Fließende Leichtigkeit an der Ammer, eine Tonne schwer

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Die Skulptur „Flowing“ von Silvia Jung-Wiesenmayer für den Skulpturenweg Weilheim befindet sich direkt an der Ammer – beim Fußgängersteg auf Höhe der Au. © Ruder

In einer Serie stellt die Heimatzeitung alle zehn neuen Werke vor, die für den Skulpturenweg Weilheim geschaffen wurden. Heute: Das Objekt „Flowing“ von Silvia Jung-Wiesenmayer direkt an der Ammer.

Weilheim – In einer Serie stellt die Heimatzeitung die Künstler aller zehn neuen Werke vor, die für den im Herbst 2023 eröffneten Skulpturenweg Weilheim geschaffen wurden – und bittet sie um Antworten auf kurze Fragen zu ihrem Werk und zu Weilheim. Heute: Silvia Jung-Wiesenmayer aus Opfenbach im Allgäu, deren Objekt „Flowing“ direkt an der Ammer in Weilheim zu sehen ist, nahe dem Fußgängersteg auf Höhe der Au.

Die Künstlerin lässt „Hartes weich erscheinen“

Ihr Werk, erklärt die Künstlerin, beziehe sich auf das Fließen der Ammer, auf das Wasser, das sich aufbäumt und aufschäumt, auf den Fluss, dessen Bewegungen das Umfeld verändern. „Die Skulptur soll dieses Aufbäumen und Aufschäumen verdeutlichen. Obwohl in Sandstein gearbeitet die Szene wie erstarrt wirkt, wird durch die Art der Bearbeitung das Fließende und Bewegte klar ersichtlich.“ Ihre Formensprache, so Jung-Wiesenmayer, lasse „Hartes weich erscheinen“, durch die Linienführung entstehe „eine für einen Stein ungewohnte fließende Leichtigkeit“. Geschaffen hat die Künstlerin die Skulptur „Flowing“ aus einem 180 mal 50 mal 50 Zentimeter großen Block Bollinger Sandstein aus der Schweiz. Das Gewicht beträgt etwa eine Tonne.

Erst Ausbildung zur Steinmetzin, dann Kunststudium

Silvia Jung-Wiesenmayer, geboren 1966 in Riedenburg bei Kehlheim, absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Steinmetzin und studierte dann an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart (bei Prof. Micha Ullman und Udo Koch). Seit 2003 nahm sie an zahlreichen Ausstellungen, Bildhauersymposien und Wettbewerben teil. Sie gewann unter anderem den Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf, die Kunstpreise der Stadt Kempten (2012), der Stadt Donauwörth (2014) und der Stadt Memmingen (2015) sowie den 1. Preis der Großen Schwäbischen Kunstausstellung in Augsburg (2019).

Silvia Jung-Wiesenmayer
Silvia Jung-Wiesenmayer (57) lebt und arbeitet als Bildhauerin in Opfenbach im Westallgäu (Landkreis Lindau). © privat

Hier die Antworten von Silvia Jung-Wiesenmayer auf die Fragen unserer Zeitung:

Kunst ist für mich…

...sinnlich.

Mein Werk für Weilheim soll…

...die Augen öffnen für Neues und Schönes – einfach eine Bereicherung sein.

So würde ich diese Skulptur mit einem Satz erklären:

Eine fließende Bewegung in Stein.

Gelernt habe ich meine Kunst…

...zum einen durch meine Steinmetzausbildung und durch das darauf folgende Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Einen eigenen Stil zu entwickeln, braucht Zeit und die Fähigkeit, aus der Arbeit und mit dem Material etwas Eigenes zu schaffen.

Hier sind sonst noch Werke von mir zu sehen:

In Kempten, Isny, München, Donauwörth, Wangen, Ravensburg, auf dem Skulpturenweg Walberla in Kirchehrenbach/Oberfranken.

Außer dem Skulpturenweg gefällt mir an Weilheim…

...besonders „The Notwist“.

Lesen Sie in unserer Serie zum Skulpturenweg Weilheim ebenfalls: 
„Scoop“ von Renato Rill - ein Füllhorn, inspiriert von „The Notwist“
„Die Grenzen des Wachstums – Denkmal für einen Grashalm“ von Hermann Bigelmayr
„Vulkanausbruch aus der Höll‘ unter Weilheim“ von Egon Stöckle
„My dear, help me to exist in this world“ - ein Marterl zu Ehren der Tiere von Cornelia Rapp
„In Order To Location“ von Carlotta Wirtl
„Haus“ von Basilius Kleinhans
„Installation ohne Titel“ von Bernd Wagenhäuser
„Rote Welle“ von Max Mirlach“
„Freischwimmerin“ von Michaela Johanne Gräper

Alle Berichte

zu den Künstlern und Werken des Skulpturenwegs finden Sie unter merkur.de (Suchbegriff „Skulpturenweg Weilheim“ eingeben). Website der Künstlerin: silviajungwiesenmayer.de.

Viele Bilder und Informationen bietet zudem die Website skulpturenweg.kunstforum-weilheim.de.

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