USA entsenden weitere Kriegsschiffe in den Nahen Osten: Gefahr einer Eskalation zwischen Iran und Israel

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Die Spannungen im Nahen Osten nehmen zu. Um einen möglichen Angriff des Iran auf Israel abzuwehren, senden die USA zusätzliche Kriegsschiffe.

Arlington – Die USA erhöhen ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Das ist offenbar das Ergebnis eines Telefonats zwischen Washingtons Verteidigungsminister Lloyd Austin und seinem israelischen Amtskollegen Yoav Gallant. Wie das Pentagon mitteilte, unterstrich der 71-Jährige aus dem Kabinett von US-Präsident Joe Biden „die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten, alle möglichen Schritte zur Verteidigung Israels zu unternehmen“.

Aufgrund der zunehmenden Spannungen im Nahost-Konflikt sollen der mit F-35C-Kampfflugzeugen ausgestattete Flugzeugträger USS Abraham Lincoln sowie seine Begleitschiffe ihre Verlegung in die Region beschleunigen. Zusätzlich in den Nahen Osten beordert wurde die USS Georgia, ein U-Boot der Ohio-Klasse. Bereits vor Ort ist die USS Theodore Roosevelt samt Begleitschiffen.

Auf dem Weg in die Krisenregion: Die USS Abraham Lincoln soll im Nahen Osten für Abschreckung sorgen. © AFP PHOTO / US NAVY / Mass Communication Specialist 1st Class Brian M. Wilbur

USA und der Nahost-Konflikt: Weitere Kriegsschiffe samt U-Boot in Krisenregion beordert

Die USS Georgia ist nach Navy-Angaben knapp 110 Meter lang, knapp 13 Meter breit und erreicht unter Wasser eine Geschwindigkeit von rund 36,8 km/h. Das U-Boot verfügt über 154 Tomahawk-Raketen, die über vier Torpedorohre abgefeuert werden können.

Die beiden Flugzeugträger gehören zur Nimitz-Klasse, die 2009 mit der Indienststellung der USS George H. W. Bush ihren Abschluss fand. Zu ihrem Gefolge zählen auch Zerstörer, womit Washington einige weitere Kriegsschiffe in die Krisenregion entsendet.

Israel nach dem Hamas-Massaker: Angriffe auch von Hisbollah und aus dem Iran

Nicht nur die USA befürchten einen weiteren Angriff des Iran auf Israel. Jerusalem hatte den tödlichen Luftangriff auf den ranghohen Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr in Beirut Ende Juli für sich reklamiert, von iranischer Seite wird Israel zudem die Verantwortung für den gewaltsamen Tod des Hamas-Führers Ismail Hanija in Teheran zugeschoben.

Die Gewaltspirale dreht sich seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober mit mehr als 1200 Toten in Israel und einer dreistelligen Zahl an Verschleppten immer schneller. Wenige Tage später marschierten die Streitkräfte Jerusalems im Gazastreifen ein, um die radikalislamische Palästinenserorganisation entscheidend zu treffen.

In der Folge flammte auch der Konflikt zwischen Israel und der im Libanon beheimateten Hisbollah wieder auf. Auch zwischen dem Iran und Israel gab es bereits mehrere Attacken. Zuletzt waren Aussagen von Ali Chamenei, Oberster Führer im Iran, als Angriffsbefehl interpretiert worden. Israel hatte mit deutlichen Worten vor einer solchen Reaktion gewarnt.

U-Boot vor Kriegsschiff
Aufgetaucht: Die USS Georgia wurde in den Nahen Osten beordert. © Indra Beaufort/U.S. Naval Forces Central Command / U.S. 5th Fleet/AP/dpa

Eskalation im Nahost-Konflikt? Reporter sieht brenzlige Lage in Israel

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hatte alle Seiten zur Mäßigung aufgerufen. Auch das Pentagon äußerte sich ähnlich. Die stellvertretende Sprecherin Sabrina Singh erklärte erst vor wenigen Tagen: „Der Minister und das Ministerium konzentrieren sich weiterhin intensiv auf die Deeskalation der Spannungen in der Region und drängen auf einen Waffenstillstand als Teil des Geiselabkommens, um den Krieg in Gaza zu beenden.“

In der jüngsten Mitteilung des US-Verteidigungsministeriums heißt es auch, Austin und Gallant hätten auch darüber gesprochen, dass die Zivilisten im Gazastreifen vor weiterem Schaden bewahrt werden müssten. Ebenso müsse das Ziel sein, weitere Aggressionen „durch den Iran, die libanesische Hisbollah und andere mit dem Iran verbündete Gruppen in der Region“ zu verhindern.

Kriegsreporter Paul Ronzheimer betonte aus Tel Aviv zugeschaltet im TV-Sender Welt zu den jüngsten Entscheidungen in Washington: „Es zeigt, wie brenzlig die Lage ist, die sich in den vergangenen Tagen immer weiter zugespitzt hat.“

Weiter erklärte er, Israel habe auf Geheimdiensterkenntnisse verwiesen, die auf einen baldigen Angriff des Iran schließen lassen würden. Es bestehe jedoch die Hoffnung, dass es sich nur um einen „Teil einer Abschreckungsstrategie“ handele. (mg)

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