Zum 100-Jährigen: Zwei Festtage mit vollem Programm

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Trachtenverein D´Waxnstoana Schliersee-Breitenbach feiert am Wochenende, 1. und 2. Juni, sein Jubiläum. Mit dabei: Toni Bartl.

Mit einem Festwochenende am 1. Juni und 2. Juni feiert der Gebirgstrachten-Erhaltungsverein D´Waxnstoana Schliersee-Breitenbach heuer sein 100-jähriges Bestehen. Höhepunkt ist der Festsonntag, zu dem die Schlierseer mehrere hundert Trachtler aus der Gaugruppe und ihren Patenvereinen erwarten. Für das Jubiläum hat der Trachtenverein in Breitenbach ein Festzelt aufgestellt.

Das Programm am Festwochende

Den Auftakt bildet am Samstag, 1. Juni, ab 18 Uhr das Totengedenken mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal an der Kirche St. Martin in Westenhofen. Der Festzeltbetrieb beginnt an diesem Tag bereits um 15 Uhr. 

Um 20 Uhr tritt im Festzelt Toni Bartl mit seinem neuen Soloprogramm „Hannesla Seinerzeit & Meinerzeit“ auf. Der Garmischer Künstler ist auch durch die Formation Knedl & Kraut und deren „Lachlederne Wirtshaus Musi“ bekannt.

Der Festsonntag, 2. Juni, beginnt um 9 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück. Der Kirchenzug startet um 10.30 Uhr, die heilige Messe folgt um 11 Uhr. An den Gottesdienst schließt sich ein Festzug an. Im Festzelt unterhalten an diesem Tag die Schlierseer Blasmusik und ab 16 Uhr der Kaiser Express.

Rückblick: 100 Jahre D‘Waxnstoana

Breitenbach, am nordwestlichen Ende des Schliersees gelegen, war im frühen 20. Jahrhundert vor allem durch seine Glashütte bekannt. Die sogenannten Schlierseer Vasen waren ein überregional beliebtes Produkt im Jugendstil.

Einer fröhlichen Männerrunde im dortigen Wirtshaus Waxenstein ist die Gründung des Heimat- und Gebirgstrachtenvereins D´Waxnstoana Schliersee-Breitenbach am 27. April 1924 zu verdanken. Bereits am 12. Juli 1925 wurde die erste Fahne geweiht, Patenverein war der Trachtenverein D´ Mangfalltaler Heufeld. Doch schon 1933 wurde der Verein wegen politischer Unzuverlässigkeit von den örtlichen Machthabern der Nazi-Diktatur aufgelöst. Die Fahne konnte vor dem Zugriff des NS-Regimes gerettet werden.

Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im Jahr 1946 zur Wiedergründung des Vereins. Zum ersten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Josef Grahammer. Auf Initiative des späteren Vereinschefs Hans Schlechter wurde die erste Jugendgruppe gegründet, bestehend aus 40 Mädchen und Burschen. Im Jahr 1949 – zum 25-jährigen Bestehen – war der Verein bei der bekannten Landshuter Hochzeit in der niederbayerischen Hauptstadt zu Gast.

Das auch noch: Heuer ist Gaufest in Schliersee, und die Feuerwehr feiert obendrein

Anlässlich des 50-jährigen Gründungsfestes 1974 schaffte sich der Verein eine zweite Fahne an. Die Patenschaft übernahm der Trachtenverein Agatharied. Zur Erinnerung an diese Fahnenweihe sowie an Sepp Schliersmair, Bauer zum Bartlmo, wurde im Juni 1974 ein Feldkreuz aufgestellt. 1984 war das nächste Jubiläum angesagt, bei dem als Gäste aus dem Schwarzwald die Stadtkapelle Bühl auftrat. Höhepunkt des dreitägigen Festprogramms war ein großer Festzug nach Schliersee. Einen Wechsel an der Spitze des Vereins folgte 1988:  Karl Holzapfel gab nach 30 Jahren den Vorsitz an Franz Mayr ab.

Die Gschwandbachalm: beliebt auch bei anderen Vereinen

Im Mittelpunkt der 1990er-Jahre stand der Umbau der Gschwandbachalm, einem Niederleger im hinteren Breitenbachtal, zum neuen Vereinsheim. Diese entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt und Veranstaltungsort, auch für andere Ortsvereine.

Große Trauer herrschte in Schliersee, beim Oberlandler Gauverband sowie weit darüber hinaus am 16. November 2005: Franz Mayr, seit 1988 Vorsitzender der Waxnstoana sowie seit 1996 Gauvorstand des Oberlandler Gauverbandes verstarb im Alter von nur 62 Jahren. Den Vorsitz in Schliersee übernahm Christian Dietmannsberger. Seit 2016 wird der Verein von Florian Kieweg geführt.

Heuer können die Waxnstoana Schliersee-Breitenbach also auf 100 stolze Jahre zurückblicken und freuen sich darauf, dieses Jubiläum mit vielen Gästen im Festzelt zwei Tage lang gebührend zu feiern.