Mit dem Rad über die Alpen – Tourentipps für die Via Claudia Augusta
Die historische Via Claudia Augusta gilt als die leichteste Alpenüberquerung mit dem Fahrrad. Hier finden Sie alle Infos zu der alten Römerstraße inklusive unserer Radtour-Packliste als PDF zum Herunterladen.
Wer mit dem Fahrrad die Alpen von Deutschland nach Italien überqueren möchte, hat die Qual der Wahl. Als einfach gilt die 700 Kilometer lange Via Claudia Augusta. Sie verläuft überwiegend über asphaltierte Wege, ist vergleichsweise flach und gut gekennzeichnet. Somit ist sie auch für weniger erfahrene und trainierte Radfahrer möglich. Der bisher jüngste Radreisende war 6 Jahre alt, der älteste schon 89, laut der Tourismusseite viaclaudia.org. Dank der Rad-Shuttel ist die Tour also auch etwas für die ganze Familie. Mithilfe unserer PDF-Packliste für Fahrradtouren haben Sie alles Wichtige dabei und vergessen nichts.
Meine news
Was ist die Via Claudia Augusta?
Zu Römerzeiten war die Via Claudia Augusta eine der wichtigsten Verbindungsstraßen zwischen Süddeutschland und Norditalien. Anfangs diente sie militärischen Zwecken und dem Handel. Im Jahr um 15 vor Christus ließ der erste römische Kaiser, Augustus, die Straße erbauen. Bis zur Donau erweitert und fertiggestellt wurde sie dann von Kaiser Claudius.
Rad-Shuttel auf der Via Claudia Augusta
Die meisten Rad-Shuttel auf der Via Claudia Augusta sind öffentliche Verkehrsmittel mit Möglichkeiten für den Radtransport. Es gibt aber auch Shuttlebusse, die nur bei Bedarf fahren und gebucht werden müssen.
Diese Strecken können dank Shuttleservice verkürzt werden:
- mit dem Schiff über den Forggensee
- mit der Außerfernbahn von Reutte nach Heiterwang am See
- mit dem öffentlichen Bus über den Fernpass von Biberwier nach Fernstein
- mit dem öffentlichen Bus auf den Reschenpass nach Nauders
- mit dem Zug von Trient nach Pergine Valsugana
- Shuttle-Service von der Piazze von Mel (Hauptort der Gemeinde Borgo Valbelluna) auf den Praderadego-Pass (muss gebucht werden)
- mit dem Schiff von Altino nach Venedig
Wie verläuft die Radtour der Via Claudia Augusta?
Der Fernradweg beginnt in Donauwörth. Durch das relativ flache Lechtal geht es an Füssen vorbei nach Österreich. Über den Kniepass, die Ehrenberger Klause und den Fernpass gelangt man nach Imst und trifft auf den Inn, dem man bis zum Reschenpass folgt. Nach einem kurzen Abstecher ins Unterengadin führt die Via Claudia Augusta nach Südtirol in Italien. Am Reschensee ist der Alpenhauptkamm überwunden, es geht mehr bergab und der mediterrane Einfluss wird spürbar. Im Etschtal passiert man Weinberge, historische Städtchen und fährt über Hochebenen. In Trient muss man sich entscheiden, ob man weiter durch das Etschtal nach Quarto d’Altino an der Adria abbiegt oder durch die Poebene nach Ostiglia fährt, wo wahrscheinlich die Via Claudia Augusta ihren Anfang hat. Informationen und GPS-Daten gibt es unter anderem auf komoot.com.
Wenn Radshuttle genutzt werden, ist die Via Claudia Augusta ungefähr so anspruchsvoll wie eine Flussradtour. 40 bis 60 Kilometer am Tag sind also gut zu schaffen. Somit benötigt man rund zwei Wochen für die 700 Kilometer. Natürlich kann man sich auch mehr Zeit nehmen und einige Orte intensiver besuchen oder die Tour in einer Woche bestreiten. Bei den meisten Unterkünften genügt eine Buchung kurzfristig in der Mitte des Tages. In der Hochsaison im August muss man aber eventuell Kompromisse bei der Unterkunft eingehen.
Welche Varianten der Via Claudia Augusta gibt es?
Padana: Ab Trient führt die Padana-Variante der Via Claudia Augusta durch malerische Hügellandschaften und Weingärten der Vallagarina nach Rovereto, das für seine historische Altstadt und die Seide-Industrie bekannt ist. Durch schöne alte Ortschaften geht es nach Valpolicella mit seinen uralten Weinlandschaften, Natur- und Baudenkmäler. Im darauf folgenden Verona sollte man sich die Altstadt anschauen, die Unesco-Weltkulturerbe ist. Zuletzt durchfährt man die von Landwirtschaft geprägte Poebene und erreicht schließlich Ostiglia, das in der römischen Zeit ein bedeutender Flusshafen am Po war.
Altinate: Zwischen dem Caldonazzosee und dem Levicosee hindurch verläuft die Altinate-Variante der Via Claudia Augusta ab Trient durch das Tal Valsugana. Die Gegend war schon seit den Habsburgern im Spätmittelalter eine beliebte Kurgegend, wovon die Kurorte Levico Terme und Roncegno Terme zeugen. Entlang von Festungen und Schlössern geht es nach Feltre, einer bedeutenden römischen Stadt. Nachdem der Pass Praderadego geschafft ist, folgen die sogenannten Prosecco-Weinhügel der Altamarca und man erreicht die venezianische Ebene. Von Treviso ist es dann nicht mehr weit zur antiken Hafenstadt Altinum.
Wie sollte man für die Via Claudia Augusta ausgerüstet sein?
Da die Via Claudia Augusta fast durchgehend auf asphaltierten Radwege oder Schotterstraßen verläuft, ist ein Trekkingrad oder Gravelbike ausreichend. Der Weg ist zwar gut markiert, doch ein GPS-Gerät oder Tourenbuch kann nicht schaden. Da man jeden Tag mehrere Stunden im Sattel sitzt, ist genügend Wasser und Nahrung wichtig. Unsere Packliste für Mehrtagestouren mit dem Fahrrad hilft Ihnen dabei, nichts zu vergessen.
Infos zum Planen von Touren – ob Wander- oder Rad-Touren – gibt es hier.
Packliste für die Fahrradtour – PDF kostenlos herunterladen!
In unserer PDF-Bibliothek können Sie die Radtour-Packliste kostenlos herunterladen und ausdrucken. So müssen Sie keine Angst haben, etwas für die Tour zu vergessen.
Um Zugriff zum Download zu bekommen, müssen Sie sich einmalig bei unserem Medien-Login USER.ID registrieren.

Beste Reisezeit für die Via Claudia Augusta
Wer zur richtigen Zeit die Via Claudia Augusta mit dem Rad fährt, erlebt drei Jahreszeiten beinahe gleichzeitig. Während im Mai in den Alpen noch Schneefelder liegen, blühen die Krokusse und Apfelbäume in Südtirol und im Mittelmeer kann schon gebadet werden. Im Sommer beginnt die Beerenernte und die Alpseen laden zum Schwimmen ein. Im Herbst erleben Fahrradfahrer die Weinlese und Apfelernte. Sobald also der meiste Schnee geschmolzen ist, lohnt sich eine Tour auf der Via Claudia Augusta.
Wie kommt man wieder nach Deutschland zurück?
Vom 1. Mai bis 31. Oktober verkehren Shuttlebusse von Quarto D‘Altino nach München. Wer in Ostiglia endet, fährt am besten zurück nach Verona und nimmt von dort den Shuttlebus.
Wie können die Alpen sonst noch mit dem Fahrrad überquert werden?
- Alpe-Adria-Radweg: 410 km, 2800 hm
- München-Venedig-Transalp: 560 km, 5000 hm
- Garmisch-Partenkirchen nach Riva del Garda: 524 km, 10.820 hm
- Garmisch-Partenkirchen nach Riva del Garda über die Dolomiten: 710 km, 15.000 hm
- Transalp-Rhone-Radweg: 350 km, 2600 hm
- Innradweg: 520 km, 3000 hm
- Bodensee über die Schweiz zum Lago Maggiore: 290 Kilometer, 2100 hm
Fitness-Tipp: Egal für welche Route Sie sich entscheiden: Radfahren ist eine effektive Möglichkeit, in Ihrer Freizeit etwas für Ihre Gesundheit und Fitness zu tun. Beim Radeln trainieren Sie nicht nur Muskulatur und Ausdauer, Sie verbrennen auch ordentlich Kalorien, was beim Wunsch, abzunehmen helfen kann. Sie haben noch Zweifel, ob Ihre Kondition für eine lange Radtour mit mehreren Etappen reicht? Machen Sie sich fit mit unserem kostenlosen Trainingsplan für Radsport-Einsteiger.