Trump will Macht demonstrieren: USA verlegen Tarnkappen-Kampfjets auf Insel
Donald Trump droht dem Iran mit Angriffen bei Ablehnung eines Atomdeals – und verlegt B-2-Bomber auf eine Insel im Indischen Ozean.
Washington, D.C. – Laut CNN hat US-Präsident Donald Trump mindestens sechs B-2-Tarnkappenbomber – rund 30 Prozent der gesamten Flotte dieser Maschinen in der US-Luftwaffe – zur Insel Diego Garcia im Indischen Ozean verlegen lassen. Satellitenaufnahmen des privaten Unternehmens Planet Labs vom Dienstag (1. April) zeigen die sechs Bomber auf dem Rollfeld der Insel sowie Schutzräume, in denen sich möglicherweise weitere befinden. Zudem sind auf dem Luftwaffenstützpunkt der Insel, die 3.900 Kilometer von der iranischen Küste entfernt liegt und gemeinsam von den USA und Großbritannien genutzt wird, Tankflugzeuge und Frachtmaschinen zu sehen.
Bereits am Sonntag (30. März) dokumentierten Satellitenbilder von Planet Labs vier B-2-Bomber sowie sechs Unterstützungsflugzeuge auf dem Rollfeld von Diego Garcia.
Trump will mit Kampfjets Macht demonstrieren: B-2-Bomber als Warnung an den Iran
Obwohl er die B-2-Bomber nicht ausdrücklich erwähnte, bestätigte Pentagon-Sprecher Sean Parnell, dass zusätzliche Flugzeuge und „weitere Luftstreitkräfte“ zur Verstärkung der amerikanischen Verteidigungsposition in die Region entsandt wurden. „Die Vereinigten Staaten und ihre Partner stehen weiterhin zur regionalen Sicherheit und sind bereit, auf jeden staatlichen oder nichtstaatlichen Akteur zu reagieren, der versucht, den Konflikt in der Region auszuweiten oder zu eskalieren“, erklärte Parnell.
CNN-Militäranalyst Cedric Leighton wertete die Entsendung der hochmodernen, zwei Milliarden Dollar teuren Kampfflugzeuge als eine gezielte Botschaft an die Gegner der USA. „Der Einsatz dieser B-2-Bomber ist eindeutig eine Botschaft – möglicherweise mehrere Botschaften – an den Iran“, sagte der ehemalige Oberst der US-Luftwaffe.
Kampfjets in der Region: Trump droht Iran wegen Atomabkommen – „es wird Bomben geben“
Eine mögliche Warnung könnte sich gegen die Unterstützung der Huthis im Jemen richten. Gleichzeitig könnte die Trump-Regierung dem Iran signalisieren, dass sie ein neues Atomabkommen anstrebt. Leighton fügte hinzu: „Sollte der Iran keine Verhandlungen mit den USA aufnehmen, könnte dies zur Zerstörung seines Atomwaffenprogramms führen.“ Trump selbst erklärte gegenüber NBC: Sollte der Iran sich weiter gegen Verhandlungen entscheiden, werde die USA handeln. Es werde „Bombardierungen geben, und zwar Bombardierungen, wie sie sie noch nie gesehen haben.“
Der Iran hat direkte Gespräche mit der US-Regierung abgelehnt, zeigte sich jedoch offen für indirekte Verhandlungen. Präsident Massud Pezeshkian betonte laut der Nachrichtenagentur Isna, dass der Iran nicht grundsätzlich gegen Verhandlungen sei. Allerdings müsse Washington zunächst sein „Fehlverhalten“ in der Vergangenheit korrigieren und eine neue Vertrauensbasis schaffen.
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Trumps Kampfjet-Drohung an den Iran: Russland warnt vor „katastrophalen“ Folgen
Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow warnte vor „katastrophalen“ Konsequenzen, sollte die US-Regierung die iranische Atominfrastruktur angreifen. „Drohungen und Ultimaten werden durchaus wahrgenommen. Wir erachten solche Methoden als unangemessen und lehnen sie entschieden ab“, erklärte er gegenüber International Affairs.
Der oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, warnte am Montag (31. März) vor einem schweren Gegenschlag, sollte Trump seine Bombendrohungen in die Tat umsetzen. Laut der Nachrichtenagentur Isna sagte Khamenei, dass Feindseligkeiten seitens der USA und Israels gegenüber dem Iran nichts Neues seien. „Sie drohen uns mit einem Angriff, was wir für unwahrscheinlich halten. Aber wenn sie etwas Böses anstellen, werden sie mit Sicherheit einen heftigen Gegenschlag erhalten.“
B-2-Bomber im Indischen Ozean: Trumps Kampfjet-Demonstration gegenüber dem Iran, Russland und China
Die B-2-Bomber sind in der Lage, den Massive Ordnance Penetrator zu tragen, „eine 30.000-Pfund-Bombe, die dafür ausgelegt ist, das zu zerstören, was wir als gehärtete und tief vergrabene Ziele bezeichnen würden“, erklärte CNN-Experte Leighton. „Zu solchen Zielen könnten möglicherweise auch iranische Atom- und Waffenlager gehören“, ergänzte der ehemalige Luftwaffenoffizier.
Die Stationierung der Bomber dient nicht nur als Signal an den Iran. „Es ist unwahrscheinlich, dass die Entsendung von sechs B-2-Bombern nach Diego Garcia dazu gedacht ist, andere Mächte wie China oder Russland von Aktionen abzuhalten, aber auch sie nehmen diese Stationierung sicherlich zur Kenntnis“, so Leighton. „Natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass der Iran ein Verbündeter dieser beiden Länder ist.“ (hk)