„Verrückt – Thomas Müller fühlt sich bei Leverkusen an den FC Bayern erinnert
„Verrückt – Thomas Müller fühlt sich bei Leverkusen an den FC Bayern erinnert
Bayer Leverkusen hat sich zu einem ernsthaften Rivalen für den FC Bayern entwickelt. Thomas Müller erkennt Parallelen zum Rekordmeister.
Leverkusen/München – Thomas Müller hat in seinen 15 Jahren beim FC Bayern zahlreiche Titel errungen und viele Konkurrenten überwunden. Doch in der letzten Saison stellte Bayer Leverkusen eine unüberwindbare Hürde dar. Die Rheinländer marschierten ungeschlagen zur Meisterschaft, holten das Double und verloren nur ein einziges Spiel - das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo.
„Geben nie auf“ – Müller lobt Bayer Leverkusen
In einem Interview mit bundesliga.de äußert sich Müller lobend zur Entwicklung der Werkself, die bis vor wenigen Monaten noch mit dem unrühmlichen Label ‚Vizekusen‘ zu kämpfen hatte. Das Blatt hat sich jedoch auf erstaunliche Weise gewendet.
„Rekorde“, sagt Müller in Anlehnung an die ungeschlagene Meisterschaft, „kommen meist durch beeindruckende und sehr gute Spielweisen zustande, anders ist es unmöglich“. Daher erwarte den FC Bayern eine besondere Herausforderung, wenn Leverkusen am Samstagabend in der Allianz Arena antritt.

Müller ist beeindruckt von der Vielseitigkeit der Werkself: „Wenn man sieht, wie Leverkusen spielt, welche Einzelspieler sie haben, wie sie als Team agieren … da weißt du: Jedes Mal, wenn du gegen Leverkusen spielst, wartet ein richtig harter Brocken“. Er fügt hinzu: „Sie können Fußball spielen, sie können leiden, sie haben viel Mentalität, sie geben nie auf.“
Leverkusen feiert viele Last-Minute-Tore
Die Spielweise von Bayer Leverkusen erinnert an die Dominanz des FC Bayern unter Pep Guardiola in der Mitte der 2010er Jahre. Die Mannschaft von Xabi Alonso demonstriert darüber hinaus regelmäßig eine Eigenschaft, die in der Vergangenheit oft die Gegner der Bayern frustriert hat.
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In der letzten Saison erzielte Leverkusen acht Tore in der Nachspielzeit, was entweder zu einem Unentschieden oder einem Sieg kurz vor dem Abpfiff führte. Auch in dieser Saison hat Bayer wieder zugeschlagen: Im Eröffnungsspiel gegen Borussia Mönchengladbach erzielte Florian Wirtz in der 101. Minute das 3:2, am vergangenen Sonntag traf Victor Boniface in der 93. Minute zum 4:3 gegen den VfL Wolfsburg.
Müller erinnert an „Bayern-Dusel“
Müller ist erstaunt über die Qualität von Bayer: „Das ist verrückt, diese Nachspielzeit“. Der Routinier spricht aus eigener Erfahrung, da er sich einen Vorwurf oft gefallen lassen musste: „Früher gab es den Bayern-Dusel. Das war so ein Thema, das musste man den Leuten einfach erklären, weil es blöd war, wenn es heißen würde: ‚Die sind so gut, dass sie so lange daran bohren, dass sie am Ende doch ein Tor machen‘.“
Und so, wie es früher den Bayern-Dusel gab, gibt es seit einem Jahr auch den Leverkusen-Dusel. Aber das hat wenig mit Glück zu tun, betont Müller: „Die klopfen so lange an die Tür, bis einer aufmacht. Bei Leverkusen macht in der Nachspielzeit immer einer auf.“ Das war zum Beispiel der Fall, als Leverkusen vor einem Jahr in der 94. Minute einen Punkt aus der Allianz Arena entführte (2:2). Im kommenden Duell soll jedoch niemand die Tür für die Werkself öffnen.