Blutdruck-Probleme: Bittere Nachricht für alle Plastikflaschen-Trinker – großer Unterschied zwischen Männern und Frauen
Plastikflaschen im Alltag könnten mehr schaden, als bisher angenommen: Eine Studie hat gezeigt, dass Mikroplastik im Blut den Blutdruck beeinflusst.
Krems an der Donau – Der Griff zur Plastikflasche könnte künftig nicht nur für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit zur Gefahr werden. Eine neue Studie aus Österreich liefert erstmals Hinweise darauf, dass der Konsum von Getränken aus Plastikflaschen den Blutdruck erhöhen könnte. Die Forscher untersuchten den Einfluss von Mikroplastik im Blut auf die Herz-Kreislauf-Funktion und stießen dabei auf alarmierende Ergebnisse. Besonders Frauen scheinen durch den Konsum von Plastikflaschen betroffen zu sein.
Eine besonders alarmierende Entwicklung ist die Prognose, dass die Mikroplastikverschmutzung bis zum Jahr 2040 weltweit nahezu doppelt so hoch sein könnte wie heute. Mikroplastik sind winzige Kunststoffpartikel, die sich in der Umwelt ansammeln und über die Luft, Lebensmittel und vor allem Getränke in den menschlichen Körper gelangen können. Insbesondere in Wasserflaschen aus Plastik konnten hohe Konzentrationen dieser Partikel nachgewiesen werden. Die Studie hebt hervor, dass der Umstieg auf Leitungswasser die Belastung durch Plastik erheblich reduzieren könnte. In Ländern wie Deutschland und Österreich wurden in Leitungswasser keine relevanten Mengen an Mikroplastikpartikeln gefunden. Im Gegensatz dazu weisen viele Studien darauf hin, dass in Plastikflaschen abgefülltes Wasser oft stark belastet ist.
Neue Erkenntnisse aus der Forschung: Mikroplastik beeinflusst unseren Blutdruck
In der Pilotstudie, die von einem Forscherteam der Danube Private University durchgeführt wurde, wurden acht gesunde Erwachsene über vier Wochen hinweg untersucht. Während dieser Zeit verzichteten sie auf den Konsum von Getränken, die in Plastikflaschen abgefüllt sind. Stattdessen tranken sie ausschließlich Leitungswasser, das in vielen Ländern, darunter auch Deutschland und Österreich, kaum Mikroplastik enthält. Vor, während und nach der Umstellung wurde ihr Blutdruck gemessen.
Die Ergebnisse: Besonders bei den weiblichen Probandinnen konnte nach zwei und vier Wochen eine signifikante Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks festgestellt werden. Der systolische Blutdruck – also der obere Wert – sank vor allem auf der rechten Körperseite, was auf den reduzierten Konsum von Mikroplastik zurückgeführt wurde. Männer hingegen zeigten keine vergleichbar starken Veränderungen, was möglicherweise auf die kleinere Anzahl männlicher Teilnehmer in der Studie zurückzuführen ist.
Es ist überall: Mikroplastik als Umweltkatastrophe des 21. Jahrhunderts
Dass Mikroplastik in den menschlichen Körper gelangt und dort möglicherweise schädliche Effekte auslöst, ist kein neues Phänomen. Wissenschaftler haben bereits Mikroplastikpartikel im Blut, in Organen wie der Leber, den Nieren und sogar im Gehirn nachgewiesen. Eine im November 2023 veröffentlichten Studie, geht noch einen Schritt weiter: Forscher fanden Mikroplastik sogar im Sperma von Probanden. Diese Erkenntnis wirft weitere Fragen zur langfristigen Wirkung von Mikroplastik auf die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit und Gesundheit auf.
Meine news
Bisher gibt es kaum Forschung zu den potenziellen Folgen dieses Fundes. Die winzigen Plastikpartikel könnten die Qualität der Spermien beeinträchtigen und langfristig die Fruchtbarkeit von Männern reduzieren. Dass nun auch der Blutdruck beeinflusst wird, ist ein weiterer beunruhigender Hinweis auf die potenziellen Gefahren, die durch den Kontakt mit Mikroplastik entstehen könnten.
Mikroplastik im Blut: Was steckt dahinter?
Die mögliche gesundheitliche Auswirkung von Mikroplastik im Blutkreislauf ist noch weitgehend unerforscht. Erste Untersuchungen zeigen, dass die winzigen Partikel die Funktion von Zellen stören und Entzündungen auslösen könnten. Vor allem in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System gibt es bereits Hinweise darauf, dass Mikroplastikpartikel in den Blutgefäßen Ablagerungen verursachen könnten, was zu einer erhöhten Gefahr für Herzinfarkte und Schlaganfälle führen könnte. Dies könnte erklären, warum ein Rückgang des Konsums von Plastikflaschen den Blutdruck positiv beeinflusst.
Um das Risiko einer Belastung durch Mikroplastik zu verringern, raten die Forschenden der Studie dazu, bevorzugt Leitungswasser zu trinken. In vielen Ländern, darunter Deutschland und Österreich, enthält Leitungswasser nachweislich deutlich weniger Mikroplastik als Wasser aus Plastikflaschen. Untersuchungen zeigen sogar, dass in diesen Ländern kaum relevante Spuren im Leitungswasser zu finden sind. Zusätzlich lässt sich die Aufnahme von Mikroplastik durch einfaches Abkochen und Filtern des Leitungswassers um bis zu 90 Prozent senken. (ls)