Für 2025 neuer Rekord an Storchennestern im Landkreis erwartet – trotz schlechter Brutsaison in diesem Jahr

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Reges Treiben im Storchenhorst auf dem Dach des Weilheimer Stadttheaters. Dort sind in diesem Jahr fünf Jungtiere geschlüpft, von denen vier die Starkregen-Phase überlebten. © Anneliese und Ottmar Back

Fast alle jungen Weißstörche im Landkreis konnten laut LBV-Experte Wolfgang Bechtel vergangene Woche schon ausfliegen. Insgesamt verlief die Brutsaison aber heuer nicht gut. Bechtel rechnet für 2025 trotzdem mit einer Zunahme der Storchennester.

Landkreis – 2024 sei ein vergleichsweise extremes Jahr, was die Situation der Störche im Landkreis Weilheim-Schongau betrifft, sagt Bechtel, der Weißstorch-Beauftragter beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) ist. Schließlich sind etwa zwei Drittel der frisch geschlüpften Tiere infolge des Starkregens im späten Frühjahr gestorben. Derzeit gibt es im Landkreis 56 Jungvögel. Im Rekordjahr 2023 wurden 108 Störche flügge.

Der Zahlenrückgang trifft auch Raisting, die einzige große Weißstorchen-Brutkolonie im Voralpenland: 33 Jungvögel meldet der LBV für das Dorf; 2023 wurden dort 75 Tiere flügge. Die durchschnittliche Zahl der Küken pro Horstpaar ging von 2,8 auf 1,1 zurück.

In den zehn Horsten, die heuer in Polling gezählt wurden, hat kein einziges Junges überlebt. Trotzdem nimmt Bechtel an, dass es die seit 2023 bestehende Brutkolonie im Klosterdorf weiter geben wird.

Experte rechnet für 2025 mit noch mehr Storchennestern in Weilheim-Schongau

Er rechnet sogar damit, dass der Ansturm der Störche auf Polling und Raisting im kommenden Jahr besonders groß sein wird: Zum Brüten könnten nämlich viele der im Vorjahr geschlüpften Tiere in den Landkreis zurückkehren, erklärt der Storchen-Experte. Statt der heuer 62 Weißstorchen-Horste im Raum Weilheim-Schongau – einem Rekord – könnte es also 2025 noch einige mehr geben.

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Den ersten fliegenden Jungstorch im Landkreis hat Bechtel heuer am 26. Juni gesichtet – in Fischen. Inzwischen sind viele der Jungtiere unterwegs. Über Raisting hat der LBV-Beauftragte vergangene Woche sechs gemeinsam kreisende Jungstörche gesehen. „Sie müssen auch lernen, wie das mit der Thermik funktioniert“, sagt er. Die ersten Flugversuche führten allerdings oft nur aufs nächste Hausdach. Verletzte Jungstörche gab es nach Bechtels Kenntnisstand heuer im Landkreis noch nicht zu versorgen.

Jungtiere Opfer eines Unwetters

Zu den traurigen Geschichten der Storchensaison 2024 gehört auch die des Horstpaares, das sich in Wessobrunn neu angesiedelt hatte. Die drei Jungtiere, die dort schlüpften, überlebten die Starkregen-Periode zwar, wurden dann aber Opfer eines Unwetters.

Alle Wetterkapriolen überlebt hat der Nachwuchs der mit einem Sender ausgestatteten Störchin „Hui Buh“. Deren Nest ist auf dem Heimatmuseum in Raisting zu finden. Es war auch ein Ziel bei der Storchenführung, die Bechtel zusammen mit der Naturschutzwächterin Christine Fritsche im Juni veranstaltete. Rund 70 Menschen unterschiedlichen Alters zogen mit den beiden Experten durch Raisting – so viele, dass nun überlegt wird, zur Begrenzung der Teilnehmerzahl für die nächste Führung eine Anmeldung einzuführen.

Mehr Infos zu den Storchennestern im Landkreis finden Interessierte auf dem Internet-Auftritt des LBV.

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