Kreuth verweigert Zustimmung zum TTT-Budget

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Wandern im Bergsteigerdorf Kreuth: Mit Bildern wie diesen wirbt die TTT für die Tourismusdestination Tegernseer Tal. © Julian Rohn

In nicht öffentlicher Sitzung hatte der Gemeinderat Kreuth den Finanzplan 2024 der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) abgelehnt. Bei der Gesellschafterversammlung gab‘s jetzt ebenfalls ein Nein und die Forderung nach einem klärenden Gespräch.

Kreuth/Tegernseer Tal – Die Gesellschafter und die Geschäftsführung der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) werden „sehr zeitnah“ das Gespräch mit dem Kreuther Gemeinderat suchen, um über Wege der weiteren Zusammenarbeit zu beraten. Grund: Der Gemeinderat hatte dem TTT-Finanzplan für 2024 am vergangenen Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung mehrheitlich nicht zugestimmt. In der Gesellschafterversammlung am Dienstag, 19. Dezember, wurde das Budget fürs kommende Jahr gegen die Stimme aus Kreuth dennoch abgesegnet, um die Handlungsfähigkeit der GmbH zu sichern.

Zu teuer, zu wenig Leistung, zu langsam: Mit Kritik an der TTT und vor allen an der neuen Tegernsee-App hielten Gemeinderäte aus dem Tegernseer Tal in den vergangenen Wochen nicht hinterm Berg. Insbesondere in Rottach-Egern stand nicht nur die Bewilligung des Jahresbudgets auf der Kippe, sondern das gesamte TTT-Konstrukt, das man einst aus den einzelnen dezentralen Tourist-Büros geformt hatte.

Während Rottach-Egern – wenngleich mit Zweifel und Bauchschmerzen – der TTT das Vertrauen schenkte, konnte sich der Kreuther Gemeinderat dazu nicht durchringen. In nicht öffentlicher Sitzung am vergangenen Donnerstag (14. Dezember) wollten die Kreuther Räte den TTT-Budget-Plänen mehrheitlich nicht zustimmen. Grund dafür war – das erklärte Bürgermeister Josef Bierschneider am Dienstag, 19. Dezember, auf Nachfrage – unter anderem die Summe von 40 000 Euro, die Kreuth 2024 zusätzlich in den TTT-Topf geben sollte. Bekanntlich fährt die Gemeinde einen rigiden Sparkurs.

Abfuhr für TTT-Finanzplan 2024 gleicht einem Misstrauensvotum

„Durch die mehrheitlich negative Entscheidung des Gemeinderats war ich bei der Gesellschafterversammlung am Dienstag nicht bemächtigt, dem TTT-Budget-Plan zuzustimmen“, teilte Bierschneider mit. Nach der Sitzung äußerte sich TTT-Geschäftsführer Christian Kausch nach Absprache mit den anderen Talbürgermeistern in einer Presseerklärung zur Kreuther Entscheidung, die einem Misstrauensvotum gleichkommt.

Wie Kausch mitteilte, wurde in der Gesellschafterversammlung der TTT das Budget mit einer Gegenstimme aus Kreuth unter der Vorgabe beschlossen, sehr zeitnah das gemeinsame Gespräch der Gesellschafter mit dem Gemeinderat Kreuth zu suchen. Die Entscheidung sei notwendig gewesen, um die Handlungsfähigkeit der GmbH zu sichern. „Die TTT hat in den letzten Jahren große strukturelle Fortschritte gemacht, die Abläufe wesentlich effizienter und kostengünstiger organisiert und die Digitalisierung erfolgreich eingeleitet“, wird in der Mitteilung der Rottacher Bürgermeister Christian Köck als Sprecher der Gesellschafter zitiert.

In einer talweiten Gemeinderatssitzung sei den Gemeinderäten ein Kostenvergleich mit anderen Regionen vorgestellt worden, bei dem der TTT attestiert wurde, dass sie im Vergleich budgetär mit am niedrigsten ausgestattet ist und mit am effizientesten mit den Geldern umgeht. Alle Fragen seien in einer offenen Diskussion beantwortet worden. „Insofern überrascht die erneute Diskussion“, heißt es in der Pressemitteilung.

Die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde Kreuth verstehe man allerdings, weswegen man sich in den Steigerungswünschen bereits sehr moderat gehalten und bereits weitere Sparmaßnahmen umgesetzt habe. Kausch: „Die Gesellschafter und die Geschäftsführung der TTT werden deshalb das Gespräch suchen, um weitere Anregungen zu diskutieren und aufzunehmen.“  

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ak

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