Medwedews zehn Prognosen für 2023: Putins Verbündeter erweist sich als mieser Hellseher

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Russlands Ex-Präsident und Putins enger Vertrauter, Dimitrij Medwedew, wird im Netz verspottet. Grund ist eine alte Prophezeiung für das Jahr 2023.

Moskau - Russlands ehemaliger Präsident Dimitrij Medwedew hat für Spott in den sozialen Netzwerken gesorgt, nachdem seine teils skurrilen Prognosen für das Jahr 2023 nicht eingetroffen sind. Im Dezember vergangenen Jahres hatte er verschiedene Szenarien ausgemalt, die vor allem den Westen ins Chaos stürzen könnten. „Frohe Weihnachten, liebe angelsächsische Freunde, und ihre fröhlich grunzenden Ferkel!“, schrieb der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates Ende 2022 zu seiner Vorhersage auf dem Kurznachrichtendienst X. Im Sommer skizzierte Medwedew zudem drei Szenarien für das Ende des Ukraine-Kriegs.

Die skurrilen Prophezeiungen für 2023 von Russlands Ex-Präsident Medwedew

Medwedew veröffentlichte im vergangenen Dezember insgesamt zehn Prognosen, wie sich die Welt entwickeln könnte. Unter anderem sagte er voraus, dass das „Vereinigte Königreich der EU wieder beitreten“ wird, dass Polen und Ungarn die westlichen Gebiete der „ehemaligen Ukraine“ besetzen werden und dass in Deutschland und einigen Nachbarländern das Vierte Reich geschaffen werde. In den USA sollte ein Bürgerkrieg ausbrechen und Elon Musk als neuer US-Präsident hervorgehen. Für Russland machte er keine Angaben.

„Es gibt Trolle, und dann gibt es Medwedew. Er hat bereits den Titel ‚Troll des Jahres 2024‘ gewonnen“, spottete eine Nutzerin am Mittwoch rückblickend über den Ex-Präsidenten. Weitere Kommentare waren: „Ich bin gespannt, was dieser Betrunkene für das Jahr 2024 vorhersagt, das letzte Jahr war urkomisch“ und „Griechische Orakel sollen sich mit verschiedenen Drogen berauscht haben, um Prophezeiungen machen zu können. Wie sich herausstellt, ist Ethanol der Aufgabe nicht wirklich gewachsen.“ Ein Nutzer wies daraufhin, dass das Jahr noch nicht ganz vorbei ist. Demnach sei theoretisch noch alles möglich. „Habt Vertrauen, schließlich bleiben noch 5 Tage“, witzelte er.

Eine Zusammenfassung von Medwedews Vorhersagen für 2023:

  • Der Ölpreis wird auf 150 Dollar pro Barrel steigen, der Gaspreis auf 5.000 Dollar pro 1.000 Kubikmeter
  • Das Vereinigte Königreich wird der EU wieder beitreten
  • Die EU wird nach der Rückkehr des Vereinigten Königreichs zusammenbrechen; der Euro wird als Währung wegfallen
  • Polen und Ungarn werden die westlichen Regionen der ehemaligen Ukraine besetzen
  • Das Vierte Reich wird geschaffen - bestehend aus Deutschland, Polen, den baltischen Staaten, Tschechien, der Slowakei, der Kiewer Republik und anderen Außenseitern
  • Es kommt zum Krieg zwischen Frankreich und dem Vierten Reich
  • Nordirland wird sich vom Vereinigten Königreich trennen und der Republik Irland beitreten
  • In den USA wird ein Bürgerkrieg ausbrechen
  • Alle großen Aktienmärkte und Finanzaktivitäten werden die USA und Europa verlassen und sich nach Asien verlagern
  • Das Währungssystem von Bretton Woods wird zusammenbrechen, was zum Zusammenbruch des IWF und der Weltbank führen wird

Ex-Präsident und Putin-Verbündeter Medwedew sagte Zukunft voraus: Prognose oder „Wunschliste“?

Wie ernst Medwedew seine eigenen Prognosen für das Jahr 2023 meinte, bleibt fragwürdig. Immerhin fügte der ehemalige Präsident damals hinzu: „Viele stellen futuristische Hypothesen auf, als ob sie um die wildesten und sogar absurdesten wetteifern würden. Hier ist unser bescheidener Beitrag.“ Es ist somit naheliegend, dass seine Prognosen möglicherweise auch ironisch gemeint waren. Oder viel mehr eine „Wunschliste“, wie ein User auf X schrieb. Eine solche Wunschliste für 2024 hat Medwedew bislang nicht veröffentlicht.

Nahaufnahme von Dmitri Medwedew in der Staatsresidenz Gorki außerhalb von Moskau
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates und Vorsitzenden der Partei „Einiges Russland“, Dmitri Medwedew. ©  Ekaterina Shtukina/Pool Sputnik via AP/dpa

Dimitrij Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands. Seitdem agiert er als stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates. Der enge Vertraute und politische Unterstützer von Wladimir Putin fällt besonders seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder mit radikalen und Äußerungen gegen die Ukraine und den Westen sowie deren Verspottung auf. Erst im November warnte Medwedew vor den Folgen von Polens Unterstützung für die Ukraine. Er sieht Warschau als potenziellen Auslöser eines globalen Krieges. (nz)

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