Harris gegen Trump: Verlauf an der Börse könnte den Ausgang der US-Wahl verraten

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Wer wissen will, wie die US-Wahl ausgeht, sollte einen Blick auf die US-Börse werfen. In der Vergangenheit hat sie zuverlässig Ergebnisse vorhergesagt.

Washington – Der US-Aktienindex S&P 500 blickt auf eine Erfolgsgeschichte bei der Vorhersage des Gewinners von US-Wahlen zurück. Bei 20 der vergangenen 24 Wahlen, also bei über 80 Prozent, verriet ein Blick auf die US-Börse den folgenden Regierungschef der USA.

Bei der diesjährigen US-Wahl zeigen die aktuellen Umfragen, soweit man ihnen vertrauen kann, dass sich Vizepräsidentin Kamala Harris und der frühere Präsident Donald Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Viele Beobachter sprechen von der engsten Wahl seit Jahrzehnten. Ein Blick auf die Performance der US-Aktien könnte jetzt schon zeigen, in welche Richtung die Präsidentschaftswahlen gehen.

Trump oder Harris? Wenn Aktien steigen, behält amtierende Partei nach US-Wahl das Weiße Haus

Laut einer Analyse des Finanzdienstleistungsunternehmens LPL Financial hat der S&P 500 – der die Leistung von 500 der größten in den USA notierten Unternehmen misst – seit 1928 in 20 von 24 Wahlen den Sieger ermittelt. Wenn die US-Aktien in den drei Monaten vor dem Wahltag stiegen, behielt die amtierende Partei zwölf von 15 Malen das Weiße Haus. Und die regierende Partei verlor acht der letzten neun Male, in denen der Markt vor der Abstimmung im negativen Bereich lag.

Weniger als zwei Wochen bis zur Wahl ist der S&P 500 seit Anfang August um satte 11,8 Prozent gestiegen. Vorausgesetzt, dass die US-Aktien in den letzten Tagen des Wahlkampfs nicht dramatisch einbrechen, spricht der historische Trend bei der aktuellen US-Wahl 2024 eindeutig für Kamala Harris.

Realwirtschaft oder Aktienmarkt? Harris´Sieg bei US-Wahl noch lange nicht sicher

Aber alte Regelwerke gelten bei der aktuellen US-Wahl laut Al Jazeera möglicherweise nicht mehr. Unglücklicherweise für Kamala Harris scheinen die Wähler die starke Entwicklung des Aktienmarktes nicht mit einer guten Konjunkturentwicklung in Verbindung zu bringen. Während schätzungsweise 61 Prozent der Amerikaner Aktien besitzen, ist ein gewisser Teil der Wähler nicht am Markt beteiligt.

In einer aktuellen Umfrage von Associated Press und dem NORC Center for Public Affairs Research bewerteten 62 Prozent der registrierten Wähler, darunter die überwältigende Mehrheit der Republikaner und Unabhängigen, die Wirtschaftslage als „schlecht“. Auf der positiven Seite für Harris äußerten die Wähler ihr wachsendes Vertrauen in die Fähigkeit des Demokraten, wirtschaftliche Probleme zu bewältigen, was darauf hindeutet, dass Trumps einst klarer Vorteil in der Wirtschaft so gut wie verschwunden ist. (lm)

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