Angst vor der Zoll-Peitsche: Trump will die „Dirty 15“ treffen – wer jetzt zittern muss

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Plant knallharte Zölle: US-Präsident Donald Trump. © Mark Schiefelbein/dpa

Strafzölle auf Konsumgüter und Autos: Trump entfacht an seinem Liberation Day neue Spannungen. Welche Länder sind besonders betroffen?

Washington, D.C. – Während US-Präsident Donald Trump den heutigen Dienstag (2. April) als „Liberation Day“ feiert, sieht der Rest der Welt darin den möglichen Beginn eines intensiven Handelskonflikts. Am Abend plant Trump, die Einzelheiten seiner lange erwarteten Strafzölle bekanntzugeben. Diese Zölle sollen auf importierte Konsumgüter und Fahrzeuge erhoben werden.

Besonders in Ländern wie Mexiko, Kanada, China, Deutschland und anderen EU-Staaten wächst die Besorgnis über die aggressive Wirtschaftspolitik der USA. Diese Nationen stehen auf Trumps inoffizieller Feindesliste ganz oben. Doch was bedeutet das für sie? Welche Maßnahmen könnten sie ergreifen? Hier sind die wichtigsten Fragen zusammengefasst.

Tag der Befreiung: Trumps Zölle sorgen weltweit für Angst vor einem Handelskrieg

Am 2. April, dem „Liberation Day“ (Tag der Befreiung), wird Trump in einer Rede die Details zu den Zöllen enthüllen. Die genaue Uhrzeit? Am Mittwochabend um 22 Uhr deutscher Zeit wird Trump im Rosengarten des Weißen Hauses sprechen. Diese Ankündigung könnte eine der folgenreichsten Entscheidungen seiner Amtszeit darstellen, da sie möglicherweise einen globalen Handelskrieg auslöst.

Die Zölle sollen laut Trumps Sprecherin Karoline Leavitt „sofort in Kraft treten“. Diese Aussage bekräftigte sie am Mittwochmorgen vor dem „Tag der Befreiung“. Die genaue Ausgestaltung der Abgaben bleibt jedoch unklar. Die Washington Post berichtete, dass das Weiße Haus Zölle von etwa 20 Prozent auf die meisten Importe in die USA erwägt. Ein solcher Schritt könnte die Weltwirtschaft erheblich belasten. Berater des Weißen Hauses betonen jedoch, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde und verschiedene Optionen diskutiert werden. Eine Möglichkeit wäre, unterschiedliche Zollsätze je nach Land und dessen Handelshemmnissen gegenüber amerikanischen Produkten festzulegen.

Kanada, Mexiko, Deutschland, EU: Zölle von Trump richten sich gegen die „Dirty 15“

Trump richtet seine Zölle gegen die „Dirty 15“, wie er Länder wie Kanada, Mexiko, China und die EU nennt. Besonders die Europäische Union steht im Fokus des Präsidenten. Trump kritisiert, dass europäische Unternehmen mehr Waren in die USA exportieren als umgekehrt. Er wirft den Europäern unfaire Praktiken wie Subventionen und strenge Einfuhrvorgaben vor. In Interviews sprach er von „Abzocke“ der USA durch diese Länder.

In den betroffenen Ländern bereitet man sich bereits auf Gegenmaßnahmen vor. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, dass die EU bereit sei, auf die US-Zölle mit reziproken Maßnahmen zu reagieren. „Unser Ziel ist eine Verhandlungslösung. Aber natürlich werden wir, wenn nötig, unsere Interessen, unsere Menschen und unsere Unternehmen schützen“, erklärte von der Leyen im Europäischen Parlament. Kanada und Mexiko planen ebenfalls Vergeltungszölle. Sollte Trump die Zölle gegen Kanada erhöhen, werde man „sehr gezielte“ Maßnahmen ergreifen, so Ministerpräsident Mark Carney.

Ökonomen warnen vor den möglichen Konsequenzen: Höhere Zölle könnten den internationalen Handel verteuern, Unsicherheit auf den Märkten schaffen, die Verbraucherpreise erhöhen und das Wirtschaftswachstum bremsen. Die Gefahr einer globalen Rezession steigt. Trotz dieser Risiken verfolgt Trump seit seinem Amtsantritt einen harten Zollkurs. Er hat bereits Zölle auf Aluminium- und Stahlimporte verhängt und plant, Zölle auf importierte Autos und Autoteile zu erheben.

China hat bereits reagiert und Zölle auf zahlreiche US-Agrarprodukte eingeführt. „Handelskriege und Zollkriege beginnen alle damit, anderen zu schaden, und enden damit, sich selbst zu schaden. Die Vereinigten Staaten sollten daraus lernen und ihren Kurs ändern“, warnte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning.

Liberation Day 2025: Trump verteidigt seine Zölle gegen Kritik

Die Trump-Regierung verteidigt jedoch ihre Zollpolitik. Leavitt argumentierte, dass die Zölle „mehr Arbeitsplätze in Ihren Gemeinden, was wiederum mehr Geld, mehr Investitionen und mehr Geld in Ihrer Tasche bedeutet“ schaffen würden. Trump betonte, dass seine Politik globale Auswirkungen habe: „Es betrifft die Welt, nicht nur dieses Land.“

Ökonomen befürchten, dass die Zölle die Inflation in den USA anheizen könnten, da Unternehmen die höheren Kosten an die Verbraucher weitergeben. Trump und sein Team weisen diese Bedenken zurück und bestehen darauf, dass die Zölle im besten Interesse der USA seien. Die heutige Ankündigung wird zeigen, wie weit Trump bereit ist, seine „America First“-Politik durchzusetzen. Die Weltmärkte und Handelspartner der USA warten gespannt auf die Details zum „Liberation Day 2025“, der möglicherweise eine neue Ära des Protektionismus einleiten könnte. (jek/mit Agenturmaterial)

Auch interessant

Kommentare