Die meisten Klicks: Diese Geschichten haben die Freisinger 2025 bewegt
Welche Themen des Freisinger Tagblatts haben die Online-User 2024 besonders interessiert? Hier unsere Top Ten – in umgekehrter Reihenfolge.
Landkreis – Das Freisinger Tagblatt gibt es längst nicht mehr nur in gedruckter, sondern auch in digitaler Form. Wir haben ausgewertet, welche Themen die Online-Leserschaft im Jahr 2024 am meisten interessiert haben. Hier präsentieren wir die zehn beliebtesten Geschichten. Dabei drehen sich die Plätze 1 und 10 um Hochwasser. Dazwischen reichen die Themen von Kinderbetreuung über den Korbinianswirt bis zu Klimabetrug.
Platz 10: Plünderung nach Hochwasser
Extremer Starkregen setzt Anfang Juni weite Teile des Landkreises unter Wasser. Allershausen trifft es besonders schwer, viele Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Doch Gelegenheit macht Diebe: Ein junges Pärchen nutzt die Situation schamlos aus. Die beiden dringen an der Fürholzer Straße in ein Wohnhaus ein und stehlen eine Uhr. Ein Nachbar, der der Bewohnerin zu Hilfe eilt, bemerkt das, es kommt zu Handgreiflichkeiten. Dabei kann der Nachbar dem Paar zwar die Uhr abnehmen, muss dafür aber einen schmerzhaften Preis bezahlen: Ihm werden zwei Finger gebrochen. Die Plünderer flüchten, werden schließlich in Kranzberg festgenommen und müssen sich wegen räuberischen Diebstahls verantworten.
Platz 9: Erzieherinnen mit Traumnoten
Sie werden auf dem Arbeitsmarkt sehnsüchtig erwartet: Die Erzieherinnen und Erzieher, die an der Staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik in Freising im Herbst ihren Abschluss feiern. Die 60 Berufsanfängerinnen kümmern sich künftig um den Nachwuchs in der Region. „Wir brauchen euch und zwar ganz, ganz dringend“, betonte Freisings Bürgermeisterin Eva Bönig bei der Zeugnisvergabe. Die Domstadt steckt bekanntermaßen seit Jahren in einer Kita-Krise und sucht händeringend Betreuungspersonal.
Platz 8: Perchtenlauf mit Folgen

Mit einem laut dem Organisator „gigantischen Event“ krönen die Frisinga Fratzen ihren 20. Geburtstag Ende 2023. Rund 200 wilde Gesellen – mit von der Partie sind auch zehn weitere Gruppen aus Bayern und Österreich – feiern das in der Domstadt, gemeinsam mit etwa 7000 Besuchern. Doch nicht alle von ihnen sind angetan von dem Gebahren der Perchten. Im Nachgang, Anfang 2024, wird Kritik laut: Die Österreicher hätten über die Stränge geschlagen, drei von ihnen hätten mit ihren Ruten so fest zugeschlagen, dass ein paar Zuschauer blaue Flecken, Prellungen und Striemen davongetragen hätten. Organisator Tony Maier erklärt, dass der Großteil friedlich abgelaufen sei. „Das sind zwei, drei Deppen, die das Event ins Negative ziehen.“ Aber die Frisinga Fratzen ziehen Konsequenzen: Österreichische Gruppen sollen nicht mehr eingeladen werden – und die Freisinger wollen auch nicht mehr ins Nachbarland fahren. Maier betont: „Wir wollen unseren guten Ruf wahren.“
Platz 7: Solar-Frust bei Metzger
Metzger Augustin Keller aus Langenbach hat viel Geld in eine Photovoltaikanlage investiert, um seinen eigenen Strom zu erzeugen. Im Sommer sorgt das jedoch für Frust: Jedes Mal, wenn eine Überlastung des Netzes droht, wird ihm die komplette Anlage abgestellt. Laut Netzbetreiber Bayernwerk liegt das am PV-Boom und dem daraus resultierenden Ausbau der Energienetze. Dieser Ausbau erfordere baulich aber deutlich mehr Zeit als der Bau neuer Anlagen. Deshalb komme es regional immer wieder zu drohenden Netzüberlastungen. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen die Netzbetreiber dann steuernd eingreifen. Das könnte Metzgermeister Keller noch nachvollziehen. Was er jedoch nicht begreift ist, warum er seinen eigenen Strom nicht nutzen kann, ohne etwas davon ins Netz einzuspeisen. Gespräche diesbezüglich seien jedoch ergebnislos verlaufen.
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Platz 6: Unappetitliche Burger
Mit seinen Burger-King-Filialen ist der Franchisenehmer Ronny O. über Jahre an vielen Orten Bayerns unangenehm aufgefallen, auch in Freising. Im Sommer offenbaren umfangreiche Recherchen des FT das ganze unappetitliche System des Betreibers. Unwürdige Arbeitsbedingungen, verschiedene Verstöße gegen lebensmittelrechtliche Hygienevorschriften, pietätlose Werbung vor der KZ-Gedenkstätte in Dachau: Die Summe der Verfehlungen aus all den Jahren lässt Burger King Deutschland die Reißleine ziehen. An verschiedenen bayerischen Standorten werden Franchiseverträge gekündigt. Auch die Filialen in Dachau und Freising sind ab August Geschichte. An anderen Standorten wie Ingolstadt scheinen die Verantwortlichen unter fragwürdigen Umständen noch Lager-Restbestände an die Kunden zu bringen. Das einzige Lokal, das Ronny O. noch unter Burger-King-Flagge betreibt, ist das am A9-Autohof in Schweitenkirchen.
Platz 5: Wirtshaus ohne Wirt

Im Mai sorgt der neue Wirt vom „Korbinianswirt“ im Bayerischen Hof Freising für Ärger: Kaum zwei Monate nach der Eröffnung des Lokals ist die Wirtsfamilie über Nacht verschwunden und hat das Lager leergeräumt. So schildert es Marc Sielhöfer, Chef des Bayerischen Hofs. Die Wirtsfamilie dementiert: Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, sei aber das Ergebnis einer Reihe von Veränderungen gewesen, die „nicht unseren ursprünglichen Vereinbarungen entsprachen“. Wenig später lässt sie verlauten: Alle Missverständnisse, die zur Trennung geführt hätten, seien geklärt worden. Man habe die Gastronomie aus privaten Gründen aufgeben müssen. So oder so: Ein Nachfolger ist nach wie vor nicht gefunden.
Platz 4: Am S-Bahnhof vergewaltigt
Es ist der Albtraum einer jeden Frau: Am S-Bahnhof Hallbergmoos verfolgt im November ein 25-Jähriger eine 19-Jährige aus der S-Bahn, zieht sie ins Gebüsch und vergewaltigt sie stundenlang. Weil der Bahnhof so abgeschieden liegt, dauert es bis zum frühen Morgen, bis die ersten Pendler vor Ort sind und die Hilfeschreie der Frau vernehmen. Der Täter flüchtet, Passanten verfolgen ihn und die Polizei kann den Mann nur wenige Minuten später festnehmen. Die Gemeinde Hallbergmoos, Polizei und die Bahn beratschlagen seither über Maßnahmen, um den Bahnhof sicherer zu gestalten.
Platz 3: Gefälschter Klimaschutz?
Das ZDF-Magazin frontal berichtet im Mai über Millionenbetrug bei Klimaschutzprojekten in China. Mittendrin offenbar die in Langenbach ansässige Firma Verico SCE. Der Hintergrund: Mineralölkonzerne müssen in Deutschland ihrem Sprit Biokraftstoff beimischen, um ihre Pflicht zum Klimaschutz zu erfüllen. Statt mit Biosprit können sie ihrer Pflicht zur CO2-Reduktion aber auch mit Klimaschutzprojekten nachkommen, etwa in China. Laut frontal gibt es viele dieser Klimaschutzprojekte nur auf dem Papier, die Konzerne sparen sich demzufolge hunderte Millionen Euro. Die angeblich gefälschten Klimaschutzprojekte seien, so teilten es dann Mineralölkonzerne dem ZDF mit, jeweils von einer akkreditierten unabhängigen Prüfstelle validiert und anschließend von einer weiteren unabhängigen Prüfstelle verifiziert worden. Eine davon: Verico SCE aus Langenbach. Gegenüber dem ZDF spricht Verico von einem „vermeintlichen Skandal“ und versichert, es lägen „keine belastbaren Indizien für Datenmanipulationen oder gefälschte Informationen“ vor. Auf FT-Nachfrage betont das Unternehmen, der TV-Beitrag rücke die Firma „in ein schlechtes Licht“. Eine Aufklärung wolle man „mit allen Mitteln vorantreiben“.
Platz 2: Krise in der Kinderkrippe
In der Kinderkrippe „Auer Hopfenzwerge“ herrscht im Juni zum zweiten Mal in diesem Jahr Notbetrieb. Das gesamte Personal ist krankgeschrieben. Ein Elternvertreter spricht davon, dass ein Elternteil angeblich derart „Psychoterror“ auf die Beschäftigten ausüben, dass sich das Personal nicht mehr anders als mit Krankmeldungen zu helfen wisse. Vonseiten der Gemeinde ist diesbezüglich wenig zu erfahren, allerdings sei man mit allen Beteiligten im Gespräch, um die Situation zu klären. Nach gut einer Woche Notbetrieb teilt die Gemeinde mit: „Die Ursache, welche zu den vergangenen Schließungen geführt hatte, konnte mittlerweile gefunden werden.“ Bis zu den Sommerferien funktioniert der Betrieb uneingeschränkt, die Kindergartenleiterin ist jedoch nicht mehr da. Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres stellt der Markt Au dann eine neue Kindergartenleitung vor.
Platz 1: Flutwelle überschwemmt Ort
Eine Gewitterzelle entlädt sich Anfang Oktober über dem westlichen Landkreis Freising. Der Starkregen sorgte für viele vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Besonders heftig trifft es den Freisinger Ortsteil Sünzhausen: Dort schwappt laut Kreisbrandinspektor Helmut Schmid eine „meterhohe Flutwelle“ durch den Ort: Sie überflutet zahlreiche Keller und Straße und reißt alles mit, das nicht fest verankert ist. Ein ähnliches Bild bietet sich den insgesamt rund 250 Einsatzkräften, die in dieser Nacht zu 100 Einsätzen ausrücken – auch in den Neufahrner Ortsteilen Massenhausen und Giggenhausen sowie in Fahrenzhausen und Kranzberg: Dort sind die Feuerwehren ebenfalls im Dauereinsatz. Dabei erwischt es die Kameraden aus Giggenhausen auch selbst: Ihr Feuerwehrhaus steht ebenfalls unter Wasser.