Schritt für Schritt zum Frieden: So könnte Trump das Ende vom Ukraine-Krieg einläuten – die Szenarien
In Saudi-Arabien wollen Vertreter aus Russland und den USA über eine Waffenruhe beraten. Russland lehnt eine europäische Beteiligung an den Verhandlungen ab.
Riad – Nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin nehmen Friedensgespräche konkrete Formen an. Hochrangige Vertreter beider Länder treffen sich in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad, um über mögliche Verhandlungen zu beraten. Trump bekräftigte mehrfach seinen Willen, den Ukraine-Krieg zu beenden.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat kurz vor den Gesprächen mit US-Vertretern eine europäische Beteiligung an Friedensverhandlungen infrage gestellt. „Ich weiß nicht, was sie am Verhandlungstisch tun würden. Wenn sie irgendwelche geschickten Ideen zur Einfrierung des Konflikts vorbringen wollen – während sie in Wirklichkeit meinen, den Krieg fortzusetzen – warum sollten wir sie [die Europäer] dann einladen?“, sagte Lawrow, wie der Sender BBC berichtet.
Waffenstillstand als mögliches Szenario im Ukraine-Krieg
Die bevorstehenden Verhandlungen in Riad sorgen international für Diskussionen. Besonders in Europa wächst die Sorge, dass die USA und Russland einen Friedensplan ohne die Ukraine und die EU aushandeln könnten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte bereits, seine Regierung sei nicht über die Gespräche informiert worden. Auch Vertreter der EU wurden nicht eingeladen.
Experten gehen davon aus, dass eine Friedenslösung äußerst schwierig umzusetzen wäre. Der ehemalige Schweizer Diplomat Thomas Greminger, der an früheren Waffenstillstandsverhandlungen beteiligt war, sieht komplexe Verhandlungsprozesse voraus. „Es gibt mindestens drei Verhandlungsebenen: US-russische, russisch-ukrainische und russisch-europäische Gespräche. Es gibt keine Abkürzungen“, erklärte Greminger laut New York Times. Bereits 2022 gab es direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, die jedoch scheiterten.

Ukraine-Krieg vor Sicherheitsgarantien und Nato-Frage
Ein zentrales Problem ist, dass die Ukraine aktuell nur begrenzte Möglichkeiten hat, Russlands militärische Fortschritte zurückzudrängen. Ein Deal könnte daher erhebliche Zugeständnisse Kiews erfordern – was Kritiker als Belohnung für Putins Aggression bewerten.
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Ein möglicher Kompromiss wäre New York Times zufolge die EU-Mitgliedschaft der Ukraine ohne Nato-Beitritt. Ohne Nato-Schutz fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj alternative Sicherheitsgarantien, etwa die Stationierung von 200.000 ausländischen Soldaten. Der britische Premierminister Keir Starmer signalisiert Bereitschaft, Friedenstruppen für die Ukraine bereitzustellen. Allerdings sieht eine umfassende Truppenstationierung derzeit unrealistisch aus.
Russland will Gebiete halten – die Ukraine verhandeln
Zur Debatte steht derzeit auch das Einfrieren der Frontlinien: Russland behält in diesem Fall besetzte Gebiete, ohne offizielle Anerkennung durch Kiew oder den Westen. Ein weiteres sensibles Thema betrifft das Gebiet Kursk. Kiew kontrolliert derzeit etwa 200 Quadratmeilen russisches Territorium in dieser Region. Moskau lehnt es ab, diesen Umstand in Verhandlungen einzubeziehen, doch falls Kiew vor neuen Gesprächen nicht vollständig verdrängt wird, könnte die Ukraine versuchen, eine Rückgabe als Verhandlungsmasse zu nutzen.
Die Friedensverhandlungen zwischen den USA und Russland könnten eine Wende im Ukraine-Krieg bringen, doch die Herausforderungen bleiben unter den aktuellen Umständen enorm. Ob die Ukraine und Europa in den Entscheidungsprozess einbezogen werden, bleib noch unklar. (fsa)