„Entmilitarisierte Zone“: J.D. Vance verrät möglichen Trump-Deal mit Putin zum Ende des Ukraine-Kriegs

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Donald Trump ist überzeugt, den Ukraine-Krieg beenden zu können. Sein Vize-Kandidat J.D. Vance erklärt, dass Trumps Persönlichkeit dabei eine Rolle spielt.

New York City – Donald Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance ist sich sicher: Sollte der Republikaner die US-Wahl gewinnen und eine erneute Amtszeit als Präsident antreten, dann beende er den Ukraine-Krieg. Das erklärt er nach dem TV-Duell in dem The Shawn Ryan Show-Podcast, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Dieses Thema wird von Seiten Trump und seinem Team nicht das erste Mal aufgegriffen. Trump behauptete bereits zuvor, er könne den Krieg „binnen 24 Stunden“ beenden. Darauf regierten sowohl Moskau als auch Kiew skeptisch. Während der TV-Debatte äußerte er sich erneut zu diesem Thema und sagte, er könne bei seinem Wahlsieg noch vor Amtsantritt ein Abkommen aushandeln. „Ich werde ihn (den Krieg Anm. d. Red.) beilegen, bevor ich überhaupt Präsident werde.“

September 4, 2024, Mesa, Arizona, USA: Republican Vice Presidential nominee and U.S. Senator JD VANCE speaks at a Chase the Vote rally at Generations Church in Mesa, Arizona.
J.D. Vance ist der republikanische Kandidat für den Vizepräsidentenposten in den US-Wahlen. © IMAGO/Gage Skidmore/ZUMA Press Wire

Um das zu erreichen, würde er mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj sprechen. „Ich werde sie zusammenbringen.“ Der Krieg wäre nie passiert, wenn er die Wahlen 2020 gewonnen hätte, fuhr er fort. Berichten zufolge hieß es, er wolle den ukrainischen Präsidenten Selenskyj dazu bringen, Teile der Ukraine an Russland abzugeben.

Vizekandidat J.D. Vance: Trump könne mit einem Putin-Deal den Ukraine-Krieg beenden

Nun äußert sich auch sein Vize Vance zu dem Thema und sagt, mögliche Friedensgespräche mit Trump könnten eine „stark befestigte“ entmilitarisierte Zone an den Grenzen beider Länder beinhalten. „Wir brauchen jemanden, vor dem die Menschen Angst haben. Man muss sich Sorgen machen, dass wenn Donald Trump etwas sagt, oder Kamala Harris etwas sagt, dass sie es tatsächlich meinen. Aber bei Trump glaubt man das, bei Harris glaubt man das nicht.“

„Ich denke, das wird so aussehen, dass Trump sich hinsetzt und zu den Russen, Ukrainern, Europäern sagt: Ihr müsst euch überlegen, wie eine friedliche Einigung aussehen könnte. Und die sieht womöglich aus wie eine derzeitige Demarkationslinie zwischen Russland und der Ukraine, die zu einer Art entmilitarisierter Zone wird.“ Wo diese Demarkationslinie, eine vorläufig vereinbarte Grenzziehung zwischen den beiden Staaten, und entmilitarisierte Zone verlaufen soll, hat Vance nicht erwähnt. Doch sie solle „stark befestigt“ sein, „damit die Russen nicht wieder einfallen“.

„In Russland hat man Angst vor ihm“: Donald Trumps Persönlichkeit biete einen Vorteil

Mit dieser Lösung behielte die Ukraine ihre unabhängige Souveränität und Russland erhielte von der Ukraine die Garantie der Neutralität, indem sie weder der Nato noch anderen alliierten Institutionen beiträte. „So ungefähr wird der Deal letztlich aussehen“, skizzierte Vance. Trump könne Vance Worten nach „sehr schnell“ eine Einigung herbeiführen. Denn „in Russland hat man Angst vor ihm, in Europa macht man sich Sorgen um ihn, weil man weiß, dass er das, was er sagt, auch wirklich meint“. Weiter sagte er: „Die Antwort ist, wir werden den Krieg nicht lösen, aber wir können ihn zumindest beenden.“

Amtierender US-Präsident Joe Biden schlafe am Steuer und die demokratische Kandidatin Kamala Harris wisse nicht, was sie tue, sagte Vance. „Ihre Politik besteht also darin, das Problem mit Geld zu lösen und zu hoffen, dass die Ukrainer einen militärischen Sieg erringen können, von dem selbst die Ukrainer sagen, dass sie ihn nicht erreichen können.“

Möglichkeit auf Friedensgespräche in der Vergangenheit mehrfach gescheitert

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 wurde die Möglichkeit von Friedensgesprächen mehrfach in Betracht gezogen, endete jedoch erfolglos. Nun habe der russische Präsident Wladimir Putin dem chinesischen Außenminister im Zuge von Gesprächen mit chinesischen Politikern in Sankt Petersburg laut Newsweek erklärt, er sei offen für Friedensgespräche. In diesem Zuge habe er seine Unterstützung für einen Sechs-Punkte-Friedensplan, den China und Brasilien im Mai vorgestellt hatten, signalisiert.

Dieser fordert konkrete Maßnahmen für eine Friedenslösung und umfasst unter anderem die Aufforderung, die Lage zu deeskalieren und von einer Ausweitung des Schlachtfeldes abzusehen. Beide Länder stellten Bedingungen für Friedensgespräche. Dazu gehört aufseiten Russlands, dass die Ukraine den Verlust der von Russland besetzten Gebiete akzeptiere und ihren Antrag auf eine Nato-Mitgliedschaft aufgeben müsse. Die Ukraine hingegen fordert einen vollständigen Abzug der russischen Streitkräfte aus ihrem Territorium, einschließlich der Krim. Zu den Forderungen gehören auch Reparationszahlungen, eine Rechenschaftspflicht für russische Kriegsverbrechen und Zusicherungen seiner Souveränität. (gel)

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