Wirtschaftsängste wachsen - Massive Abverkäufe an den Börsen: Anleger flüchten in Staatsanleihen und Gold

Dem US-Wirtschaftsdienst zufolge verzeichneten nach dem Nasdaq-Beben am Donnerstag asiatische Aktien am Freitag deutliche Rückgänge. Der japanische Topix-Index erlitt mit einem Minus von 6,1 Prozent den größten Tagesverlust seit langem. Für den Nikkei 225 ging es um 5,8 Prozent nach unten.

US-Zentralbank: Zinssenkung zu spät?

Analysten sehen darin eine Reaktion auf die schwächeren Konjunkturdaten, die Fed-Chef Jerome Powell diese Woche bestätigte. „Investoren hinterfragen nun, ob die Fed zu spät mit den Zinssenkungen reagiert“, sagte Billy Leung, Investmentstratege bei Global X Management.

Gary Dugan, CEO des Global CIO Office, erklärte im Interview mit Bloomberg TV: „In den kommenden Tagen könnte es sogar eine Diskussion darüber geben, ob die Fed bei der nächsten Sitzung die Zinsen um 50 Basispunkte senken muss, um den Schwungverlust der Wirtschaft aufzufangen“, so Dugan. „Vom Höchststand aus wäre eine Korrektur von 10 bis 15 Prozent bei diesem enormen Stimmungsumschwung an den Märkten nicht verwunderlich, da die Zentralbanken weit hinter der Kurve liegen.“

Tech-Konzerne enttäuschen

Die schlechte Stimmung wurde zusätzlich durch enttäuschende Quartalsergebnisse von Unternehmen wie Microsoft und Amazon verstärkt, schreibt „Bloomberg“. Auch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in China und zunehmende geopolitische Spannungen im Nahen Osten würden zur Unsicherheit beitragen.

Dax auf Talfahrt

Auch der deutsche Leitindex Dax setzt am Freitag seine Talfahrt fort. Binnen zwei Tagen büßte der Dax mehr als 600 Punkte ein. Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets sagt im „Handelsblatt“: „Es ist gerade nicht die Zeit, Aktien zu kaufen. Viele denken jetzt eher an den Verkauf.“