Durchbruch in der Krebstherapie: Neue Ansätze geben Patienten Hoffnung

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In den letzten Jahren konnten Forscher viele positive Entwicklungen in der Krebstherapie verzeichnen. Immer gezieltere Behandlungsmethoden werden auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt.

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 500.000 Menschen laut Informationen des Robert-Koch Instituts (RKI) an Krebs. Für viele Betroffene ist die Diagnose Krebs ein Schock. Wie gut die Überlebensaussichten und Chancen auf Heilung stehen, hängt stark von der Krebsart ab. Brust-, Darm-, Haut- und Prostatakrebs zählen zu den die häufigsten Krebsarten hierzulande. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Krebstherapie jedoch enorm weiterentwickelt. Neue Behandlungsansätze geben immer mehr Patienten Hoffnung. Die Experten der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) haben nun die neuesten Entwicklungen vorgestellt.

Bedeutende Therapieinnovationen: Behandlungsmethoden für Brustkrebs

Es ist eine wachsende Krebszelle zu sehen.
Die Krebstherapie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. © Panthermedia/Imago

Obwohl mit rund 74.500 Neuerkrankungen jährlich Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen in Deutschland ist, haben sich die Heilungschancen in den letzten 20 Jahren enorm verbessert. „Wir gehen heute von einer Heilungsrate von 80 bis 90 Prozent aus“, erklärte Prof. Wolfgang Janni, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie der DKG. Durch moderne, individualisierte Diagnostik und den Einsatz neuer Medikamentengruppen, wie sogenannter Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten und CDK4/6-Inhibitoren, ist die Therapie gezielter und schonender als noch vor einigen Jahren.

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Die personalisierte Behandlung und Überwachung steigert nicht nur die Heilungschancen, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen. Auch in der Nachsorge gibt es Neuigkeiten: Durch die sogenannte „Liquid Biopsy“ lässt sich anhand zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) künftig das Rückfallrisiko eines Patienten besser einschätzen und die Therapie entsprechend besser angepasst werden.

Neue Perspektiven: Immuntherapie bei Darm- und Hautkrebs

Neue Ansätze in der Immuntherapie könnten in Zukunft bei Darm- und Hautkrebs entscheidende Fortschritte bringen. „Große Hoffnungen haben wir bei der individualisierten mRNA-Impfung gegen Melanome, die sich spezifisch gegen Tumormerkmale des jeweiligen Krebsbetroffenen richten. Patienten und Patientinnen könnten bald eine personalisierte, auf ihre Erkrankung zugeschnittene Impfung erhalten“, erklärt Professor Ralf Gutzmer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie in der DKG. Diese Methode zeigte den Experten zufolge vielversprechende Ergebnisse in Studien: Sie biete Patienten bessere Überlebenschancen und eine sehr gute Verträglichkeit.

Auch beim Darmkrebs gibt es Fortschritte: Die „liquid biopsy“ gewinnt als Prognosemarker an Bedeutung und hilft, unwirksame Medikamente zu vermeiden, wie T-Online.de berichtet. Eine Studie aus dem Jahr 2024 konnte zeigen, dass eine kurze Doppelimmuntherapie bei bestimmten Formen des Darmkrebses nach nur vier Wochen zu einem Überleben von 100 Prozent der Patienten innerhalb der ersten drei Jahre führte. Ein neues Strahlenchemotherapie-Konzept ermöglicht vielen Patienten mit Enddarmkrebs zudem den Erhalt des Schließmuskels.

Prostatakrebs: Tumorzellen werden wirksam bestrahlt

Mit etwa 75.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Eine neue Methode könnte in Zukunft das Tumorwachstum erheblich reduzieren und dadurch die Lebensqualität steigern sowie das Gesamtüberleben verlängern. „Die Kombination aus Androgensignalunterdrückung und neueren antihormonellen Substanzen ist eine der vielversprechendsten Innovationen bei metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinomen. Diese Ansätze erweitern die Wirksamkeit der klassischen Hormontherapie, indem sie das Tumorwachstum durch gezieltere Hemmung der androgenabhängigen Signalwege erheblich reduzieren“, erläutert Professor Axel Merseburg in einer Pressemitteilung der DKG. Ein weiterer Durchbruch sei die PSMA-Therapie (Prostata-spezifisches Membranantigen) kombiniert mit der sogenannten Radioliganden-Therapie. Diese nuklearmedizinische Therapie bestrahle die Tumorzellen gezielt „von innen“.

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