Kim Jong-un droht mit Atomangriff: Nordkorea wird „nicht zögern“

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Ein Fernsehgerät in Seoul zeigt den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-Un (links) mit seiner Tochter (2. v. l.), während des Starts einer Interkontinentalrakete am 19. Dezember 2023 (Symbolbild). © IMAGO/KIM Jae-Hwan / ZUMA Wire

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un kündigt einen„Atomangriff“ im Falle einer nuklearen Provokation an. Die Drohung hat einen klaren Adressaten.

Pjöngjang – Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un droht mit einem Atomwaffenschlag, sollte sein Land „mit Atomwaffen provoziert“ werden. Das geht aus einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA vom Donnerstag (21. Dezember) hervor. Erst am Dienstag hatte das Land eine Interkontinentalrakete getestet. Dies solle als deutliche Warnung an die USA und ihre Verbündeten gelten, hieß es.

Nordkoreas Machthaber weist Militäramt für Raketen an, „nicht zu zögern“

Kim Jong-un habe das Militäramt für Raketen angewiesen, „nicht zu zögern“, einen nuklearen Angriff zu starten, „wenn der Feind mit Atomwaffen provoziert“, so der Bericht weiter. Die Warnung des nordkoreanischen Machthabers folgt auf ein Treffen zwischen Südkorea und den USA in Washington, bei dem es um nukleare Abschreckung in einem möglichen Konflikt mit Nordkorea ging. Auf der Agenda der Regierung von US-Präsident Joe Biden stand unter anderem der Punkt „nukleare und strategische Planung“.

Washington und Seoul hatten kürzlich gewarnt, ein nuklearer Angriff Nordkoreas hätte das Ende der Führung in Pjöngjang zur Folge. Als Reaktion auf Kims jüngste Drohung veröffentlichten die USA, Südkorea und Japan eine gemeinsame Erklärung. Darin forderten sie Nordkorea auf, „weitere Provokationen einzustellen und unsere Aufforderung zur Aufnahme eines ernsthaften Dialogs ohne Vorbedingungen zu akzeptieren.“

Nordkorea bezeichnet Interkontinentalraketentest als Warnsignal an USA

Am Montag hatte Pjöngjang die Interkontinentalrakete (ICBM) Hwasongpho-18 getestet, die laut nordkoreanischen Angaben die Ostküste der USA erreichen könnte. Die Rakete sei nach dem Start von einem steilen Abschusswinkel mehr als 1000 Kilometer weit geflogen, bevor sie ins Japanische Meer gefallen sei, hieß es laut der staatlichen Nachrichtenagentur.

Kim Jong-un habe sich zufrieden über den Test gezeigt. Je nach Bauart können die Interkontinentalraketen Nordkoreas auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Der Start der Rakete solle zeigen, „zu welcher Option die Volksrepublik greift, sollte Washington eine falsche Entscheidung gegen sie treffen“, zitierten Staatsmedien Kim Jong Un. Den USA warf der Machthaber eine feindselige Politik und „rücksichtslose militärische Konfrontationshysterie“ vor.

Der Konflikt um Nordkoreas Atomwaffenprogramm hatte zuletzt wieder an Brisanz gewonnen. Nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr testete das Land auch in diesem Jahr mehrfach Raketen und Lenkflugkörper. Indes bauten die USA und Südkorea unter anderem ihre gemeinsamen Militärübungen aus.

Zwei Tage nach Nordkoreas Raketentest schickte Washington zudem einen B-1B-Langstreckenbomber zu Luftwaffenübungen östlich der südkoreanischen Insel Jeju, wie der Generalstab in Seoul am Mittwoch mitteilte. Demnach sei dies das 13. Mal in diesem Jahr gewesen, dass ein US-Überschallbomber auf die koreanische Halbinsel entsandt wurde. Resolutionen der Vereinten Nationen untersagen es Nordkorea eigentlich, ballistische Raketen jeglicher Reichweite zu testen. (bme mit AFP/dpa).

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