Weil er Mitarbeiter entlassen hat: Trump jubelt Musk zu – „Du bist der Größte!“

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Elon Musk schlägt Kürzungen vor, falls Trump gewinnt. Trump reagiert im Interview begeistert und lobt Musks harte Linie. Die Harris-Kampagne reagiert.

Washington, D. C. – Nachdem Elon Musk die Onlineplattform X übernommen hatte, hat der Tech-Milliardär etwa die Hälfte der Mitarbeiter aus dem Unternehmen entlassen. Ähnliches wünschte sich Musk in einem Live-Interview mit dem republikanischen Kandidaten der US-Wahl 2024 auch für die Trump-Administration. Mit dem Unternehmen X als Vorbild müssen nun möglicherweise einige Mitarbeiter im Weißen Haus um ihren Beruf bangen.

Musk schlug während des Interviews laut Newsweek vor, eine „Regierungseffizienzkommission“ für eine mögliche zweite Trump-Amtszeit zu gründen. Dabei meldete sich der 53-Jährige direkt freiwillig, in dieser mitzumischen. Trump nutzte diese Gelegenheit, um Musks Umgang mit Mitarbeitern zu loben. „Sie gehen in den Streik, und du sagst: ‚Das ist okay, ihr seid alle weg … jeder einzelne von euch ist weg.‘“, sagte Trump. „Du bist der Größte!“

Donald Trump (l), ehemaliger Präsident der USA, während einer Kundgebung am 8. Oktober 2022, und Elon Musk am 12. Juli 2021.
Donald Trump und Elon Musk stimmten sich in ihrem Interview in vielen Dingen zu. © picture alliance/dpa/AP | Matt Rourke/Jos‘ Luis Villegas

Donald Trump sieht Elon Musk in seiner Kürzungskommission – Harris-Kampagne reagiert auf Interview

Musk stand in der Vergangenheit in der Kritik wegen Verletzungen des Arbeitsrechts. Er drohte einst, Tesla-Mitarbeitern Aktienoptionen zu entziehen, wenn sie sich gewerkschaftlich organisierten. Zudem führten die Arbeitsbedingungen in seinen Unternehmen zu Maßnahmen des National Labor Relations Board. Donald Trump ließ dennoch anklingen, dass er eine Effizienzkommission bei einer zweiten Amtszeit befürworten würde – inklusive Elon Musk. „Du wärst sehr gut. Oh, du würdest es lieben“, so der Ex-Präsident in dem Interview.

Bereits während seiner ersten Amtszeit hat Trump einige Kürzungen in der Regierungsadministration vorgenommen. Besonders Wissenschaftler und Studien der Regierung zu beispielsweise Umweltpolitik litten darunter. Laut einer Studie von einer gemeinnützigen Rechercheorganisation für Public Policy, Brookings, waren die Personalfluktuationen mit insgesamt 92 Prozent während der Amtszeit Trumps höher als unter den fünf vorherigen Präsidenten. Das Gespräch lässt vermuten, dass ähnliche Kürzungen auch bei einer nächsten Amtszeit durchgesetzt würden, nachdem der Anteil an Wissenschaftlern in der Administration unter dem jetzigen US-Präsidenten Joe Biden wieder erhöht wurde.

Die Kampagne von Vizepräsidentin Kamala Harris reagierte schnell auf diesen Austausch und teilte einen Clip des Gesprächs auf X, während das Interview noch lief. „Trump lobt den Milliardär Elon Musk für die Entlassung von Arbeitern, die für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen streikten“, schrieb die Kampagne dazu. In einer späteren Erklärung verspottete der Kampagnensprecher Joseph Costello Trump und Musk als „selbstverliebte reiche Typen, die die Mittelschicht verkaufen und im Jahr 2024 keinen Livestream durchführen können“. Neben vielen kontroversen Aussagen fiel das Interview auch durch technische Pannen auf.

Interview zwischen Musk und Trump mit technischen Problemen – Trump zur US-Wahl 2024 wieder auf X aktiv

Das Gespräch, das sich über fast zwei Stunden erstreckte, begann aufgrund technischer Probleme mit mehr als 40 Minuten Verspätung. Musk selbst führte die Verzögerung des Livestreams auf einen angeblichen DDoS-Angriff zurück. Dabei handelt es sich um einen Netzwerkangriff, bei dem die Serverkapazitäten überlasten und die Funktionsfähigkeit der Server verlangsamt oder einschränkt.

Organisationen für Cybersicherheit haben laut Newsweek Skepsis an den Behauptungen geäußert, da DDoS-Angriffe typischerweise ganze Webseiten betreffen würden. Alles außer des Interviews schien allerdings normal zu funktionieren. Trump behauptete im Interview, Musk habe „jeden Rekord gebrochen“. Auch die danach genannte Zuhöreranzahl von 2,1 Millionen wurde jedoch bereits von früheren Trump-Interviews übertroffen.

Allerdings kann Trump jetzt wieder die Onlineplattform X unsicher machen, nachdem er, damals noch auf Twitter, wegen kontroverser Aussagen gesperrt worden war. Bis dahin hielt allerdings auch Elon Musk mit seinen kontroversen Aussagen die Stellung. (lismah)

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