„Wirkwerk Weilheim“ kann weiterwirken

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Sie schaffen Räume der Begegnung: „Wirkwerk Weilheim“ kann weiterwirken

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Sie sind die Hauptamtlichen des 2022 gegründeten „Wirkwerk Weilheim“: Carolin Fröhlich (l.) und Nina Fischer. © Wirkwerk

Ob Kneipenchor, Nähkurs oder Familienfreizeit: Räume der Begegnung zu schaffen, darum geht es dem 2022 gegründeten „Wirkwerk Weilheim“. Jetzt hat die evangelische Kirche das Projekt für weitere Jahre gesichert.

Weilheim – Wie wertvoll Gemeinschaft ist und wie cool Kirche sein kann, das haben Nina Fischer und Carolin Fröhlich als Jugendliche geradezu inhaliert. Die Zeltlager der evangelischen Jugend auf Lindenbichl („Libi“) – jener Halbinsel im Staffelsee, die für viele schlichtweg „der beste Ort der Erde“ ist – waren in jeder Hinsicht prägend für die beiden Frauen, die heute 44 und 36 Jahre alt und ausgebildete Sozialpädagoginnen sind.

Sie schaffen Räume der Begegnung und der Partizipation

Der Jugendarbeit sind sie zwar längst entwachsen. Doch den „Libi-Spirit“ und die dort entstandenen Netzwerke müsste man doch weiter pflegen und in den Alltag integrieren können, dachten sich Fröhlich und Fischer, inzwischen beide Mütter, in der Corona-Zeit. Auch für die Zielgruppe ab 27, insbesondere für Familien, brauche es solche Räume der Begegnung und der Partizipation. Eine Idee, mit der die beiden Sozialpädagoginnen auf das Evangelische Bildungswerk zugingen – und auf offene Ohren stießen. In der MUT-Initiative der evangelisch-lutherischen Landeskirche Bayern, der es um neue Zugänge zum christlichen Glauben geht, fanden sie eine Finanzierungsmöglichkeit. Und so wurde im Oktober 2022 das „Wirkwerk Weilheim“ gegründet, als Projekt des Evangelischen Bildungswerks.

Seitdem schaffen und vernetzen Nina Fischer und Carolin Fröhlich im Gebiet des Dekanats Weilheim Bildungsangebote, setzen sich mit Aktionen im öffentlichen Raum für Demokratie und Menschenwürde ein und widmen sich aktuellen gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen. Das Spektrum reicht vom Kneipenchor, der sich alle zwei Wochen in der Murnauer Westtorhalle trifft, über offene Stammtische beim Pollinger Klosterwirt zu Themen wie „Aufklärung im Kindesalter“ bis hin zu Nähkursen im Möbelarium, dem Gebrauchtmöbelhaus von „i + s Pfaffenwinkel“ in Weilheim. Es gab Flashmobs zur Europawahl, Familienfreizeiten auf Lindenbichl und ein großes Kindertheater-Festival an mehreren Orten.

Flashmob auf dem Weilheimer Marienplatz.
Singen für Europa: Zusammen mit „Wir in Weilheim“ organisierte das „Wirkwerk“ vor der Europawahl im Juni einen Flashmob auf dem Weilheimer Marienplatz. © Wirkwerk

Nahezu alle „Wirkwerk“-Aktionen entstehen in Kooperation und sind getragen von Netzwerken, in denen sich Menschen mit ihren Erfahrungen und ihrer Expertise einbringen und damit andere unterstützen. „Es ist großartig, sich dafür hauptamtlich engagieren zu können und zu sehen, wie die Angebote zum Beispiel Familien helfen“, berichtet Fröhlich. Jeweils mit 20 Wochenstunden sind sie und Fischer für das Projekt tätig – unter dem Motto „Erfahren. Begegnen. Entwickeln. Gestalten.“

Und es kann weiterwirken, das „Wirkwerk“: Soeben hat die Landeskirche beschlossen, dieses Angebot auch in den kommenden Jahren über die MUT-Initiative zu finanzieren. Auch das Dekanat unterstützt das „Wirkwerk“ als Projekt des Evangelischen Bildungswerks Weilheim weiterhin. Die beiden Hauptamtlichen können ihre Arbeit also fortsetzen und weiterentwickeln.

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Im Herbst gibt es ein Theaterfestival an drei Orten

An Ideen dafür fehlt es nicht. Fest steht zum Beispiel schon, dass man am 27. September ein großes „Fest der Demokratie“ in Weilheim mitgestaltet. Für 17. September wird zur „Ladies Näh Night“ ins Möbelarium eingeladen, am 2. Oktober ist ein Poetry Slam geplant. Und vom 9. bis 15. November gibt es zum zweiten Mal die „Wirkwerk-Theatertage“ mit Aufführungen „für Menschen ab drei Jahren“ in Weilheim, Peißenberg und Murnau.

Was das alles mit Kirche zu tun hat? „Gott ist da, wo Menschen sind, wo Gemeinschaft stattfindet“, so die Überzeugung der beiden „Wirkwerk“-Macherinnen. Gerade weil man sich nicht auf kirchliche Räume beschränke, werde Kirche dabei „als handelnde und soziale Institution im Alltag der Menschen sichtbar – und als Player im öffentlichen Raum: als Ort der Hoffnung, Gemeinschaft und Aktion“.

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Nähere Informationen

zum „Wirkwerk“ und seinen Angeboten: www.wirkwerk-weilheim.de

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