Putin will neue Regierung in Kiew: Friedensdeal könnte Selenskyj sein Amt kosten
Ein möglicher Friedensdeal zwischen Russland und der Ukraine könnte dazu führen, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj sein Amt verliert. Laut einem Bericht des „Telegraph“ strebt der russische Präsident Wladimir Putin weiterhin eine Moskau-freundliche Regierung in Kiew an. Putins Ziele haben sich seit Beginn des Krieges nicht wesentlich verändert, heißt es. Er will die Ukraine um jeden Preis aus der Nato heraushalten und ihre Streitkräfte dezimieren.
Trump und Putin verhandelten bereits über Waffenstillstand
Im Februar 2025 führten Putin und US-Präsident Donald Trump telefonisch Gespräche über einen möglichen Friedensdeal. Eine Wahl als Bedingung für einen Waffenstillstand wurde diskutiert, um die Regierung Selenskyj zu stürzen. Doch je länger die Gespräche dauerten, desto mehr schien Trump die Ukraine zu unterstützen. Dies erschwerte es Russland, seine Forderungen durchzusetzen, so der „Telegraph“.
Ukrainische Verfassung macht Referendum erforderlich
Ein entscheidender Punkt in den Verhandlungen ist die ukrainische Verfassung, die eine Abtretung von Gebieten ohne landesweites Referendum verbietet. Da Russland etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt hat, ist eine solche Abstimmung schwer durchzuführen. Selenskyj könnte seine Position verlieren, wenn er versucht, die Verfassung zu umgehen.
Die USA und Russland haben über einen Deal gesprochen, bei dem die Ukraine ihre Truppen aus den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk abziehen würde, im Tausch für einen Waffenstillstand. Selenskyj lehnte diesen Vorschlag ab, weil er militärische Nachteile für die Ukraine befürchtete.

Ukraine-Russland-Expertin warnt vor Putin-Szenario
Laut Jaroslava Barbieri, einer Expertin des Ukraine-Forums von der Londoner Denkfabrik Chatham House, könnte Putin versuchen, Selenskyj als Hindernis für den Frieden darzustellen. Damit könnten dann die USA und Europa unter Druck gesetzt werden. Eine Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie zeigt, dass nur 38 Prozent der Ukrainer bereit sind, territoriale Verluste hinzunehmen, um schnell einen Frieden zu erreichen.
Ein Großteil der Bevölkerung ist strikt dagegen, Land abzutreten – auch wenn der Krieg dadurch länger dauert. Medienberichten zufolge hat Selenskyj jedoch akzeptiert, dass die Ukraine um Gebietsabtretungen wohl nicht herumkommen werde.
Selenskyj möglicherweise zu Gebietsabtretungen bereit
Trump kündigte an, dass es „einige Austausche, einige Änderungen an Land“ geben werde. Einen Gebietstausch lehnte Selenskyj zuletzt klar ab. Dennoch könnte er laut Quellen des „Telegraph“ bereit sein, die faktische Kontrolle über besetzte Gebiete wie Luhansk, Donezk und die Krim an Moskau zu übergeben. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Verhandlungen am Freitag entwickeln.