Durchweg negative Rückmeldungen: Wuiderermarkt in Tegernsee muss heuer pausieren
Weil die Resonanz zuletzt schlecht war, muss der Wuiderermarkt in Tegernsee heuer wohl ausfallen. Das wurde bei der Hauptversammlung der Geschäftsleute bekannt. Auch sonst gab‘s viel zu besprechen.
Tegernsee – Knapp 30 Mitglieder zählt der Verein der Geschäftsleute der Stadt Tegernsee. Und die Themen, mit denen sich der Zusammenschluss befasst, sind durchaus brisant. Umso mehr bedauerte es der Vorsitzende Florian Riethmüller, dass zur Hauptversammlung nur wenige Mitglieder erschienen waren. Thema war diesmal unter anderem die geringe Resonanz auf den Wuiderermarkt, der immer parallel zum Bergfilm-Festival stattfindet: Den Markt wird es heuer wohl nicht geben.
Wuiderermarkt: Rückmeldungen zuletzt durchweg negativ
„Wir müssen das Ganze noch einmal überdenken“, sagt Riethmüller über den Wuiderermarkt. Die Rückmeldung der Aussteller, so wurde bei der Versammlung deutlich, sei zuletzt durchweg negativ gewesen. Die Besucher des Bergfilm-Festivals seien nicht das typische Klientel, das auch einen Markt besuche, macht der Vorsitzende deutlich. In diesem Jahr komme noch hinzu, dass auch der traditionelle Handwerker- und Trachtenmarkt vom ursprünglichen Termin im Juni auf Ende September verschoben wurde. Damit würden innerhalb weniger Wochen zwei ganz ähnliche Märkte in Tegernsee stattfinden. „Das erscheint nicht sinnvoll“, heißt es im Protokoll der Jahreshauptversammlung. Der Markt werde heuer folglich pausieren.
Geschäftsleute beklagen viele Leerstände in Tegernsee
Überhaupt sei die Situation für die Geschäftsleute in Tegernsee nicht leichter geworden, erklärte Riethmüller, Betreiber des Seehotels Zur Post in Tegernsee, laut Protokoll bei der Versammlung. So gebe es einen relativ häufigen Wechsel bei den Geschäften und viele Leerstände an neuralgischen Stellen der Stadt. „Es wäre von unserer Seite wünschenswert, dass sich die Lücken wieder füllen“, teilen die Geschäftsleute mit. Sie hoffen zudem darauf, dass noch heuer der Abriss und der Neubau beim brach liegenden Gasthof Guggemos an der Hauptstraße beginnen. Eine von der Regionalentwicklung Oberland (REO) geplante Fragebogenaktion unter allen Tegernseer Gewerbetreibenden soll zeigen, wo weiterer Handlungsbedarf besteht, damit Tegernsee als Standort für Wirtschaftsbetriebe wieder attraktiver wird. Die Vereinigung hofft auf großen Rücklauf.
Verein übt Kritik an der neuen Weihnachtsbeleuchtung
Kritik übte der Verein bei seiner Versammlung an der neuen Weihnachtsbeleuchtung in der Bahnhofstraße, die vergangenes Jahr erstmals zum Einsatz kam. Für den Geschmack der anwesenden Mitglieder fiel diese zu dezent aus. Es handle sich um die gleichen grünen Sterne, wie sie beispielsweise auch in Gmund verwendet würden. Eigentlich habe der Verein, der in der Vergangenheit für eine attraktivere Weihnachtsbeleuchtung geworben hatte, auf „auffälligere LED-Motive gehofft“. Bedauernd wurde auch festgestellt, dass die schon lange gewünschte Neugestaltung der Rosenstraße noch immer auf sich warten lasse. Das Aussehen des Kalterer Platzes, so lassen die Geschäftsleute verlauten, werde als „nicht sehr ansprechend“ angesehen, zumal auch der Maibaum nicht mehr aufgestellt worden sei.

In einem Ausblick auf 2024 wurde unter anderem angekündigt, dass der Flyer für den Seelaubrundweg neu aufgelegt und möglicherweise auch digitalisiert werde. Die REO wolle sich hier um Fördermöglichkeiten bemühen. Auch die Homepage des Vereins selbst solle verbessert werden, sie sei weder vom Aussehen noch vom Inhalt her auf dem aktuellen Stand, heißt es im Protokoll. Mitgliede Claudio de Rosa erklärte sich bereit, diese Arbeit zu übernehmen.
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Riethmüller tritt seine zweite Amtszeit als Vorsitzender an
Darüber hinaus wollen die Geschäftsleute Ideen sammeln, wie markante Punkte im Ort attraktiver gestaltet werden könnten. Hier sollen Tagesgäste und Urlauber Möglichkeiten bekommen, Fotos zu machen und diese später im Internet zu posten. Diese Punkte, so betonen die Geschäftsleute, sollten aber nicht wieder am See liegen, sondern die Besucher möglichst in den Ort locken.
Bei der Versammlung standen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung. Riethmüller, der im Sommer 2021 erstmals an die Spitze der Geschäftsleute gewählt worden war, bleibt weiterhin Vorsitzender. Ihm zur Seite steht als Zweite Vorsitzende künftig Marietta Gollé-Leidreiter. Das Amt des Kassiers übernahm Sabrina Rössel von Jürgen Kaul, der künftig als Kassenprüfer fungiert. Schriftführerin ist Doris Gollé-Leidreiter, als Besitzer ergänzen Niyazi Karasubasi und Claudio de Rosa den Vorstand.
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