Das gescheiterte Attentat auf Trump: Eine (letzte) Chance für die USA
Bringt ausgerechnet der Mordanschlag auf Donald Trump die USA zur Vernunft? Leider haben auch in Deutschland viele noch nicht verstanden, was auf dem Spiel steht. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis.
Wie weit es gekommen ist mit der Dämonisierung des Donald Trump, dafür lieferte ein Moderator der ARD am Wochenende mal wieder ein besonders anschauliches Beispiel: „Leider knapp verpasst“, schrieb der „Satiriker“ Sebastian Hotz auf dem Kurznachrichtendienst X, und schwadronierte weiter: „Absolut niemand zwingt einen Mitleid mit Faschisten zu haben.“ Die Reaktion der ARD-Verantwortlichen war nicht etwa die fristlose Kündigung, sondern Wortgeschwurbel. „Man werde Kontakt suchen“ mit dem Autor.
Attentat auf Trump: Verrohung des politischen Diskurses ist überall
Die Verrohung des politischen Diskurses, vor dem gerade linke Eliten so gerne warnen, ist leider überall, allgegenwärtig, rechts wie links, und er hat längst auch die so genannten Qualitätsmedien erreicht. Daran ist Trump selbst natürlich nicht unschuldig, doch ändert dies nichts daran, dass die einzig richtige Reaktion auf die Schüsse nur die unzweideutige Verurteilung dieser abscheulichen Tat sein kann. Die vielen geistigen Brandstifter diesseits wie jenseits des Atlantiks müssen verstehen: Das Attentat war nicht ein Anschlag auf Trump, sondern ein Stich ins Herz der Demokratie. Hätte der frühere Präsident dabei sein Leben verloren, stünde Amerika heute am Rande des Bürgerkriegs, mit katastrophalen Folgen auch für das ebenfalls tief polarisierte Europa.
Die besonnene erste Reaktion Trumps lässt hoffen, dass er die tödliche Gefahr erkannt hat, in der nicht nur er selbst, sondern das ganze Land schwebt. Manche Parteifreunde waren weniger klug. Der Gouverneur von Texas etwa sagte über Trumps Gegner, „sie“ versuchten ihn zu töten. Solch hasserfülltes Raunen ist der Boden, dem die Gewalt entspringt. Der Schock nach dem Mordversuch könnte zur Heilung des tief verwundeten Landes beitragen, wenn alle Beteiligten daraus ihre Lehren zögen. Die Chance ist da: Für die Demokraten verbieten sich ab sofort überharte Attacken auf den Überlebenden des Attentats. Und auch Trump muss – oder müsste –, den Wahlsieg vor Augen, nun nicht mehr zum Äußersten gehen. (Georg Anastasiadis)