Paukenschlag in Moosburg: Bürgermeister Josef Dollinger hat die Freien Wähler verlassen

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Bürgermeister ohne Parteibuch: Josef Dollinger hat Ende 2024 die Freien Wähler Moosburg verlassen. © FT-Archiv

Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger möchte bei der Kommunalwahl 2026 „unabhängig und für alle wählbar sein“. Deshalb hat er die Freien Wähler verlassen, bei denen er über 24 Jahre Mitglied war.

Moosburg – Die Nachricht kam überraschend: Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger hat bereits zum 31. Dezember 2024 die Freien Wähler Moosburg verlassen. Zur Begründung sagte er jetzt im Gespräch mit dem Freisinger Tagblatt: „Mir ist es wichtig, als Bürgermeister überparteilich zu sein, damit mich alle Bürger wählen können.“ Immerhin: Für den Kreistag möchte er weiterhin auf der Liste der Freien Wählergemeinschaft (FWG) kandidieren.

Nachricht sollte erst später öffentlich werden

Seit über 24 Jahren gehört Josef Dollinger den Freien Wählern an und hat nach eigener Aussage immer „die gute Arbeit geschätzt“, sagte er auf FT-Nachfrage. Doch von Anfang an sei ihm die überparteiliche Arbeit wichtig gewesen. In den vergangenen Wochen und Monaten reifte immer mehr der Entschluss, den Freien Wählern den Rücken zu kehren – um „ohne Parteibindung unabhängig und für alle wählbar zu sein“, wie er sagte. Bestärkt in seinem Vorhaben habe ihn, dass er seit Amtsantritt vor knapp fünf Jahren „hervorragend“ mit den neun Fraktionen im Stadtrat zusammenarbeite – er fühle sich „anerkannt und akzeptiert“. Deshalb werde er bei der Bürgermeisterwahl im Frühjahr 2026 parteilos antreten. Sicher: Er müsse eine Wählervereinigung gründen, um die rechtlichen Nominierungsvoraussetzungen zu erfüllen, „aber damit habe ich mich noch nicht näher beschäftigt“. Deshalb wäre er mit der Nachricht auch erst später an die Öffentlichkeit gegangen. Nun aber ist seine Entscheidung bereits durchgesickert.

Bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2026 wird Josef Dollinger also alles auf eine Karte setzen: Entweder die Moosburger wählen ihn als Bürgermeister, oder er zieht sich komplett aus der Moosburger Politik zurück. „Ich werde nicht für den Stadtrat kandidieren“, sagte er. Wohl aber wird man seinen Namen weiterhin auf der Kreistagsliste der Freien Wählergemeinschaft finden. „Da habe ich sonst keine andere Möglichkeit.“ Der Austritt bei den FW Moosburg und die Fortsetzung der Arbeit als FWG-Kreisrat „schließt sich bei den Freien Wählern nicht aus“, erklärt er. Denn: „Jede Ebene hat ihre eigene Organisation. Das ist ein großer Vorteil für mich.“

„Keine Differenzen“ mit den Freien Wählern

Was die Freien Wähler Moosburg betrifft, so hat es laut Josef Dollinger „keine Differenzen“ gegeben. Man habe „eigentlich immer eine gute Arbeit gemacht“. Doch jetzt möchte er seinen eigenen Weg gehen. Auswirkungen auf die „gute Zusammenarbeit im Stadtrat“ dürfte seine Entscheidung nicht haben, ist sich Dollinger sicher: Er habe bislang parteiübergreifende Unterstützung erfahren und das werde wohl auch in Zukunft so sein. „Ich fühle mich im Stadtrat sehr wohl“, betonte er, er freue sich auf die weitere Arbeit mit allen Gremien.

Auf die Frage, ob es schon Reaktionen auf seine Entscheidung gegeben habe, sagte er: „Mich haben am Samstag ein paar Leute drauf angesprochen.“ Eine größere „Welle“ erwartet er aber nicht. „Das ist jetzt auch nicht so ein großes Ding.“

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