Erster Austausch nach Ablehnung des Budgets: Kreuth will sich TTT weiter leisten können

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Das Bergsteigerdorf Kreuth war bei der Abstimmung zum TTT-Budget für 2024 als einziger Gesellschafter ausgeschert und hatte den Finanzplan abgelehnt. © tp

Die Ablehnung des TTT-Budgets durch den Gemeinderat Kreuth hatte für Furore gesorgt. Nun kam es zu einem Gespräch mit Geschäftsführer und Gesellschafter-Vertretern. Man sei auf einem guten Weg, heißt es.

Kreuth – Dass die Finanzplanung der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) bisweilen rege diskutiert wird, ist nicht ungewöhnlich. Die Zustimmung zum Etat durch die einzelnen Talgemeinden gilt dennoch als Formsache. Somit hat der Gemeinderat Kreuth für einen Paukenschlag gesorgt, als er kurz vor dem Jahreswechsel das TTT-Budget für 2024 mehrheitlich ablehnte. Auch in der Gesellschafterversammlung wurde der Finanzplan folglich gegen die Stimme Kreuths abgesegnet. Schon damals wurden Gespräche mit den anderen Gesellschaftern vereinbart. Ein solches Gespräch hat nun am Donnerstagabend (1. Februar) stattgefunden. Die wichtigste Botschaft: Kreuth stellt die Solidargemeinschaft der TTT insgesamt nicht in Frage.

Kreuth: Beteiligung muss auch für weniger finanzstarke Gemeinden möglich sein

„Es war ein sehr guter Austausch“, sagt Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) über das nicht öffentliche Treffen. Beteiligt waren der Kreuther Gemeinderat, TTT-Geschäftsführer Christian Kausch, Rottachs Bürgermeister Christian Köck (CSU) als Sprecher der Gesellschafter und Tegernsees Zweiter Bürgermeister Michael Bourjau (FWG), der sich im Auftrag der Gesellschaft mit der Struktur der TTT befasst hatte. Kreuth habe dabei die Notwendigkeit deutlich gemacht, „dass sich auch weniger finanzstarke Gemeinden eine Beteiligung an der TTT leisten können müssen“, berichtet der Bürgermeister der südlichsten Talgemeinde.

Josef Bierschneider Kreuther Bürgermeister
Josef Bierschneider, Kreuther Bürgermeister © Thomas Plettenberg

Schwierige Haushaltslage macht Kreuth zu schaffen

Bekanntlich war die klamme Haushaltslage der Gemeinde und der daraus resultierende Sparzwang der Grund, warum die Kreuther letztlich gegen den Finanzplan der TTT gestimmt hatten. Der Anteil, den Kreuth 2024 zu tragen hat und der sich nach einem bestimmten Schlüssel orientiert, erhöht sich in dem Entwurf um rund 43.000 Euro auf etwa 558.000 Euro. In den Augen der meisten Gemeinderäte offenbar zu viel.

Gemeinde will Vorschläge zur künftigen Finanzgestaltung machen

Es sei nun an seiner Gemeinde, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Finanzierungsstruktur der TTT künftig gestalten könne, sagt Bierschneider. Entsprechende Vorschläge müssten dann von der Gesellschafterversammlung beraten werden. Ob dabei auch grundsätzlich an dem bisherigen Verteilerschlüssel gerüttelt wird, ist unklar. „Es gibt noch keine konkreten Vorschläge“, sagt Bierschneider.

TTT-Chef Kausch: „Bin zuversichtlich, dass sich Lösungen finden lassen“

Positiv bewertet wird das Treffen auch von TTT-Geschäftsführer Kausch. „Es war eine Diskussion in sehr konstruktiver Atmosphäre.“ Kausch betont noch einmal: Bei dem ablehnenden Beschluss in Kreuth sei nicht die TTT als Unternehmen das Problem gewesen. Vielmehr gehe es darum, dass die Finanzplanung der Gesellschaft mit der individuellen Haushalts-Situation der Gemeinde Kreuth vereinbar sei. „Hier zeichnen sich Lösungsvorschläge ab“, meint der Geschäftsführer. Es gebe eine ganze Menge an Stellschrauben, an denen man drehen könne, sagt Kausch, ohne ins Detail zu gehen. Nur so viel: Er sei zuversichtlich, dass sich sowohl kurzfristig für das laufende Haushaltsjahr 2024 als auch langfristig Lösungen finden lassen. „Weil das alle sehr klar wollen.“

Auch der Geschäftsführer betont, dass die Gemeinde Kreuth grundsätzlich zur TTT stehe – auch wenn hier in der Vergangenheit immer mal wieder kritische Stimmen laut wurden und FWG-Gemeinderat Markus Wrba sogar schon mal offen den Ausstieg aus der TTT forderte.

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