Versicherungsexperte klärt auf: Wann und für wen eine Krankentagegeld-Versicherung sinnvoll ist
Wenn Krankheit zur finanziellen Belastung wird
Eine längere Erkrankung kann nicht nur gesundheitlich, sondern auch finanziell zur Belastung werden. Denn während die ersten sechs Wochen der Arbeitsunfähigkeit noch durch den Arbeitgeber vergütet werden, folgt danach nur das gesetzliche Krankengeld – und das fällt deutlich geringer aus.
Hier setzt die Krankentagegeld-Versicherung an: Sie soll die Lücke schließen, die zwischen dem gewohnten Einkommen und den reduzierten Leistungen der Krankenkasse entsteht.
Über Bastian Kunkel
Bastian Kunkel ist Gründer der Marke „Versicherungen mit Kopf“ und betreibt die größten unabhängigen Versicherungs-Kanäle in Deutschland auf YouTube, Instagram und TikTok mit über 850.000 Followern. Sein Unternehmen, die VMK Versicherungsmakler GmbH, ist einer der bestbewerteten Versicherungsmakler in Deutschland auf Google mit über 1.200 5-Sterne-Bewertungen und bietet deutschlandweite Online-Beratungen an. Er ist gelernter Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, Finanzfachwirt, Jungmakler Award Gewinner 2017, Bildungspreisträger 2018 sowie Spiegel-Bestseller-Autor.
Für wen lohnt sich eine Krankentagegeld-Versicherung?
Gesetzlich versicherte Angestellte
Nach Ablauf der Lohnfortzahlung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse, zahlt jedoch lediglich rund 70 Prozent des Bruttogehalts – maximal 90 Prozent des Nettogehalts. Insbesondere bei bestehenden Verpflichtungen wie Miete, Kreditraten oder Unterhaltszahlungen kann dies schnell zu finanziellen Schwierigkeiten führen. Eine Krankentagegeld-Versicherung schafft hier gezielte Entlastung.
Gutverdienende
Wer ein überdurchschnittliches Einkommen erzielt, wird besonders stark von der Lücke zwischen Gehalt und Krankengeld getroffen. Die Differenz kann mehrere hundert Euro pro Monat betragen – zusätzlich reduziert durch Abzüge für Sozialbeiträge. Die Krankentagegeld-Versicherung wirkt dieser Entwicklung entgegen.
Privatversicherte
Arbeitnehmer mit privater Krankenversicherung erhalten im Krankheitsfall kein gesetzliches Krankengeld. Ohne entsprechende Zusatzversicherung droht daher ein plötzlicher und erheblicher Einkommensverlust. Eine Krankentagegeld-Police ist in diesem Fall unerlässlich, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Selbstständige
Besonders Selbstständige tragen ein hohes Risiko: Sie haben keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung und erhalten – sofern gesetzlich versichert – nur dann Krankengeld, wenn sie diesen Zusatzbaustein explizit vereinbart haben. Auch hier genügt das gesetzliche Niveau oft nicht. Eine private Krankentagegeld-Versicherung bietet verlässlichen Schutz und sichert den laufenden Betrieb ab.
Beamte
Bei Beamten besteht in der Regel keine Notwendigkeit für eine Krankentagegeld-Versicherung. Ihre Besoldung wird auch bei längerer Krankheit weiterhin gezahlt.
Wichtige Kriterien beim Abschluss
1. Tarif und Leistungen vergleichen: Die Angebote am Markt unterscheiden sich stark hinsichtlich Preis und Umfang. Ein detaillierter Vergleich hilft, die individuell passende Absicherung zu finden.
2. Nachversicherungsgarantie: Ideal ist eine Police, die eine spätere Erhöhung des Tagessatzes ohne erneute Gesundheitsprüfung erlaubt – etwa bei steigendem Einkommen.
3. Höhe des Tagessatzes richtig kalkulieren: Der Betrag sollte den Einkommensausfall realistisch abdecken. Eine sorgfältige Bedarfsanalyse ist hier unerlässlich.
Was kostet eine Krankentagegeld-Versicherung?
Die Beitragshöhe richtet sich nach verschiedenen Faktoren: dem Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand sowie dem gewünschten Tagessatz und dem Beginn der Leistungspflicht (zum Beispiel ab dem 43. Krankheitstag). Als Beispiel: Eine Person mit 30 Jahren zahlt für einen Tagessatz von 100 Euro ab dem 43. Tag typischerweise zwischen 30 und 40 Euro im Monat.
Fazit: Sicherheit im Krankheitsfall
Die Krankentagegeld-Versicherung stellt eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung dar – insbesondere für Selbstständige, privat Versicherte und Gutverdienende. Sie sorgt dafür, dass im Fall längerer Krankheit nicht nur die Gesundheit, sondern auch die finanzielle Existenz abgesichert bleibt. Wer sich umfassend informiert, beraten lässt und passende Tarife vergleicht, kann im Ernstfall auf einen verlässlichen Schutz bauen.
Lesetipp (Anzeige)
"Total ver(un)sichert: Was du mit 18 über Versicherungen wissen solltest, aber mit 30 immer noch nicht weiß" von Bastian Kunkel.
Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.