„Eine besorgniserregende Idee“: Trump-Gesetz alarmiert wichtigen US-Aktienmarkt
Ein neuer Gesetzentwurf könnte ausländische Investoren in den USA hart treffen. Die geplante Strafsteuer zielt besonders auf EU-Länder.
New York City – Aktuell wandert ein Haushaltsentwurf der Trump Regierung durch den US-Amerikanischen Kongress. Das Abgeordnetenhaus hat bereits zugestimmt, er muss noch die zweite Kammer, den Senat, passieren. Marktexperten warnen jetzt allerdings vor einer Sondersteuer von bis zu 20 Prozent, die in diesem Entwurf enthalten ist. Sie könnte auf US-Kapitaleinkünfte ausländischer Investoren erhoben werden – wenn diese Investoren aus Ländern stammten, deren Steuergesetze die US-Regierung als unfair betrachtet.
Trump-Steuer: Risiko für ausländische Unternehmen
„Dies ist eine der besorgniserregendsten Ideen, die in diesem Jahr aus DC gekommen ist. Wenn sie umgesetzt wird, wird sie definitiv die ausländischen Investitionen in den USA abkühlen“, sagt ein leitender Angestellter einer großen Wall Street Bank der Financial TImes (FT). Dem Entwurf nach könnten Einkünfte wie Dividenden oder Lizenzgebühren ausländischer Investoren von der Steuer betroffen sein.

Die Nachfrage nach dem Dollar oder Schuldverschreibungen könnte dadurch unter Druck geraten. Schätzungen zufolge könnten durch die Abgabe in den kommenden zehn Jahren Einnahmen in Höhe von 116 Milliarden Dollar (rund 102 Milliarden Euro) in die Staatskasse fließen.
Trumps Sondersteuer: Für Investoren aus der EU besonders riskant
Der Anwaltskanzlei Davis Polk zufolge könnten insbesondere Länder der Europäischen Union (EU), aber auch Großbritannien, Indien, Brasilien und Australien ins Visier der US-Finanzpolitik geraten. „Die langfristigen Auswirkungen werden für internationale Unternehmen, die in den Vereinigten Staaten tätig sind, ziemlich schwerwiegend sein“, sagte Jonathan Samford, Präsident der „Global Business Alliance“, einer Handelsgruppe, die große ausländische multinationale Unternehmen vertritt, der FT.
Nach Einschätzung des Leiters der Devisenanalyse bei der Deutschen Bank, George Saravelos, könnte die US-Regierung einen Handelskrieg in einen Kapitalkrieg ausweiten. Die Wirkung der neuen Steuer könnte aber nach hinten losgehen und US-Anleihen unter Druck setzen. Auch Morgan Stanley erklärte in einer Marktnotiz, die neue Steuer könne den Dollar schwächen, da der Appetit ausländischer Investoren auf US-Anlagen nachlassen würde. (mit Material von Reuters)