Wie plane ich eine Wandertour? Wichtige Infos zu Route, Packliste, Fitness und mehr

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Für eine erfolgreiche Wanderung ist die richtige Planung essenziell. © Addictive Stock/IMAGO

Egal, ob man einen Tag unterwegs ist oder gleich mehrere und im Zelt, in Hütten oder Unterkünften übernachtet: Eine gute Tourenplanung ist vor jeder Wanderung wichtig. Damit Sie auf Ihrer Tour nichts vergessen, können Sie unsere Packlisten kostenlos als PDF herunterladen und ausdrucken.

Sei es eine Tagestour in den Bergen, ein Wanderausflug, eine Hüttentour oder eine mehrtägige Alpenüberquerung – vor jeder Wanderung kommt die Planung. Hier erfahren Sie, wie Sie sich auf Ihre nächste Tour gut vorbereiten können. Mit unseren Packlisten aus der PDF-Bibliothek vergessen Sie nichts und können Ihre Wanderung unbeschwert genießen.

Zu Beginn der Tourenplanung sollten Sie sich diese Fragen stellen:

  • Wie fit bin ich?
  • In welchem Gelände will ich wandern?
  • In welcher Region will ich wandern?
  • Wie lang soll die Tour dauern?
  • Wann will ich wandern?
  • Wo und wie will ich übernachten?
  • Was packe ich in meinen Rucksack?
  • Wie sind die aktuellen Bedingungen?
  • Wie komme ich zu Start- und Endpunkt der Tour?

Tourenplanung: Wie fit bin ich?

Um entscheiden zu können, wie lang die Tour sein darf, muss man wissen, wie fit man ist. Wie gut ist die Kondition? Wie viele Höhenmeter sind in einer Stunde möglich? Auch die Trittsicherheit spielt eine große Rolle. Wie kommt man mit ausgesetzten Passagen zurecht? Wie erfahren ist man in alpinem Gelände? All das entscheidet, welche Schwierigkeit die Wanderung haben darf. Mit dem Bergcheck bietet der Deutsche Alpenverein (DAV) eine gute Orientierung.

Wer fit für Wanderungen in den Bergen werden möchte, kann unseren 12-Wochen-Trainingsplan „Fit fürs Wandern“ kostenlos als PDF herunterladen und trainieren. Er beinhaltet auch einzelne Wanderungen, die man wie folgt planen kann.

Wer sich am Tag der Wanderung unwohl und kränklich fühlt, wird wahrscheinlich keinen Spaß haben. Man sollte immer auf die Signale des Körpers achten und umkehren, bevor ein Unfall passiert. Denn Herz-Kreislauf-Störungen zählen laut DAV zu den häufigsten Ursachen für Unfälle und Todesfälle in den österreichischen Alpen. Auch Stürze, Stolperer und Ausrutscher können tödlich enden. Heikle Situationen und Beinahe-Unfälle muss man also ernst nehmen und sich nicht von falschem Ehrgeiz lenken lassen.

See Fjerddalsvatnet, Wanderin auf Weg zur Munkebu Hütte, Berge, bei Sørvagen, Moskenesøya, Lofoten, Nordland, Norwegen
Eine Wanderung muss gut geplant sein. © Moritz Wolf/IMAGO/imagebroker

So plane ich eine Wanderung

Wenn man ungefähr weiß, wo man wandern gehen möchte, kann man natürlich erst einmal bestehende Touren suchen. Das geht am besten in aktuellen Wanderführern und online auf alpenvereinaktiv.com, Komoot, Outdooractive und ähnlichen Portalen. Hier sieht man direkt, wie lang und schwer die Wanderung ist.

Wer eine eigene Tour erstellen möchte, kann das gut mit dem Planungstool des DAV. Wie bei Google Maps gibt man hier Start und Ziel ein und kann Zwischenziele festlegen. Die Strecke auf Fußgängerwegen wird berechnet und man bekommt eine ungefähre Zeitangabe sowie ein Höhenprofil. Eine Schwierigkeit wird nicht angezeigt! Die Kilometerangaben kann man dann im DAV-Gehzeitrechner eingeben, der auch das eigene Können berücksichtigt. Dabei muss man auch realistisch überlegen, wie schnell man noch mit einem voll beladenen Rucksack ist. Daraus wird berechnet, wie viel Zeit man für die Tour benötigt. Dabei müssen aber noch Pausenzeiten draufgerechnet werden.

Schwierigkeitsgrade von Wanderwegen

leicht/blau: breite bis schmale Wege, keine Absturzgefahr, eventuell etwas steil, in der Nähe des Tals

mittel/rot: überwiegend schmale, steile Wege, können absturzgefährliche Passagen enthalten, eventuell mit Drahtseil versichert

schwer/schwarz: schmale, steile, absturzgefährliche Wege, häufig mit versicherten Passagen und Kraxelei, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind notwendig

Steilheit und Schwierigkeit des Geländes

Anhand des Höhenprofils, der Hangneigung und dem Tourenverlauf auf der Karte kann man ablesen, wie steil einzelne Passagen sind. Je enger die Höhenlinien und roter der Ausschnitt, und je mehr Serpentinen man zurücklegen muss, desto steiler und somit auch schwieriger ist das Gelände. Flach heißt aber nicht gleich einfach. Im Gebirge können flache Passagen auch ausgesetzt sein. Eventuell sind sie sogar drahtseilversichert und nur mit Klettersteigset begehbar. Auch Geröllfelder kann man auf der Karte erkennen. Aber Vorsicht: Karten erzählen nie die ganze Wahrheit. Wie ausgewaschen ist der Weg? Gab es einen Hangrutsch? Liegen noch Schneefelder? All das kann die Schwierigkeit des Wegs erhöhen.

Mit der Karte und Beschreibungen von anderen Wandertouren, die die geplante kreuzen, kann man abschätzen, wie viele schwierige Passagen es gibt. Dann muss man ehrlich überlegen, wie sehr das einen beim Wandern psychisch belastet. Denn auch Blockaden im Kopf, die das Weitergehen hemmen, sind ein häufiger Grund, weshalb die Bergrettung Menschen retten muss.

Bei Unsicherheit Hilfe für die Planung holen

Je anspruchsvoller eine Tour ist, desto mehr muss man wissen und können, um sie sicher und mit Freude gehen zu können. Nach und nach sollte man Länge, Komplexität und Schwierigkeit der Wanderungen steigern, um Erfahrung zu gewinnen. Wer sich mit der eigenen Tourenplanung unsicher ist, sollte einen ausgebildeten Bergführer konsultieren, der sich in der Region auskennt. Örtliche Touristeninformationen können weiterhelfen.

Je nachdem, wie lang die Tour dauert, muss Verpflegung in den Rucksack. Zur Planung gehört auch, zu prüfen, wo man einkehren und Wasser auffüllen kann. Auch Quellen und Brunnen bieten sich an, deren Wasser man zur Sicherheit durch einen Filter drücken kann. Diese Informationen bieten die meisten Wanderkarten. Man kann sich aber nie sicher sein, ob eine Quelle nicht versiegt ist. Darum immer etwas Puffer einplanen, wenn man die Region nicht kennt.

Tagestour: Rucksack-Packliste fürs Wandern – PDF kostenlos herunterladen!

In unserer PDF-Bibliothek können Sie die Tagestour-Packliste für den Wanderrucksack kostenlos herunterladen und ausdrucken. Damit können Sie ohne Angst, etwas zu vergessen, auf die nächste Tour gehen.

Um Zugriff zum Download zu bekommen, müssen Sie sich einmalig bei unserem Medien-Login USER.ID registrieren.

Packliste Wandern Tagestour
Auf der Packliste finden Sie alles, was Sie bei einer Tagestour im Rucksack dabei haben sollten. © IMAGO / Westend61

Wo und wie will ich übernachten?

Auf Wanderkarten sind Almen, Hütten und Campingplätze eingezeichnet, die man in die Tourenplanung mit einbeziehen kann. Bei Mehrtageswanderungen bietet es sich an, diese vorher zu reservieren. Die meisten Hütten kann man gut und einfach über die Webseite des Club Arc Alpine buchen. Für Mehrtagestouren im Zelt hat der DAV Zelt-Trekkingplätze in Deutschland zusammengestellt. Was man auf so einer Tour alles dabei haben sollte, finden Sie in unserer Rucksack-Packliste.

Mehrtagestour: Rucksack-Packliste fürs Wandern – PDF kostenlos herunterladen!

Auf einer mehrtägigen Wanderung ist mehr Ausrüstung nötig, als bei einer Tagestour. Wer zelten und sich selbst versorgen möchte, findet hier die Packliste als PDF für Mehrtagestouren – einfach kostenlos herunterladen und ausdrucken.

Blick aus Zelt auf Bergsee
Laden Sie die Packliste für Mehrtageswanderungen mit Zelt kostenlos in der PDF-Bibliothek herunter. © IMAGO/Panthermedia

Tourenplanung: Aktuelle Bedingungen beachten

Mehrere Wochen vor dem Start der Wanderung sollte man beobachten, wie die derzeitigen Bedingungen sind. Liegt auf dem Weg noch Schnee? Gibt es Murenabgänge? Gibt es behördliche Sperrungen? Der Bergbericht des DAV gibt eine gute Einschätzung. Sperrungen werden auf alpenvereinaktiv.com angezeigt.

Auch den Wetterbericht sollte man im Auge behalten. Bei Gewitter ist eine Bergtour lebensgefährlich. Wenn es erst vor Kurzem geregnet hat, sind die Wege schmierig und man benötigt mehr Zeit oder sie sind vielleicht sogar zu gefährlich zu begehen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann bei Hüttenwirtsleuten anrufen und nach den aktuellen Bedingungen fragen. Auch Nebel kann die Dauer der Wanderung verlängern und bei Hitze ist man oft nicht so leistungsfähig.

Hüttentour: Rucksack-Packliste fürs Wandern – PDF kostenlos herunterladen!

Auf einer Hüttentour muss man besonderes Equipment im Rucksack dabei haben. Damit Sie nichts vergessen, können Sie sich in unserer PDF-Bibliothek die Hüttentour-Packliste kostenlos herunterladen und ausdrucken.

Rucksack-Packliste für eine Hüttentour
Rucksack-Packliste für eine Hüttentour – kostenloses PDF herunterladen! © IMAGO / imagebroker

Umweltfreundliche Anreise zur Wanderung

Auch die An- und Abreise gehört zur Tourenplanung dazu. Mit dem Auto erreicht man nicht unbedingt schneller den Ausgangspunkt und muss zu diesem wieder zurückkehren. Wer keine Rundwanderung gehen möchte, für den bietet sich erst recht die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Da jedoch noch nicht jeder Ort in Deutschland und den Alpen gut mit Bus und Bahn zu erreichen ist, ist es oftmals einfacher, Touren zu suchen, die an einem Bahnhof starten. Eine Übersicht über Netzpläne und Bergbusse bietet der DAV.

Tourenplanung: Nach der Wanderung

Nach der Tour sollte man reflektieren und analysieren, was gut und was schlecht verlief. So lernt man sich selbst besser einzuschätzen und sammelt Erfahrung für die nächste Tourenplanung. Folgende Fragen kann man sich stellen:

  • Haben Länge und Anforderungen gepasst oder wurden sie unterschätzt?
  • Gab es unerwartete Herausforderungen?
  • Gab es Probleme bei der Bewältigung der Anforderungen?
  • War man psychisch oder körperlich überfordert und hatte dadurch kritische Situationen?
  • Hat man falsche Entscheidungen getroffen?
  • Haben Wissen und Können ausgereicht?
  • War die Ausrüstung passend oder hat etwas gefehlt?
  • Hatte man genug Verpflegung dabei?
  • Waren das Wetter und die Verhältnisse so, wie man es angenommen hatte?

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