„Die Menschen erwarten mehr Zusammenarbeit und weniger Streit“: Birgit Weinsteiger kandidiert für die FW

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Wünscht sich mehr Optimismus in der Politik: FW-Bundestagskandidatin Birgit Weinsteiger. © privat

Kompromisse finden, Bürokratie abbauen, weg von der Klimahysterie, hin zu praktikablen Lösungen: Das sind die Ansätze von Birgit Weinsteiger im FT-Interview.

Landkreis Freising - Politische Erfahrung hat sie als Gemeinderätin ihrer Heimatgemeinde Kirchdorf gesammelt. Jetzt will sie in die Bundespolitik weiterziehen, um dort die Interessen der Kommunen und Landkreise zu vertreten. Birgit Weinsteigers Credo als Kandidatin der Freien Wähler lautet: „Mehr Praktiker in die Politik.“ Den Finanzkrisen auf allen Ebenen würde die 43-Jährige als Bundestagsabgeordnete mit mehr unternehmerischem Handeln begegnen. Und eines bringt sie deutlich zum Ausdruck: Aufgeben ist für sie nie eine Option.

Frau Weinsteiger, wo nehmen Sie angesichts der globalen Krisen den Mut her, sich um ein solch verantwortungsvolles Amt zu bemühen?

Genau deswegen, ich kann da nicht mehr zuschauen. Aufgrund meiner Berufs- und Lebenserfahrung bin ich in der Lage, Probleme zu erkennen und Lösungen anzustreben, Menschen zusammenzubringen, Kompromisse herbeizuführen, mit Bürgern in Kontakt zu treten und ihre Anliegen anzuhören. Bewiesen habe ich auch, dass ich bei Vertretern aus der Politik, Ämtern und bei Behörden von einem ersten „Das geht nicht“ nicht gleich umfalle und aufgebe, sondern weiterkämpfe.

Was sind die drängendsten Themen im Wahlkreis 213?

Wie überall geht uns das Geld aus, da müssen Prioritäten gesetzt und mehr unternehmerisches Handeln angewendet werden. Es wird auf jeden Fall nicht einfacher in den nächsten Jahren. Wir brauchen Planungssicherheit für Firmen, Familienbetriebe und auch für die Bürgerinnen und Bürger. Beschäftigen wird mich natürlich auch das Thema Hochwasser- und Katastrophenschutz, das betrifft auch alle Landkreise in meinem Wahlkreis. Ein Thema ist halt auch immer die Bürokratie, und wie lange man auf Baugenehmigungen und so weiter warten muss, und damit Investitionen nicht angegriffen werden können. Auch die gesundheitliche Versorgung und Kinderbetreuung sind Themen die mich erreichen, vieles ist in den letzten Jahren liegen geblieben.

Wir müssen den Klimawandel verlangsamen und uns auf die Folgen wie Starkregen und Hochwasser so gut wie möglich einstellen. 

Gibt es eine oder mehrere Parteien, die Sie als Koalitionspartner kategorisch ausschließen? Und
warum?

Die Debatte um das Thema, wer mit wem koaliert, überschattet den ganzen Wahlkampf. Egal welche Parteien hinterher die Regierung bilden, die Menschen erwarten mehr Zusammenarbeit und weniger Streit. Wenn‘s nach mir geht, geben die Wählerinnen und Wähler den Freien Wähler die Chance, im Bundestag ihr Können zu beweisen, wie sie es schon in sehr vielen Kommunen, Landkreisen und auch zwei Landtagen tun, es reicht für Schwarz-Orange.

Welches Thema darf trotz der Weltlage nicht in Vergessenheit geraten? Was wäre Ihr Steckenpferd als Bundestagsabgeordnete?

Da gibt es sehr viele, obwohl nicht alles gut ist in Deutschland, und wir viel angehen müssen, leben wir in einem sehr schönen Land. Ich will mehr Optimismus, damit wir aus der gegenwärtigen Lage wieder rauskommen, auch wenn es nicht von heute auf morgen gehen wird. Ich erwarte mehr Zusammenarbeit in der Politik und weniger öffentlichen Streit.

Steckbrief

Alter: 43

Wohnort: Schnotting (Gemeinde Kirchdorf)

Familienstand: glücklich und zufrieden

Bisher ausgeübter Beruf: Finanzbuchhalterin, Hauswirtschaftsmeisterin, Hotelfachfrau

Bisherige politische Ämter: Gemeinderätin Gemeinde Kirchdorf, Mitglied Rechnungsprüfungssausschuss, Kindergartenbeauftragte

Ehrenämter (Vereine): 1. Vorstand SC Kirchdorf e. V. (2012 bis 2020), aktuell: Mitglied im Bundesfachausschuss für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei bei den Freien Wählern, Kassier Wasser- und Bodenverband Kirchdorf

Hobbys: Politik, Walken, Hund, meine Hofbäckerei, für die Landwirtschaft und Ernährungssicherheit eintreten

Haben Sie ein Haustier? Hündin Leni, ein Mischling aus Belgischer Schäferhund und schwarzer Labrador

Dieses Buch hat mich besonders inspiriert: Ich möchte eher eine TV-Serie nennen – nämlich aktuell „Yellowstone“ mit Kevin Costner

Diese Musik höre ich immer wieder gerne: alles bunt gemischt, von AC/DC und Bon Jovi bis zu Schlager, Roland Kaiser

Dieses Auto fahre ich: Audi Q3

Mein größtes Vorbild: mein Papa

Mein Lebensmotto: Egal, wie hart die Schicksalsschläge dich treffen – stehe immer wieder auf, mach weiter und kämpfe für deine Ideale!

Bei diesem Ereignis in der Vergangenheit wäre ich gerne dabei gewesen: Ich hätte gerne die 80er-Jahre intensiver erlebt: die Musik, die Mode, das Weggehen, die Unbeschwertheit der Zeit.

Mein Lieblingsessen: selbstgemachte Rindsrouladen mit Spätzle und Wirsinggemüse

Meine Freunde schätzen mich besonders für: Hilfsbereitschaft und dafür, dass ich eine gute Zuhörerin bin, mich nicht verbiegen lasse und für Menschen eintrete, die sich selbst oft nichts sagen trauen

Diese Eigenschaft würde ich gerne ablegen: zu selbstkritisch sein, zu ungeduldig, wenn nichts weiter geht

Der Klimawandel wird immer dramatischer, die Folgen auch für Jeden von uns immer spürbarer. Was sind Ihre konkreten Vorschläge im Kampf gegen den Klimawandel?

Wir müssen den Klimawandel verlangsamen und uns auf die Folgen wie Starkregen und Hochwasser so gut wie möglich einstellen. Ich denke nur, dass wir mit der „Klimahysterie“ nicht weiterkommen. Die Verlagerung der Produktion ins Ausland hilft doch nicht dem Klimaschutz. Alle Verordnungen und Gesetze sollten erst einen Praxistest durchlaufen.

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine dauert an. Wie soll sich Deutschland Ihrer Meinung nach weiter verhalten – Stichwort: Waffenlieferung?

Ich bin für Frieden. Wichtig wäre mir unsere eigene Verteidigungsfähigkeit, hier muss Deutschland mehr inves㈠tieren.

Die Entscheidungen, die im Bundestag getroffen werden, wirken sich doch auf alle Bürgerinnen und Bürger aus und genau deswegen müssen die Freien Wähler in den Bundestag.

Braucht es aus Ihrer Sicht Änderungen in der Flüchtlingspolitik? Wenn ja, wie sollen diese dann konkret aussehen?

Wir müssen auf jeden Fall wissen, wer sich in unserem Land aufhält. Ich bin für ständige Grenzkontrollen, wobei das auch nicht das Allheilmittel ist.

Die Freien Wähler haben auf kommunaler Ebene ihre Stärken. Wo liegen denn die Stärken in der Bundespolitik? Wofür ist FW-Politik in Berlin wichtig?

Diese Frage beantwortet sich ja schon selbst. Spielen denn die Anliegen der Kommunen und Landkreise in der Bundespolitik keine Rolle? Ich sage auf jeden Fall, die Entscheidungen, die im Bundestag getroffen werden, wirken sich doch auf alle Bürgerinnen und Bürger aus und genau deswegen müssen die Freien Wähler in den Bundestag. Mehr Praktiker in die Politik!

Auch die anderen Direktkandidaten standen Rede und Antwort:

„Klimaschutz darf niemanden überfordern“: Andreas Mehltretter (SPD) zu Steuererleichterungen, Entlastung für die breite Mitte und Waffenlieferungen

„Kein Fußbreit dem Faschismus gilt überall“: Leon Eckert (Grüne) zu Politik ohne Scheinlösungen, Treibhausgase und Cannabis-Legalisierung

„Wir brauchen eine Migrationswende“: Christian Moser (CSU) zu Sofortmaßnahmen für den wirtschaftlichen Aufschwung und Klimaschutz ohne Brechstange

„Waffenlieferungen sind kontraproduktiv“: Claus Staudhammer (AfD) zu günstiger Energie, Stärkung des ländlichen Raums und Fokus auf Interessen des eigenen Landes

„Keine Kompromisse beim Thema Wirtschaft“: Vittorio Monti (FDP) zur Kombination von sozialem und nachhaltigem Leben, Steuerentlastung und bezahlbares Wohnen

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