Trump-Zölle mit großen Auswirkungen: Mehrere Postdienste stoppen Paketsendungen in die USA

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Die Zölle von US-Präsident Donald Trump betreffen nun auch Menschen in Europa, die ein Paket in die USA senden wollen.

Bonn – Mehrere europäische Postunternehmen versenden keine Pakete mehr in die USA. Der Grund: Eine Ausnahmeregelung, wonach Pakete mit einem Warenwert unter 800 Euro zollfrei versendet werden können, gilt zum 29.8. nicht mehr. Die US-Regierung unter Donald Trump hat sie ausgesetzt.

Wie es weitergeht, ist momentan unklar: „Wegen des kurzen Zeitrahmens zur Anpassung an die neuen Anforderungen setzt PostNord die Lieferungen vorübergehend aus“, erklärte das Unternehmen, das Schweden und Dänemark gehört. Ein Sprecher des deutschen Logistikriesen DHL sagte, der Vorgang werde noch geprüft. Noch sei nicht entschieden, wie das Unternehmen reagieren wird. Eine Ippen.Media-Anfrage nach Prognosen oder Details erhielt bis Donnerstagmittag keine Antwort.

DHL-Paketbote auf einer Straße in Downton Manhatten
DHL prüft noch, andere Versanddienstleister haben bereits entschieden - vorübergehend können wegen unklarer Zollbestimmungen keine Pakete mehr in die USA versandt werden. © IMAGO/Beata Zawrzel

Österreich-Post stellt Versand ein – ebenso wie Belgien, norwegische und schwedisch-dänische Dienstleister

Auch aus Österreich kann man bald größtenteils privat keine Pakete mehr in die USA senden. Wie der Standard schreibt, können vorerst nur noch am Montag, 25. August, Pakete bei der österreichischen Post abgegeben werden, die in die USA und nach Puerto Rico gehen sollen, weil man sich zu dem drastischen Schritt entschlossen hat.

Weitere europäische Postunternehmen, die den Versand aussetzen, sind die norwegische Posten Bring, die schwedisch-dänische PostNord und die belgische bpost, wie die Konzerne am Mittwoch mitteilten.

DHL hatte bereits im April auf Änderungen reagiert – jetzt folgt die nächste Unsicherheit

Bereits Ende April hatte die DHL entschieden, keine Pakete mit einem Warenwert über 800 Euro mehr in die USA zu liefern. Auch diese Maßnahme sollte damals nur vorübergehend gelten, weil sich die Zollbestimmungen kurzfristig geändert hatten.

Die Unsicherheiten rund um die Details der Trump-Zölle dauern indes an: Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte im Juli angekündigt, die sogenannte „De-minimis“-Ausnahmeregelung zum 29. August auszusetzen. Diese ermöglichte bisher die zollfreie Einfuhr von Sendungen im Wert von unter 800 Dollar bei minimalem Verwaltungsaufwand. Künftig sollen für diese Pakete alle anfallenden Zölle erhoben werden.

Das Problem: Die US-Zollbehörden haben die Details dazu nicht geklärt. Es seien keine Systemlösungen entwickelt worden, die die Postunternehmen nutzen könnten, teilte die norwegische Posten Bring mit. Die europäischen Postdienste arbeiteten zusammen, um Klarheit zu erlangen. Die belgische bpost präzisierte, dass die Aussetzung nur Sendungen mit Waren betreffe, nicht jedoch Briefe.

Die Zölle auf Paketlieferungen hatten ihren Ursprung in einer Maßnahme gegen Chinas Riesen wie Shein und Temu, die den US-Markt ebenso wie den europäischen Markt mit Waren überschütteten: Nach Abschaffung der „De-minimis“-Regel stellten die beiden Konzerne ihre Lieferungen an die USA bereits im Mai ein. (dpa/kat)

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