Zoll-Hammer: Trump besteuert unbewohnte Inseln und US-Militärbasis

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Donald Trumps willkürliche Zolloffensive betrifft die halbe Welt – darunter auch unbewohnte Inseln, Erdbebenopfer und eine Million Pinguine.

Washington, D.C. – Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump macht selbst vor den entlegensten Orten der Welt nicht halt. Nun gelten umfangreiche Zölle auch für unbewohnte Inseln, eine US-Militärbasis und ein Land, das schwer unter den Folgen eines Erdbebens leidet. Gleichzeitig sorgt die uneinheitliche Höhe der Abgaben in verschiedenen Regionen für Verwunderung.

Zoll-Schock: Trump besteuert unbewohnte Inseln

Laut Axios werden auf den Heard- und McDonald-Inseln im subantarktischen Indischen Ozean künftig Grundzölle von 10 Prozent auf US-Importe erhoben. Die beiden australischen Außengebiete, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, sind vor allem für ihre karge Landschaft und die reiche Tierwelt bekannt – Robben, Pinguine und Seevögel bevölkern das Gebiet, Menschen hingegen nicht. Dennoch fallen Trumps Zölle auch hier an, da es sich um australisches Territorium handelt, wie ein Beamter des Weißen Hauses erklärte.

Trumps Zolloffensive: Unverständnis über willkürliche Zolldiskrepanz

Ein weiteres australisches Gebiet, die Norfolkinsel, wurde mit deutlich höheren Zöllen belegt. Während für das übrige Australien ein Satz von 10 Prozent gilt, wurde für Norfolk Island eine Abgabe von 29 Prozent festgelegt – ohne offizielle Begründung seitens der US-Regierung.

Der australische Premierminister Anthony Albanese zeigte sich überrascht: „Ich bin nicht ganz sicher, ob die Norfolkinsel in dieser Hinsicht ein Handelskonkurrent der riesigen Volkswirtschaft der Vereinigten Staaten ist“, sagte er gegenüber 9News. „Ich weiß nicht, welche wichtigen Exportgüter Norfolk Island in die USA liefert oder warum sie besonders hervorgehoben wurde – aber das ist geschehen.“ Die kleine Insel liegt etwa 1400 Kilometer östlich des australischen Festlands und zählt rund 2000 Einwohner.

Trump besteuert die halbe Welt: US-Militärbasis von Trumps Zöllen betroffen

Auch Jan Mayen, eine Vulkaninsel im Arktischen Ozean, gehört zu den von Trumps Zöllen betroffenen Gebieten. Sie wird gemeinsam mit Spitzbergen erwähnt, einem Archipel rund 930 Kilometer nördlich von Tromsø, Norwegen. Während Norwegen einen Zollsatz von 15 Prozent auf US-Importe hinnehmen muss, wurden für Spitzbergen und Jan Mayen 10 Prozent festgesetzt, so Axios.

Ebenfalls betroffen ist das Britische Territorium im Indischen Ozean, das von US-amerikanischem und britischem Militärpersonal auf dem Stützpunkt Diego Garcia genutzt wird. Auch hier gelten nun 10 Prozent Zoll auf US-Importe.

Donald Trump
Donald Trump besteuert willkürlich die halbe Welt. © IMAGO/Andrew Leyden

Trumps Zoll-Hammer: Erdbebengebiet von hohen Zöllen betroffen

Ein auffälliger Eintrag auf der Zoll-Liste ist Myanmar. Das Land kämpft mit den Folgen eines verheerenden Erdbebens, das tausende Todesopfer forderte, und wird nun zusätzlich mit neuen Zöllen von 44 Prozent auf Exporte in die USA belastet.

Stark betroffen sind auch die Falklandinseln. Die britische Inselgruppe im Südatlantik, bekannt durch den britisch-argentinischen Krieg von 1982, muss künftig Zölle in Höhe von 41 Prozent auf Exporte in die USA entrichten. Mit rund 3200 Einwohnern und etwa einer Million Pinguinen trifft diese Entscheidung vor allem die dortige Wirtschaft. (AFP/hk)

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