Krieg im Nahen Osten - Jetzt rechnet Israel mit „Zermürbungskrieg“ - und bereitet nächste Phase vor
Palästinenser: Sechs Tote bei israelischem Angriff im besetzten Westjordanland
05.21 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen auf das besetzte Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge sechs Menschen getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien schwer verletzt worden, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium am Mittwochmorgen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Ziel der Luftangriffe sei das Flüchtlingslager Nur Schams nahe der Stadt Tulkarem gewesen. Die israelischen Streitkräfte wollten die Angaben zunächst nicht kommentieren.
Israels Generalstabschef: Gaza-Krieg geht noch viele Monate weiter
04:32 Uhr: Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Generalstabschef noch viele Monate andauern. Die Kämpfe im dichtbesiedelten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas erfolgten in einem „komplexen„ Umfeld. „Der Krieg wird also noch viele Monate andauern, und wir werden auf verschiedene Weise vorgehen, damit der Erfolg über die Zeit erhalten bleibt„, sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstagabend. „Es gibt keine magischen Lösungen oder Abkürzungen bei der grundlegenden Zerschlagung einer terroristischen Organisation, sondern nur einen beharrlichen und entschlossenen Kampf„, fügte Halevi hinzu.
Seine Streitkräfte seien “sehr, sehr entschlossen“, so der Generalstabschef. “Wir werden auch an die Hamas-Führung herankommen, ob es nun eine Woche oder Monate dauert“. Israels Militär stehe kurz vor dem Abschluss der Zerschlagung der Hamas-Bataillone im nördlichen Gazastreifen. “Derzeit konzentrieren wir unsere Bemühungen auf den südlichen Gazastreifen - Chan Junis, die zentralen Lager und darüber hinaus“, sagte Halevi.
Biden spricht mit Katars Emir über Freilassung von Gaza-Geiseln
Mittwoch, 27. Dezember, 02.32 Uhr: Während der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas unerbittlich weiter tobt, werden im Hintergrund die diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung der Hamas-Geiseln fortgesetzt. US-Präsident Joe Biden sprach hierzu mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, wie das Weiße Haus am Dienstag (Ortszeit) bekanntgab. Sie hätten „die dringenden Bemühungen um die Freilassung aller noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln, darunter auch amerikanische Staatsbürger“, gesprochen. Auch die laufenden Bemühungen, den Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu erleichtern, sei ein Thema des Gesprächs gewesen.
US-Militär schießt über Rotem Meer Drohnen und Raketen der Huthis ab
23.03 Uhr: Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres nach eigenen Angaben zwölf Angriffsdrohnen und fünf von den Huthi-Rebellen im Jemen abgefeuerte Raketen abgeschossen. Dabei seien unter anderem Kampfflugzeuge vom Typ F/A-18 Super Hornet einer US-Flugzeugträgergruppe im Einsatz gewesen. Kein Schiff in dem Gebiet sei zu Schaden gekommen und man habe keine Kenntnis von Verletzten, erklärte das US-Regionalkommando für den Nahen Osten (Centcom) am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter. Die Huthis hätten die Kamikaze-Drohnen, drei ballistische Anti-Schiffs-Raketen und zwei Marschflugkörper am Dienstag in einem Zeitraum von etwa zehn Stunden abgefeuert.
Die schiitischen Rebellen aus dem Jemen hatten kurz zuvor erklärt, unter anderem ein Handelsschiff angegriffen zu haben. In einer Erklärung der proiranischen Gruppe hieß es, die Schiffsbesatzung der „MSC United“ habe mehrere Warnungen ignoriert. Daraufhin sei das Schiff mit Raketen angegriffen worden. Ob es dabei Verletzte oder Schäden gab, blieb zunächst unklar.
Medienbericht: Israel bereitet nächste Phase im Gaza-Krieg vor
16.52 Uhr: Zwei Monate nach Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen bereitet sich die israelische Armee nach einem Medienbericht auf einen Strategiewechsel vor. Der israelische Sender N12 berichtete am Dienstag unter Berufung auf Militärkreise, die Truppen würden sich im nächsten Schritt überwiegend in eine etwa einen Kilometer breite Pufferzone im Gazastreifen in der Nähe des Grenzzauns zu Israel zurückziehen. In der neuen Phase - für die kein Zeitplan genannt wurde - seien eher punktuelle Einsätze von Boden- und Marinetruppen sowie der Luftwaffe gegen die Hamas geplant.
Die meisten Reservisten sollten in der Phase wieder in den Alltag entlassen werden. Den Krieg gegen die Hamas sollten dann vor allem die regulären Truppen fortsetzen, berichtete der Sender. Israel gehe inzwischen davon aus, dass ein Sieg über die islamistische Hamas nur im Rahmen eines „Zermürbungskriegs“ möglich sei. Dieser könne viele Monate oder sogar Jahre dauern. „Um eine neue Realität in Gaza zu schaffen, sind aber neben dem militärischen Kampf auch ein politischer und wirtschaftlicher Prozess notwendig“, hieß es weiter.
Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort
Dienstag, 26. Dezember 2023, 08.57 Uhr: Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Dutzende Kampfflugzeuge hätten im Verbund mit den Bodentruppen erneut mehr als 100 Ziele angegriffen, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Es seien unter anderem Tunnelschächte der islamistischen Hamas und Militäranlagen attackiert worden. In der Nacht sei eine Terrorzelle in Dschabalia ausgeschaltet worden, die versucht habe, Sprengstoff nahe eines israelischen Panzers zu platzieren. Die Truppen hätten die Terroristen bekämpft. Ein Kampfflugzeug habe sie dann getötet. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Auch in der südlichen Stadt Chan Junis seien am Vortag Hamas-Terroristen getötet worden, teilte die Armee weiter mit. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte an dem Tag nach bei einem Truppenbesuch in dem abgeriegelten Küstenstreifen gesagt, Israel werde „den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen“. Netanjahu sprach von einem langen Kampf, dessen Ende nicht kurz bevorstehe.
Auslöser des Kriegs war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza. Sie brachten dabei mehr als 1200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 20 600 Menschen getötet wurden.
Luftangriff bei Damaskus: Israel tötet hochrangigen Mullah-Vertreter
18.38 Uhr: Israel konnte am Montagnachmittag den iranischen Terroristen und Revolutionsgarden-Kommandeur Seyyed Razi Mousavi bei einem gezielten Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus töten. Irans Staatsfernsehen gab am frühen Abend den Tod von Mousavi bekannt, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.
Syriens Staatsfernsehen machte Israel für den Angriff auf das Stadtviertel Sayyeda Zeinab verantwortlich. Iran kündigte Vergeltungsmaßnahmen an. Irans Revolutionsgarde erklärte demnach am Montag, das „zionistische Regime“ werde „ohne Zweifel einen Preis für seine Verbrechen zahlen“.
Hamas-Chef Hanija gibt sich weiter siegesgewiss
13.35 Uhr: Der Chef der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gibt sich zwei Monate nach Beginn der israelischen Bodeneinsätze in dem Küstenstreifen siegesgewiss. In einem Brief an den Vorsitzenden des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, sowie andere Mitglieder des Gremiums schrieb Sinwar nach Hamas-Angaben vom Montag: „Die Kassam-Brigaden (der bewaffnete Arm der Hamas) führen einen erbitterten, brutalen und beispiellosen Kampf gegen die israelischen Besatzungstruppen.“