Kirchdorfer Friedhof ist ein Dauerbrenner: Diskussion um Pflanztröge und Lampen

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Ein Dauerbrenner im Kirchdorfer Gemeinderat ist die Friedhofsneugestaltung. Erst wenn alle Fragen geklärt sind, kann die baumlose Fläche angepackt und umgestaltet werden. © Lorenz

Erneut war der Friedhof Thema im Kirchdorfer Gemeinderat. Dauerbrenner wieder im Gemeinderat – Diesmal beschäftigen Pflanztröge und Lampen das Gremium

Kirchdorf – Das Thema Friedhof und Friedhofsneugestaltung ist in Kirchdorf durchaus ein Dauerbrenner und landet seit Jahren häufig auf der Tagesordnung. Nach der finalen Überplanung durch die Landschaftsarchitektin Daniela Bücking im Mai vorigen Jahres soll nun bald angepackt werden – allerdings tauchten in der jüngsten Gemeinderatsitzung jetzt doch noch einige Fragen auf. Nach der Rüge von Andreas Schmitz (FWG) in der Causa Fahrstuhl-Farbe wollte Bürgermeister Uwe Gerlsbeck (CSU) die allerdings nicht alleine beantworten, sondern befragte das Gremium.

Überraschenderweise neue Fragen

Eigentlich ist in puncto Friedhofsneugestaltung längst alles klar: Die Präsentationen von Bücking 2024 waren umfangreich, wie auch die Änderungswünsche der Gemeinderäte. Der Hintergrund des Neugestaltungsansinnens: Gerade ein Teil des Kirchdorfer Friedhofs schaut alles andere als schön aus, sondern eher wie eine baumlose Parkfläche, die zudem von wuchtigen Treppenfragmenten durchbrochen ist. Das alles soll sich bald ändern, der Beschluss dazu fiel voriges Jahr einstimmig. Überraschenderweise tauchten jetzt aber doch noch einige Fragen auf, wie Gerlsbeck betonte. Darunter: Sollen die geplanten Pflanztröge aus Naturstahl, Cortenstahl oder aus pulverbeschichtetem Stahl bestehen?

Bauamtsleiter Josef Hilz fasste die Qual der Wahl so zusammen: „Mei, der eine sagt, des passt – der andere sagt, des passt gar ned.“ Eine andere Idee brachte Anton Pittner (CSU/FW) ein: „Warum nicht aus Stein? Stein steht für was Wertiges, der Stahl rostet doch eh bloß zamm.“ Seine Fraktionskollegin Elisabeth Hörand klärte auf: „Sagen wir es, wie es ist: Die Planerin will keinen Stein.“ Nach einer längeren Diskussion über die Qualitätsunterschiede der verschiedenen Stahlvarianten outete sich Gerlsbeck als „Cartonstahl-Fan“. Dieser Vorliebe folgte nach einigem Hin und Her dann auch das Gremium.

Solarleuchten oder normale LEDs?

Eine weitere Diskussion entfachte sich allerdings an der Illumination des Gottesackers. Am Tag der Sitzung hatten Gerlsbeck und Hilz Besuch von einem Lampenvertreter bekommen, der Solarleuchten im Programm hatte, die vier Wochen lang ohne Sonneneinstrahlung Licht produzieren, mit zahlreichen technischen Spielerein ausgestattet und wohl bereits häufig im Landkreis zu finden sind. „Das sind solche, die auch bei der Musikschule Freising stehen“, erklärte Gerlsbeck. Auch auf dem Friedhof in Nandlstadt sorgten sie für die Beleuchtung. Doch obwohl Gerlsbeck sehr überzeugt von diesen Lampen war, stieß die Idee kaum auf Befürworter. Thomas Steininger (CSU/FW) meinte kurz und bündig: „Braucht‘s des wirklich, also so rein kostentechnisch?“ Auch Schmitz winkte ab: „Das ist nice to have, aber wahrscheinlich sehr teuer. Nehmen wir eine normale Leuchte mit LED, Punkt aus.“

Kritik an neuartigen Lampen

Was Gerlsbeck zugeben musste: Die neuartigen Lampen seien vor allem für Gebiete geeignet, in denen keine Stromleitungen liegen oder gelegt werden können, was allerdings für den Kirchdorfer Friedhof nicht zutrifft. „Damit verbrennen wir Geld, weil es nur um die Ästhetik geht“, so auch der Einwand von Michael Firlus (FWG). Trotzdem schlug Gerlsbeck vor, dass sich die Räte erst einmal die Lampen an der Freisinger Musikschule anschauen sollten, denn grundsätzlich müsste sich das Gremium gesondert sowieso einmal mit den Lampen auf dem Friedhof beschäftigen.

Weshalb der Rathauschef diese Fragen rund um den Friedhof noch einmal auf den Gremiumstisch legte, erklärte er so: „Ich wollte jetzt nicht noch einmal den gleichen Fehler machen wie mit der Aufzugsfarbe.“ Zur Erklärung: Obwohl der Gemeinderat für einen schneeweißen Rathauslift abgestimmt hatte, war im Herbst ein grauer eingebaut worden – schlichtweg weil sich der Bürgermeister ohne Absprache nochmal umentschieden hatte.

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