Trump und Musk überschütten sich in gemeinsamen Interview mit Komplimenten

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In einem Interview mit dem US-Sender Fox News stellen Donald Trump und Elon Musk ihre gegenseitige Bewunderung zur Schau. Kritische Fragen bleiben aus.

Washington D.C. – Fox News Moderator Sean Hannity hatte das „Gefühl zwei Brüder zu interviewen“. Das sagte der Moderator des konservativen US-Senders über die jüngste Zurschaustellung der machtvollen Männerfreundschaft zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und US-Präsident Donald Trump. Was in dem unkritischen Interview am Dienstag (18. Februar) an Substanz fehlte, schienen Trump und Musk mit gegenseitigem Lob wettmachen zu wollen.

Trump und Musk: Gegenseitiges Lob im Interview – „Ich konnte niemanden finden, der klüger war“

„Ich wollte jemanden finden, der klüger ist als er. Ich habe überall gesucht. (…) Ich konnte niemanden finden, der klüger war, richtig“, sagte Trump über Musk. Der Tesla-Chef äußerte sich ähnlich positiv über Trump: „Ich habe viel Zeit mit dem Präsidenten verbracht, und nicht ein einziges Mal habe ich ihn etwas tun sehen, das gemein oder grausam oder falsch war.“ Lob gab es aber nicht nur zwischen den beiden Männern. Auch der Moderator mischte mit.

Im Interview, das im Weißen Haus aufgezeichnet wurde, stellte Hannity kaum kritische Fragen an Trump. Stattdessen zeigte er wiederholt seine Bewunderung für ihn. Der 63-jährige Moderator sagte: „Ich kenne ihn seit 30 Jahren, und ich habe noch nie jemanden gesehen, der so viel einstecken musste wie er.“

Musk und Trump im Interview mit Fox News – wenig kritische Auseinandersetzung mit Trump-Plänen

Trump und Musk saßen auf Stühlen nebeneinander – das Interview hatte eher etwas von einem netten Plausch als einer ernsthaften journalistischen Auseinandersetzung mit Musks und Trumps Plänen. Fox News gilt als Trumps Haus- und Hofsender, dort muss der Republikaner selten mit Kritik rechnen. Gleichzeitig warf der Republikaner in dem Interview mit Hannity anderen Medien Voreingenommenheit vor. Musk und Trump betonten, dass die Medien es nicht schaffen würden, einen Keil zwischen sie zu treiben. 

Trumps Kürzungs-Pläne: Musk weist Kritik zurück – „Bundesbürokratie, die sich dem Präsidenten widersetzt“

Kritik an ihren radikalen Kürzungsaktionen wiesen der US-Präsident und sein Berater zurück. Seit seinem Amtsantritt treibt Trump den Umbau des US-Staatsapparats voran. Er beauftragte Musk mit der Reduzierung der Regierungsausgaben und gründete dafür das Gremium „Department of Government Efficiency“ (Doge) – mit unklaren Befugnissen. Die Trump-Regierung feuerte so bereits Tausende Mitarbeitende – viele Weitere drängte sie durch eine Abfindung zur Kündigung.

US-Präsident Donald Trump (r) hört zu, als Elon Musk im Oval Office im Weißen Haus spricht
US-Präsident Donald Trump (r) hört zu, als Elon Musk im Oval Office im Weißen Haus spricht. © Alex Brandon/AP/dpa

Musk verteidigte seine Maßnahmen im Interview und verglich die Kritik an seinen radikalen Sparmaßnahmen und Entlassungen mit einer „täglichen proktologischen Untersuchung“. Musk behauptete weiter: „Es gibt eine riesige Bundesbürokratie, die sich dem Präsidenten und dem Kabinett unerbittlich widersetzt.“ Auch Trump äußerte sich abfällig über Regierungsbeamte und bezeichnete ihre Arbeit als Betrug. 

Musk-Behörde feiert Erfolg vor Gericht: Trump-Entlassungen gehen weiter

Vor Gericht feierte die Musk-Behörde jüngst einen Erfolg. Infolge der Kürzungen waren reihenweise Klagen und Einsprüche eingegangen. Eine US-Bundesrichterin lehnte nun vorerst ab, Musk und Doge den Zugriff auf sensible Daten in verschiedenen Bundesbehörden des Landes zu untersagen. Bundesstaaten hatten auch gefordert, dass das Gericht Doge und Musk per einstweiliger Verfügung daran hindert, Bundesbeamte zu entlassen oder zu beurlauben. Auch das lehnte die Richterin ab. Gleichzeitig geht die Kündigungswelle innerhalb der Regierungsbehörden weiter. Trump ordnete an, alle von seinem Vorgänger Joe Biden nominierten Bundesanwälte zu entlassen. (dpa/pav)

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