West-Waffen gegen Russland: Putin-Scherge Medwedew droht mit „tödlicher“ Vergeltung gegen Ukraine-Verbündete

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Im Netz schießt Dmitri Medwedew gegen Verbündete des Westens. Der Putin-Getreue nutzt dafür Propaganda und bezeichnet NGOs als „Komplizen“ von Terroristen.

Moskau – Der Putin-Vertraute und ehemalige Präsident Russlands Dimitri Medwedew gibt im Ukraine-Krieg immer wieder drastische Worte von sich. Zuletzt drohte er den westlichen Verbündeten der Ukraine mit einem Atomschlag. Staaten wie die USA und Deutschland hatten der Ukraine ihr Einverständnis gegeben, gelieferte Waffen in Teilen für einen Gegenschlag auf russisches Territorium verwenden zu dürfen. Auf dem sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter) veröffentlichte er nun einen Hass-Post, der sich vor allem gegen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) richtet. Er schreibt: Russland werde „rücksichtsloser“ und „tödlicher“ agieren.

Putin-Vertrauter Medwedew droht mit „tödlicher“ Vergeltung

Ziel des verbalen Schlags von Medwedew war unter anderem der Internationale Strafgerichtshof (IStGH), der im März 2023 einen Haftbefehl gegen Putin erließ. Ihm wird vorgeworfen, für die Deportation von ukrainischen Kindern nach Russland verantwortlich zu sein. Die Organisation Open Society Foundations, die von dem Investor und Philanthropen George Soros gegründet wurde, hat erst kürzlich dazu aufgerufen, die Autorität des IStGH zu respektieren.

Dimitri Medwedew, der stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, kündigte in einem Post auf X an, noch aggressiver gegen die Ukraine und ihre Verbündeten vorzugehen.
Dimitri Medwedew, der stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, kündigte in einem Post auf X an, noch aggressiver gegen die Ukraine und ihre Verbündeten vorzugehen. © Yekaterina Shtukina/imago/Archivbild

Das machte Soros zur weiteren Zielscheibe von Medwedew. Am Samstag (8. Juni) postete er auf X: „Wie großartig fühlt es sich an, die Anerkennung der Wirksamkeit unserer gemeinsamen Anstrengungen gegen das Neonazi-Regime in Kiew zu erhalten! Sie kam von niederträchtigen Organisationen wie den NGOs, die dem widerlichen alten Kauz Soros gehören, der sich wegen unserer bescheidenen Arbeit an den Internationalen Strafgerichtshof gewandt hat.“ Zudem unterstützt Saros Organisation die Ukraine im Krieg gegen den russischen Aggressor.

Medwedew bezeichnet NGOs als „Komplizen der Terroristen“ – Russland beschuldigt die Ukraine

„Solche NGOs und ihre Herren sind Komplizen der Terroristen, die erst gestern mehr als 20 unserer friedlichen Bürger getötet haben“, ging sein Post weiter. Russland beschuldigte die Ukraine am Freitag (7. Juni) bei einem Angriff auf das von Russland kontrollierte Gebiet im südukrainischen Cherson 22 Menschen getötet zu haben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Zudem sollen vier weitere Menschen durch den Einschlag einer Hirmas-Rakete in dem gleichen Gebiet getötet worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Russland noch „rücksichtsloser“ und „tödlicher“ – Medwedew zieht Nazi-Vergleich

Dann wird Medwedew konkreter und schreibt: „Das motiviert uns wirklich, weiter gegen diese üble Nazi-Clique vorzugehen. Wir werden noch wütender, noch rücksichtsloser und tödlicher sein, während wir alle Arten von A*** und F*** des Bandera-Regimes und ihrer Gönner entlarven.“ Stepan Bandera war ein nationalistischer ukrainischer Politiker, der bis heute umstritten ist. In der West-Ukraine wird er als Freiheitskämpfer gefeiert. Er saß in polnischer Haft sowie in einem deutschen KZ und wurde 1959 von dem KGB ermordet.

Im Osten der Ukraine und in Russland ist er ein Feind, der mit Adolf Hitler zusammengearbeitet haben soll. Zwischen Banderas angeführter Bewegung und dem Dritten Reich soll es „aus verschiedenen Gründen“ zu einer Zusammenarbeit gekommen sein, wie Andreas Umland, Experte des Stockholmer Zentrums für Osteuropa-Studien, der Deutschen Welle erklärte. Zudem nutzt Russland das Bandera-Narrativ auch noch heute. In der russischen Propaganda wird von der „Entnazifizierung“ der Ukraine gesprochen. (vk)

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