USA einigen sich mit China im Handelsstreit – Trump macht neuen Deal: „Sie werden liefern“
China verfügt mit den Seltenen Erden über ein großes Druckmittel gegenüber den USA – und hat keine Probleme, es einzusetzen. Nun gibt es Bewegung im Handelsstreit.
Washington D.C. – Im Ringen um eine Lösung im Handelsstreit bewegen sich die USA und China aufeinander zu. Die Vereinigten Staaten haben sich mit China einem Sprecher des Weißen Hauses zufolge auf eine Zusatzvereinbarung neben dem geplanten Handelsabkommen geeinigt.
USA und China erzielen weiteren Meilenstein – Zusatzvereinbarung bei Seltenen Erden
„Die Regierung und China haben sich auf eine zusätzliche Vereinbarung über den Rahmen für die Umsetzung des Genfer Abkommens geeinigt“, sagte der Sprecher. In der Vereinbarung gehe es darum, „wie wir die Lieferungen von Seltenen Erden in die USA wieder beschleunigen können“, so der Sprecher.

Aus Regierungskreisen hieß es, die Vereinbarung sei bereits Anfang dieser Woche getroffen worden. US-Handelsminister Howard Lutnick wurde von Bloomberg mit den Worten zitiert: „Sie werden uns Seltene Erden liefern.“ Sobald die Chinesen das täten, würden die USA auch Maßnahmen ergreifen, so Lutnick weiter. Die chinesische Botschaft in Washington reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
Nach Handelsstreit wegen der Zölle: USA und China nehmen Gespräche über Seltene Erden auf
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor angekündigt, die USA hätten am Mittwoch (25. Juni 2025) ein Handelsabkommen mit China unterzeichnet. Er präzisierte allerdings nicht, um was für eine Art von Abkommen es sich handelte. Während der Handelsgespräche zwischen den USA und China im Mai in Genf verpflichtete sich Peking, die seit dem 2. April gegen die USA verhängten nichttarifären Gegenmaßnahmen aufzuheben, obwohl unklar war, wie einige dieser Maßnahmen zurückgenommen werden würden.
US-Präsident Trump hatte Anfang April Strafzölle von insgesamt 145 Prozent gegen China verhängt, Peking reagierte unter anderem mit hohen Gegenzöllen. Als Teil seiner Vergeltungsmaßnahmen gegen die neuen US-Zölle setzte China die Ausfuhr einer breiten Palette kritischer Mineralien, Seltener Erden und Magnete aus und brachte damit die Lieferketten von Automobilherstellern, Luft- und Raumfahrtunternehmen, Halbleiterfirmen und militärischen Auftragnehmern in aller Welt durcheinander. Die US-Regierung reagierte mit eigenen Exportkontrollen, die die Lieferung von Halbleiterdesignsoftware, Flugzeugen und anderen Waren nach China verhinderten.
China erleidet Einbrüche nach Exportbeschränkungen bei Seltenen Erden
Anfang Juni berichtete Reuters, dass China Insidern zufolge vorübergehende Exportlizenzen für Seltene Erden an Zulieferer der drei größten US-Automobilhersteller erteilt hatte, da sich aufgrund der Exportbeschränkungen für diese Materialien Unterbrechungen in der Lieferkette abzeichneten.
Die Exportbeschränkungen bei den Seltenen Erden hatten auch Auswirkungen auf China. Im Mai 2025 hatte China deutlich weniger Seltenerdmagneten exportiert als im Vorjahresmonat. Die Exporte brachen im Vergleich zu Mai 2024 um 70 Prozent ein, wie am Freitag aus chinesischen Zolldaten hervorging. Schon im April war die Zahl gesunken.
China ist Weltmarktführer bei Seltenen Erden. Seit April fordert Peking von Händlern eine Lizenz, bevor sie die Rohstoffe exportieren dürfen – dies gilt als Vergeltung für US-Beschränkungen auf chinesische Waren. Viele Hersteller vor allem in der Automobilindustrie beklagen, dass die Lizenzen nur sporadisch erteilt würden. (bohy mit Material von reuters)