es war außerdem mein erster Startelf-Einsatz der Saison und wir waren in der Anfangsphase so dominant, dass es sich angefühlt hat wie in einem Rausch, der gar nicht enden sollte.“
Nach einer Viertelstunde gingen die Bayern durch einen Treffer von Minjae Kim in Führung, doch dann zeigte die Leistungskurve nach unten. Frankfurt drehte den Spielstand noch vor der Halbzeit dank Toren von Omar Marmoush und Hugo Ekitike, Dayot Upamecano gelang vor dem Pausenpfiff noch der Ausgleich zum 2:2. Der Führungstreffer von Michael Olise egalisierte Marmoush erneut. Müller erinnert sich: „Das ganze Team hat danach geschwärmt, wie viel Spaß unsere Spielweise an diesem Nachmittag gemacht hat.“ Manuel Bonke, Philipp Kessler