Begehrte Fachkräfte: Erzieher mit Traumnoten-Abschluss
Ihren Berufsabschluss feierten jetzt 60 junge Erzieherinnen und Erzieher in Freising. Auf dem Arbeitsmarkt werden die Absolventen sehnsüchtig erwartet.
Landkreis – Sie werden gesucht und dringender benötigt als jemals zuvor: Erzieherinnen und Erzieher. Erfreulicherweise ist der Beruf in Freising beliebt, wie die Stärke der Abschlussklassen der Staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik am vergangenen Donnerstag wieder einmal zeigte. 60 frischgebackene Erzieherinnen und Erzieher werden sich künftig um den Nachwuchs in der Region kümmern. Das Besondere heuer: 22 Absolventinnen und Absolventen erreichten Traumnoten. „Begleiten sie die kleinen Menschen in die Welt hinein, das ist zwar in hohem Maße anspruchsvoll, aber auch unglaublich schön“, lautete der berührende Wunsch von Landrat Helmut Petz.
Petz warb für Bewerbung im Landkreis
„Ich habe ja auch ein bisschen Ahnung davon, ich habe drei Kinder“, erzählte Petz bei der Abschlussfeier im Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Freising. Ein Spruch auf einer Karte, die er von seiner Frau einmal geschenkt bekommen hat, findet er nach wie vor äußerst passend für erziehende Menschen: „Für die Welt bist du Irgendwer, aber für Irgendjemanden bist du die Welt“. „Geben sie den Kindern Sicherheit und Geborgenheit“, sagte Helmut Petz weiter, der auch gleich anmerkte, dass sich der Landkreis auf so manche Bewerbung aus den Reihen der Absolventen freilich freuen würde. Ein neuer Lebensabschnitt sei immer schwierig und manches Mal auch von Ängsten behaftet, betonte Petz und empfahl deshalb: „Vertrauen sie jetzt auf das, was sie auf den Kasten haben.“

„Wir brauchen euch und zwar ganz, ganz dringend“, erklärte auch Freisings Bürgermeisterin Eva Bönig, die eine von vielen Seiten gewünschte Verkürzung der Ausbildung nach wie vor äußerst skeptisch sieht – gerade eben, weil sie jahrelang in dem Beruf gearbeitet hat und weiß, wie komplex dieser ist. „Sie brauchen gute Rahmenbedingungen und vor allem Wertschätzung von der Gesellschaft“, betonte Bönig. Wie sehr die Bürgermeisterin bis heute ihren Beruf liebt, wurde klar, als sie von einem Erlebnis am gleichen Tag erzählte. „Heute waren ja Kinder im Rathaus und da durfte ich „Der kleine Rabe Socke“ vorlesen.“ Nach nur kurzer Zeit habe sie eines gemerkt, was sie sichtbar freute: „Ich kann‘s noch!“ Bei allem Glück für diese Berufung mahnte Bönig aber auch vor Überlastungen. „Sagen sie auch mal Nein, sie sind nämlich nicht für alles verantwortlich“, so ihr Ratschlag für die Zukunft.
Erzieher als Grundstein für glückliche Kinder
„Das ist wirklich einer der schönsten Berufe, die es gibt“, war die stellvertretende Schulleiterin, Studiendirektorin Michaela Then, überzeugt. Die Erzieherinnen und Erzieher legen ihrer Meinung nach nämlich den Grundstein dafür, dass Kinder glücklich und gesund aufwachsen dürfen. Neben den positiven Aspekten des Berufs gäbe es aber aktuell auch Probleme – etwa die Kita-Krise mit wenig Personal, dafür aber vielen Überstunden für die Beschäftigten. „Sie sind aber jung, frisch, motiviert und bestens ausgebildet“, so Then. Ihren ehemaligen Schülerinnen und Schülern wünschte sie: „Haben sie ihr Herz weiterhin am richtigen Fleck und sorgen sie auch gut für sich selbst“.
Eines wollte sie aber auch noch loswerden: Bei Juniorwahlen, einem politischen Projekt in Schulen, bei dem Wahlen simuliert werden, habe die AfD vor allem bei Menschen in sozialen Berufsausbildungen äußerst schlecht abgeschnitten. „Hier sieht man dann auch, dass bei uns der Mensch im Mittelpunkt steht – und Ausgrenzung keine Alternative ist“, betonte Then, wofür sie mit Applaus belohnt wurde. Was sie sehr freute: 22 Absolventen haben mit Bestnoten bis 1,5 abgeschnitten.