Israel beschießt UN-Einrichtung im Gazastreifen – Palästinenser melden 18 Tote
News zur Lage in Nahost: 18 Tote bei israelischem Luftangriff. UN prangern „dramatische Verletzungen“ des humanitären Völkerrechts an. Der Ticker.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Spannungen zwischen Israel und Hisbollah – Israel fordert Rückzug der Miliz – Hisbollah fordert Waffenstillstand in Gaza.
- News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Gaza-Krieg – Entwicklungen, aktuelle Lage und Konfliktherde im Israel-Gaza-Krieg
Gaza/Tel Aviv – Bei einem israelischen Luftangriff auf dem Gelände einer ehemaligen Schule in Nuseirat im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Darunter waren nach UN-Angaben auch sechs Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Die Totenzahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Bei dem Gebäude und seiner Umgebung handelte es sich um eine Einrichtung des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA). Das Gelände bot demnach etwa 12.000 Menschen Zuflucht, vor allem Frauen und Kindern.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Israel-Gaza-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
UN nach Luftangriff Israels entsetzt: „Was in Gaza passiert, ist absolut inakzeptabel“
UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte in New York, Liegenschaften der UN sollten niemals angegriffen oder von militärischen Gruppen genutzt werden. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass sich Vertreter der Hamas dort aufhielten, sagte er, er könne die Frage nicht beantworten. Israel wirft der Hamas vor, sich in solchen Einrichtungen und unter Zivilisten zu verstecken.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich schockiert. „Was in Gaza passiert, ist absolut inakzeptabel“, schrieb er zu dem Angriff auf X. „Diese dramatischen Verletzungen von internationalem humanitärem Recht müssen jetzt aufhören.“
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Das israelische Militär teilte mit, der Angriff habe einem Kommando- und Kontrollposten der islamistischen Hamas gegolten. Zuvor seien eine Reihe von Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hieß es.
Spannungen zwischen Israel und Hisbollah
EU-Chefdiplomat Josep Borrell setzt derweil seine Nahostreise im Libanon fort. In der Hauptstadt Beirut will er unter anderem Ministerpräsident Nadschib Mikati treffen. Dabei dürfte es neben der Lage im Libanon auch um den Konflikt der Schiitenmiliz Hisbollah mit Israel gehen.
Beschuss durch Hisbollah: Israel meldet erneut Geschosse aus dem Libanon
Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah im Libanon. Zehntausende sind wegen der Kämpfe aus dem Grenzgebiet geflohen. Kämpferische Äußerungen israelischer Politiker hatten zuletzt Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts geschürt. Am Mittwoch waren nach Angaben der israelischen Armee mehr als 100 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Das Militär beschoss seinerseits Ziele im Südlibanon.
Israel will, dass sich die Hisbollah hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht – so wie es eine UN-Resolution vorsieht. Die Schiitenmiliz will mit dem Beschuss Israels aber erst aufhören, wenn es zu einem Waffenstillstand im Gaza-Krieg zwischen Israel und der mit ihr verbündeten Hamas kommt.
News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Gaza-Krieg
Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (mit Agenturen)