Trumps „Liberation Day“ bringt massive Zölle für fast 200 Nationen – doch ein wichtiges Land fehlt
Trumps Kampfansage: Massive Zölle für fast 200 Nationen – doch ein wichtiges Land fehlt
Der „Liberation Day“ der USA brachte Zollerhöhungen für Dutzende Länder. Die EU ist ebenfalls betroffen, ein wichtiges Land aber fehlt auf Trumps Liste.
Washington – Die USA befinden sich seit Monaten in einem Handelskonflikt mit mehreren Nationen. Zunächst waren Mexiko und Kanada betroffen, als US-Präsident Donald Trump im Januar erstmals Strafzölle ankündigte. Doch diverse Aufschübe und Planänderungen aus dem Weißen Haus führten zu einem Schwebezustand. Auch andere Länder und Handelsblöcke stehen seit einiger Zeit im Fokus der USA. Am 2. April begann der Handelskrieg.
Trumps „Liberation Day“ bringt massives Zoll-Paket – es trifft fast 200 Länder
Am 2. April 2025, den Trump als „Liberation Day“ bezeichnet, verabschieden die USA ein umfassendes Strafzoll-Paket, das 185 Länder weltweit betrifft. Die Grundlage dieser Zölle bilden pauschale Abgaben von zehn Prozent auf die meisten Importe in die USA. Für viele Länder gelten zusätzlich individuelle Zölle, die angeblich vom Handelsdefizit abhängen – je größer das Defizit der USA, desto höher die Zölle. So erläuterte es Trump im Rosengarten des Weißen Hauses. Besonders im Visier sind Länder, die aus Sicht der USA hohe Handelsbarrieren für amerikanische Produkte errichtet haben.
Einige Nationen müssen Zölle von 50 Prozent hinnehmen. Hier eine Übersicht einiger betroffener Länder:
Land | Zoll-Ausmaß |
Saint-Pierre und Miquelon | 50 Prozent |
Lesotho | 50 Prozent |
Südkorea | 50 Prozent |
Kambodscha | 49 Prozent |
Laos | 48 Prozent |
Madagaskar | 47 Prozent |
Vietnam | 46 Prozent |
Myanmar & Sri Lanka | 44 Prozent |
Syrien | 41 Prozent |
China | 34 Prozent |
Europäische Union | 20 Prozent |
Ukraine | 10 Prozent |
(Quelle: dpa)
Trump verschont Russland mit Strafzöllen – angeblich wegen Sanktionen nicht notwendig
Bemerkenswert ist, dass Russland von den angekündigten Zöllen ausgenommen ist, während die Ukraine auf der Liste steht. Karoline Leavitt, Sprecherin des Weißen Hauses, erklärte gegenüber der US-Nachrichtenseite Axios, dass der Handel mit Russland bereits durch Sanktionen stark beeinträchtigt sei, weshalb zusätzliche Zölle nicht notwendig seien.
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Laut dem United States Census Bureau sank der Handel zwischen den USA und Russland seit 2022 erheblich. Während der bilaterale Handel 2021 noch etwa 36 Milliarden US-Dollar betrug, waren es 2024 nur noch 3,5 Milliarden Dollar. Trump drohte jedoch, dass Russland mit härteren Sanktionen und höheren Zöllen rechnen müsse, falls es keinen Waffenstillstand und Friedensvertrag mit der Ukraine anstrebe.
Trotzdem importierten die USA 2024 mehr Waren aus Russland als aus der Ukraine. Die Importe aus Russland beliefen sich auf etwa drei Milliarden US-Dollar, während die aus der Ukraine 1,2 Milliarden Dollar betrugen. Trump plant, auf ukrainische Waren neue Zölle von zehn Prozent zu erheben. Mexiko und Kanada, zwei bedeutende Handelspartner der USA, fehlen ebenfalls auf der Liste. Das liegt daran, dass Trump hier bereits vor Monaten neue Zölle angekündigt hatte. Diese Ankündigungen führten jedoch zu einem Durcheinander aus Aufschüben und Aussetzern, da Trump mehrfach seine Meinung änderte und die Märkte verunsicherte.
Reaktionen auf Trumps Strafzölle – EU hält „ökonomische Bazooka“ bereit
Die Ankündigung von Trumps Strafzöllen löste weltweit heftige Reaktionen aus. China erwägt beispielsweise Gegenzölle. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), äußerte sich am Mittwochabend gegenüber Reuters: „Ich sage es ganz offen: Das werden wir spüren. Die Zölle werden wir in Preissteigerungen umsetzen müssen, und das bedeutet in vielen Fällen einen Umsatzrückgang.“
Die EU hat bereits vor Wochen angekündigt, sich auf mögliche Zölle vorzubereiten. Zu den Optionen gehören Gegenzölle oder die „ökonomische Bazooka“, die einen vollständigen Importstopp aus den USA vorsieht. (Laernie mit Reuters und dpa)