Musk gründet eigene Partei gegen Trump: Tesla-Aktie stürzt ab – Investoren sind „erschöpft“
Erneut leidet Tesla unter den Entscheidungen von CEO Elon Musk. Die Aktien von Tesla fielen um fast sieben Prozent, weitere Schäden sind nicht auszuschließen.
Washington D.C. – Eigentlich wollte sich Tesla-Chef Elon Musk mehr um sein Unternehmen kümmern, seine jüngste Entscheidung sorgt bei Investoren damit für Unmut. Die Tesla-Aktie hat am Montag deutlich an Wert verloren, nachdem er die Gründung einer eigenen Partei angekündigt hatte. Zudem setzt Musks einstiger enger Partner und US-Präsident Donald Trump Tesla mit neuen Gesetzen unter Druck.
Trump setzt Tesla unter Druck – Musk will eigene Partei gründen und verärgert Investoren
Infolge von Musks Plänen startete die Tesla-Aktie startete in den US-Handel am Montag (7. Juli 2025) mit einem Kursverlust von rund sieben Prozent. Der Elektroauto-Hersteller hat ohnehin mit Einbrüchen bei den Auslieferungen zu kämpfen. Analysten gehen davon aus, dass Musks rechte Ansichten und seine politischen Aktivitäten der Tesla-Marke schadeten und dazu beitrugen.

Bei den Anlegern stoßen Musks Pläne auf Unmut. So forderte Dan Ives von Wedbush Securities ein Eingreifen des Verwaltungsrates. Dass Musk tiefer in die Politik eintauche, sei laut Ives das Gegenteil, was die Investoren und Aktionäre von Tesla in dieser für die Tesla-Geschichte entscheidenden Phase von ihm erwarten. Bei vielen Tesla-Investoren herrsche ein allgemeines Gefühl der Erschöpfung darüber, dass Musk weiterhin den politischen Kurs einschlägt, schrieb er in einer Mitteilung vom Sonntag (6. Juli 2025).
Musk will „America Party“ gründen – nach Schlammschlacht mit Trump
Musk neue Partei soll America Party heißen. Auf seiner Plattform X kündigte der Tesla-Boss an, er werde den US-Bürgern „ihre Freiheit zurückgeben“. „Wenn es darum geht, das Land durch Verschwendung und Bestechung in den Bankrott zu treiben, dann leben wir in einem Einparteiensystem, nicht in einer Demokratie“, schrieb Musk.
Musk teilte auch einen Beitrag, in dem mögliche Programmschwerpunkte umrissen werden. Darunter: Senkung der Staatsschulden und Ausgabendisziplin, Kampf für Redefreiheit sowie Deregulierung. Auf der Webseite der Bundesbehörde Federal Election Commission, die sich um Transparenz bei der Wahlkampffinanzierung kümmert, waren bereits Dokumente zur America Party zu finden.
Der Tesla-Chef ließ offen, welche Rolle er in der angekündigten neuen Partei spielen will. Sollte er sich aktiv in die Politik einbringen, könnte er sich direkt als eine Art Gegenspieler Trumps inszenieren. Nach der Schlammschlacht, ausgelöst durch Trumps Haushaltspolitik, wäre der Schritt nicht wenig verwunderlich. Musk hatte im Frühjahr zudem angekündigt, er werde sich wieder mehr um die Belange von Tesla kümmern und setzte unter anderem auf den Start seiner autonomen Robotaxis.
Auch Trump setzt Tesla unter Druck mit Steuergesetzen
Präsident Trump hatte zuvor ein Steuer- und Ausgabengesetz verkündet, das zum Ärger von Musk die Abschaffung von Elektroauto-Subventionen in den USA vorsieht. Diese Maßnahme ist Teil von Trumps „Big Beautiful Bill“. Im Zentrum des Steuer- und Ausgabengesetzes, was Trump am 4. Juli 2025 unterzeichnete, steht die dauerhafte Verlängerung von Steuererleichterungen aus Trumps erster Amtszeit. Zusätzlich sind neue Steuersenkungen geplant. So soll etwa eine Steuer auf Trinkgelder und Überstunden bis zu einem bestimmten Betrag entfallen.
Ein Kritikpunkt an dem Gesetz ist, dass sich die medizinische Versorgung für Millionen Menschen verschlechtern könnte und sich die Schere zwischen Armen und Reichen vergrößert. Kritiker sehen negative Folgen für Senioren, aber auch für Kinder – etwa, weil die staatliche Lebensmittelhilfe gekürzt werden soll. (bohy mit Material der dpa)