USA stellen Huthi-Rebellen im Roten Meer ein Ultimatum – und prüfen Jemen-Angriff

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Ein Staatenbündnis fordert das Ende der Huthi-Angriffe auf den internationalen Schiffsverkehr im Roten Meer. US-Präsident Joe Biden könnte noch weiter gehen.

Washington – Ein Staatenbündnis, dem neben den USA und Deutschland zehn weitere Länder angehören, haben die Huthi-Rebellen aufgefordert, ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer unverzüglich einzustellen. Die Attacken der Gruppierung aus dem Jemen halten seit Wochen an und haben Auswirkungen auf den internationalen Handel.

Gemeinsame Erklärung gegen Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer

Erst am vergangenen Dienstag wurde ein weiterer Angriff auf die internationale Schifffahrt vermeldet. Demnach schossen die Huthis zwei ballistische Antischiffsraketen in einem Bereich des Roten Meeres ab, in dem sich zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Handelsschiffe befanden.

Das Staatenbündnis sprach nun eine letzte Warnung aus. „Die anhaltenden Huthi-Angriffe im Roten Meer sind illegal, nicht akzeptabel und in hohem Maße destabilisierend“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung, die das Weiße Haus auf seiner Website veröffentlicht hat. „Die Huthis werden die Verantwortung für die Folgen tragen, sollten sie weiterhin Menschenleben, die Weltwirtschaft und den freien Handelsverkehr bedrohen.“

Jemen: US-Präsident Joe Biden erwägt Angriffe gegen Huthi-Rebellen im Roten Meer

„Wir fordern das unverzügliche Ende dieser illegalen Angriffe und die Freisetzung der unrechtmäßig festgehaltenen Schiffe und Crews“, lautet das Statement weiter. Bahrain schloss sich als einziges arabisches Land der Forderung an. Die Beziehungen des Königsreiches zum Iran, der die Huthi-Rebellen im jemenitischen Bürgerkrieg unterstützt, gelten als sehr angespannt. Der Iran unterstützt die Rebellenorganisation auch im Roten Meer, wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde.

Wie Medien berichten, erwägt US-Präsident Joe Biden Angriffe gegen die Huthis, sollten sie weiterhin Frachtschiffe angreifen. Auch sollen die USA Angriffs-Optionen im Jemen diskutiert haben, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. Demnach stehen Abschusseinrichtungen für Raketen und Drohnen, Radar-Einrichtungen und Munitionsdepots im Visier.

Huthi-Rebellen greifen seit dem Kriegsbeginn in Israel immer wieder internationale Frachtschiffe an. © IMAGO / UPI Photo (2)

Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die laut Angaben des Staatenbündnisses fast 15 Prozent des weltweiten Seehandels laufen. Darunter sind unter anderem acht Prozent des weltweit gehandelten Getreides und zwölf Prozent des über den Seeweg gehandelten Öls. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Wegen der Huthi-Angriffswelle auf Containerschiffe meiden Hapag-Lloyd, Maersk und andere Reedereien das Rote Meer inzwischen.

Rotes Meer: Frachtkosten steigen wegen Angriffen der Huthi-Rebellen

Wie die Tagesschau auf ihrer Website mit Berufung auf die internationalen Frachtbuchungsplattform Freightos berichtet, sind dadurch die Frachtkosten für den Seeweg zuletzt zum Teil stark angestiegen. So kostet der Transport eines Containers zwischen Asien und Nordeuropa inzwischen 4000 Dollar und damit doppelt so viel wie in der Vorwoche. Einige große Reedereien erwarten weitere Preissprünge.

Die Huthis erklärten, dass sie aus Solidarität mit den Palästinensern Schiffe angreifen, die in Verbindung zu Israel stehen. Seit dem Überfall der Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 wiederholen sich die Attacken. (Mit AFP-Material)

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