So viele Kinos gab es mal in der Weilheimer Innenstadt

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Mit dem „Film-Casino“ (dem Vorläufer des „Starlight“) begann 1980 die Kino-Zeit an der Schützenstraße 4 in Weilheim. Damals existierte in der Kreisstadt auch noch das „Scala“-Kino an der Johann-Baur-Straße. © Wertebach

Mit der „Starlight“-Schließung verschwindet Anfang August das letzte Kino aus der Weilheimer Innenstadt. Zeit für einen kleinen Blick in Weilheims durchaus ruhmreiche Kino-Historie.

Weilheim – Anfang August fällt der letzte Vorhang im Weilheimer „Starlight“-Kino an der Schützenstraße. Aus dem letzten Kino in der Innenstadt werden dann Büros und Lagerräume. Der Versuch einer Initiative, dort nach dem viel betrauerten Ende des Programmkinos eine Kulturbühne mit Live- und Filmprogramm zu schaffen, ist gescheitert.

Ein erfahrener Kinobetreiber gründete 1980 das „Film-Casino“ in Weilheim

Doch seit wann existiert eigentlich ein Kino an dieser Stelle? Der Herrschinger Kinobetreiber Willi Velten – der auch Kinos in Herrsching, Starnberg, Gauting und Gilching hatte – eröffnete 1980 an der Schützenstraße 4 in Weilheim das „Film-Casino“. Eigentlich wollte er dort zwei Säle einrichten, wie sich sein langjähriger Mitarbeiter Helmut Wertebach erinnert. Der zweite Saal, der im Keller geplant war, scheiterte jedoch an Bauvorschriften.

„Starlight“-Betreiber Georg Werner wurde vielfach für sein Kinoprogramm ausgezeichnet – wie hier 2015 von Bayerns damaliger Wirtschafts- und Medienministerin Ilse Aigner.
„Starlight“-Betreiber Georg Werner wurde vielfach für sein Kinoprogramm ausgezeichnet – wie hier 2015 von Bayerns damaliger Wirtschafts- und Medienministerin Ilse Aigner. © privat

Nach Veltens Tod übernahm 1986 die Weilheimerin Roswitha Zellner das „Film-Casino“ – ehe sie dann 1996 ins neu gebaute „Kinocenter Trifthof“ wechselte. Das Kino an der Schützenstraße wurde 1996 in „Starlight“ umbenannt und hatte seitdem verschiedene Betreiber. Anfang der 2000er Jahre verantwortete es zum Beispiel für einige Jahre der damals in Polling lebende Regisseur und Schauspieler Zoltan Paul, der damals in Polling lebte, dann nach Berlin zog (wo er 2022 im Alter von 68 Jahren gestorben ist). Seit 2012 wird das „Starlight“ vom Peitinger Georg Werner geführt, der auch das „Lagerhaus-Kino“ in der Schongauer Altstadt betreibt.

Im „Starlight“-Kino gab es auch besondere Aktionen wie die monatliche Agenda-Filmreihe oder Besuche von Filmemachern. Hier eine Filmvorstellung mit dem Seeshaupter Regisseur Walter Steffen und Clownin Susie Wimmer im Jahr 2016.
Im „Starlight“-Kino gab es auch besondere Aktionen wie die monatliche Agenda-Filmreihe oder Besuche von Filmemachern. Hier eine Filmvorstellung mit dem Seeshaupter Regisseur Walter Steffen und Clownin Susie Wimmer im Jahr 2016. © Ruder

Ende der 1960er Jahre gab es noch das „Scala“, die „Post-Lichtspiele“ und mehr

Zur Gründungszeit des „Film-Casinos“ existierte in Weilheim zudem noch das „Scala“-Kino “ bei der Gaststätte „Birkenau“ an der Johann-Baur-Straße. Ende der 1960er Jahre gab es auch noch die „Post-Lichtspiele“ am Rathausplatz (heute „Modehaus Echter“) und ein Kino an der Petelgasse (heute Autohaus). Künftig ist das überregional bekannte und beliebte „Kinocenter Trifthof“ mit seinen fünf Sälen Weilheims einziges Kino.

Das ist der letzte Film im „Starlight“-Kino Weilheim

Als letzter Film im Weilheimer „Starlight“-Kino läuft in der ersten Augustwoche die französische Sommerkomödie „Liebesbriefe aus Nizza“ – zu sehen täglich vom 2. bis zum 7. August, und zwar jeweils um 20 Uhr, am Sonntag nur um 18 Uhr. Info: www.starlight.pfaffenwinkel.net oder Telefon 0881/90 11 410. Sollte die Nachfrage groß sein, würde Georg Werner den Streifen noch um eine Woche verlängern. „Das wäre super und ein Abschied mit wehenden Fahnen“, so der Kinobetreiber.

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