Talweites Hallenbad: Kreuth will freiwilligen Solidaritätsbeitrag leisten
Als letzte der Talgemeinden hat Kreuth am Donnerstag (18. April) zum talweiten Hallenbad Stellung bezogen. Der Gemeinderat schickte ein Zeichen der Solidarität für ein Sportbad. Mit Einschränkungen.
Kreuth – „Wir sehen die Notwendigkeit eines kommunalen Hallenbads. Auf der anderen Seite sehen wir unsere Haushaltssituation“, schickte Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) dem Tagesordnungspunkt voraus. Und auch gleich, dass die Gemeinde nicht den gewünschten Beteiligungsbetrag von 2,1 Millionen Euro als Kredit aufnehmen könne. Mit Blick auf die ausführlichen Vorabdiskussionen und darauf, dass der zu fassende Beschluss noch keine Aussage zu Finanzierung und Finanzen beinhalte, betonte Bierschneider: „Wir zeigen, dass wir solidarisch dabei sind, aber nur im Rahmen dessen, was wir leisten können.“ Schließlich betreibe Kreuth zur kommunalen Daseinsvorsorge bereits ein eigenes, sehr schönes Warmfreibad. Und das würde der Gemeinde ohnehin schon ein jährliches Defizit von 150.000 bis 200.000 Euro einbringen.
Kreuth folgt der Empfehlung des Arbeitskreises für ein zweckmäßiges Bad
Vor diesem Hintergrund billigte Kreuth die Empfehlungen des Arbeitskreises für ein talweites kommunales Hallenbad für Schulen, Vereine und Individualgäste mit einem 5-Bahnen-Sportbecken, einem Lehrschwimmbecken, einem Planschbecken, einem 1-Meter-Sprungbrett und geringem Personaleinsatz. Ebenso billigte der Gemeinderat die vorgesehene Betriebsstruktur und die Ausrichtung des Hallenbads.
Kreuth kann sich nicht über einen freiwilligen Beitrag hinaus engagieren
Um mit offenen Karten zu spielen, räumte Bierschneider aber schon einmal ein, dass sich Kreuth aufgrund der derzeitigen Haushaltslage nicht über eine freiwillige Leistung hinaus an den Baukosten beteiligen könne. Grundsätzlich sei Kreuth aber bereit, sich am Defizit zu beteiligen – wenn möglich mit einem Solidaritätsbeitrag in Höhe von etwa 45.000 Euro, wie es seinerzeit angedacht war, als die Gemeinden noch den gemeinsamen Betrieb eines neuen Badeparks andachten.
Martin Walch (SPD) mahnte an, dass Kreuth hinter einem Sporthallenbad, aber wirklich nur hinter einem Sporthallenbad stehen solle. Er monierte die zusätzlichen Kosten, die durch die Verzögerung entstünden, wenn man über Extras wie eine Sauna diskutiere. Fraktions-Kollege Robert Gerg sah den Auftrag an die Arbeitsgruppe dadurch sogar konterkariert.
CSU-Gemeinderat: „Können uns halt nur die kleine Variante leisten“
Dem widersprach nicht nur Bürgermeister Bierschneider mit dem Einwand, dass die Planung für ein reines Sportbad nicht explizit Auftrag an die Arbeitsgruppe gewesen sei, sondern vielmehr deren Vorschlag. Auch Max Breunig (CSU) erachtete es als durchaus legitim, dass die finanzstarken Gemeinden darüber diskutieren, was sie sich wünschen und was sie finanzieren können. „Wir können in Kreuth halt nur die kleine Variante leisten“, sagte Breunig schulterzuckend. Daraufhin fragte Leonhard Rohnbogner (CSU) grundsätzlich: „Geht bei uns überhaupt irgendeine Variante?“ Dritte Bürgermeisterin Elisabeth Hartwig (CSU) befand: „Wenn einige Gemeinden mehr möchten, sollen sie das finanzieren.“ Sie zeigte sich überzeugt, dass auch ein Sporthallenbad ansprechend gestaltet werden könne und dass das künftige kommunale Bad auch attraktiv werde. „Ich bin sicher, dass es schön wird. Man darf sich da keine Industriehalle vorstellen.“
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Schließlich schlug Bierschneider vor, die Kreuther Beteiligung an den Planungskosten auf 5000 Euro und damit etwa ein Zehntel der voraussichtlichen Planungskosten zu fixieren. „Wenn mehr notwendig sein sollte, müssen wir halt nochmal ins Gremium“, meinte er.
ak