„Würde vollkommen neue Entwicklung ins Dorf bringen“: Soll Deutenhausen wachsen?

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Darf die Wiese hinter der Bushaltestelle in Deutenhausen mit Wohnhäusern bebaut werden? Diese Frage spaltete Weilheims Bauausschuss. Entschieden wird darüber im Stadtrat. © Magnus Reitinger

Auf bislang grüner Wiese hinter der Deutenhausener Bushaltestelle würde ein Bauwerber gern drei Wohnhäuser errichten. Doch die Mehrheit des Weilheimer Bauausschusses fürchtet, damit käme eine falsche Entwicklung in Gang.

Die Wiese, für die im Weilheimer Stadtbauamt kürzlich eine Bauanfrage eingereicht wurde, liegt eigentlich ziemlich zentral im Ortsteil Deutenhausen – nämlich direkt hinter der Bushaltestelle, nur wenige Meter entfernt vom Gasthaus „Stern“. Und doch ist sie bauplanungsrechtlich Außenbereich. Als die Stadt vor knapp 20 Jahren den Bebauungsplan „Dorfgebiet Deutenhausen“ erließ, wurde damit auch entschieden: Im Dorfkern solle es nördlich der Staatsstraße (Marnbacher Straße) keine weitere Bebauung geben.

Zwei Bauten stehen dort allerdings schon seit vielen Jahrzehnten: direkt gegenüber vom Wirtshaus ein alter Bauernhof und etwas östlich davon ein ehemaliges Austragshaus, das einst für einen Deutenhausener Pfarrer gebaut wurde. Und genau zwischen diesen beiden würde der Bauwerber nun gern drei zusätzliche Wohngebäude errichten. Von der Staatsstraße bräuchte es dafür keine Zufahrten, denn die Verkehrserschließung der Neubauten wäre über einen städtischen Weg möglich, der direkt neben dem einstigen Austragshaus Richtung Norden zum Deschlerhof führt.

Ähnliche Anträge wurden abgelehnt

Als Außenbereich darf die fragliche Wiese aktuell nicht bebaut werden. Das geht nur, wenn der Stadtrat die Voraussetzungen dafür schafft und beispielsweise eine Außenbereichssatzung erlässt – was zugleich „eine Grundentscheidung für die städtebauliche Entwicklung“ in Deutenhausen wäre, wie Stadtbauamts-Mitarbeiter Stefan Kirchmayer in der Juli-Sitzung des Bauausschusses erklärte.

„Das würde tatsächlich eine vollkommen neue Entwicklung ins Dorf reinbringen“, meinte Klaus Gast (CSU), der im Stadtrat als Ortsreferent für Deutenhausen fungiert – und verwies auf die genannte Beschränkung des „Dorfgebiets Deutenhausen“ per Bebauungsplan. Zudem erinnerte er daran, dass vor einigen Jahren bereits ähnliche Anträge abgelehnt worden seien; was auch Bürgermeister Markus Loth bestätigte. Grundsätzlich gegen Neuausweisungen auf grüner Wiese sprach sich Luise Nowak aus: Das sei schlichtweg „nicht notwendig“, so die Grünen-Vertreterin.

Weg ist schon vorhanden

Anders die Haltung der beiden BfW-Vertreter im Bauausschuss: „Da sind schon zwei Häuser da, deshalb sehe ich das nicht problematisch“, erläuterte Rupert Pentenrieder. Es handle sich hier um eine klassische Baulücke, und er könne der Bebauung zustimmen, wenn sie nach einem Einheimischenmodell erfolge („Deutenhausener/Marnbacher Modell“) . Auch Horst Martin (SPD) sprach von einem „Lückenschluss“. Und die mögliche Erschließung über den schon vorhandenen Weg, so fügte er hinzu, sei „ein Pluspunkt“ für das Projekt.

Letztlich votierte der Bauausschuss jedoch mit hauchdünner Mehrheit gegen das Bauvorhaben. Entschieden wird darüber kommenden Donnerstag, 18. Juli, in der Stadtratssitzung (18.30 Uhr im Rathaus).

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