Putin dealt mit Trump: Werden jetzt die US-Sanktionen beendet?
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs reist erstmals ein Sondergesandter des Kremls, zu Gesprächen nach Washington – obwohl er eigentlich auf der Sanktionsliste steht.
Washington, D.C. – Kirill Dmitrijew, russischer Sondergesandte für Wirtschaft, ist nach Washington gereist. Er befinde sich im Auftrag von Russlands Präsident Wladimir Putin in der US-Hauptstadt und trifft dort zwei Tage lang Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump.
Der erste russische Vertreter in Washington, seit Beginn des Ukraine-Kriegs
Der russische Sondergesandte ist nach Washington gereist. Ziel der Gespräche sei laut Dmitrijew eine Verbesserung der Beziehungen zu den USA. Er befinde sich im Auftrag von Präsident Wladimir Putin bereits seit Mittwoch in der US-Hauptstadt und treffe dort zwei Tage lang „Mitarbeiter der Regierung von US-Präsident Donald Trump“, erklärte Dmitrijew am Donnerstag.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs besuchte kein ranghoher, russischer Vertreter mehr die USA. Dmitrijews Besuch ist die erste Visite seit mittlerweile drei Jahren.

Unter Trump haben sich die USA über die letzten Monate Russland angenähert. Im Februar hatte der US-Präsident mit Putin telefoniert und Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg eingeleitet.
Dmitrijew steht auf US-Sanktionsliste – um über Sanktionen zu verhandeln, wurde diese ausgesetzt
Dass es zwischen Moskau und Washington einen Dialog gebe, sei „für die ganze Welt von Bedeutung“. So Dmitrijew, der auch Direktor des mächtigen russischen Staatsfonds ist. Auch wenn die „Wiederherstellung“ dieses Dialogs – der unter Vorgänger Joe Biden „komplett zerstört war“ – „kein einfacher und geradliniger Prozess ist“, fügte er hinzu. „Aber jedes Treffen, jedes ehrliche Gespräch, hilft uns voranzukommen.“
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Laut Berichten des US-Senders CNN war ein Treffen zwischen Dmitrijew und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff geplant. Thema dürften unter anderem die US-Sanktionen sein, die im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine verabschiedet worden waren. Um überhaupt in die USA reisen zu können, wurden die persönlichen Strafmaßnahmen gegen Dmitrijew zwischenzeitig ausgesetzt.

Russland ist nicht von Trumps Handelskrieg betroffen – trotzdem sollen Sanktionen gelockert werden
Donald Trump hatte Russland damit gedroht, weitere Sanktionen zu verhängen, sollte es nicht bald eine Einigung zur Zukunft der Ukraine geben. Diese US-Sanktionen hätten vor allem Russlands Ölindustrie getroffen. Ein sensibler Punkt für Präsident Putin: Die russische Rohölförderung fiel 2024 auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten. Russland erhofft sich darüber hinaus auch weiterhin eine Lockerung der US-Sanktionen – gegebenenfalls auch im Rahmen einer Waffenruhevereinbarung.
Kurioserweise war Russland bislang nicht von Trumps drastischer Zollpolitik betroffen. Erst am Mittwoch verhängte der US-Präsident neue Zölle. Unter anderem werden Importe aus der EU künftig mit Aufschlägen von 20 Prozent belegt.
Putins Sondergesandter wurde in heutiger Ukraine geboren – und kennt Trump bereits
Kirill Dmitrijew wurde in Kiew geboren. Vor seiner Tätigkeit für die russische Regierung hatte er in den USA bei der Bank Goldman Sachs und der Unternehmensberatung McKinsey Karriere gemacht. Der 49-Jährige ist zudem Absolvent der US-Eliteuniversitäten Stanford und der Harvard Business School.
Der Sondergesandte war bereits am 18. Februar Teil der russisch-amerikanischen Gespräche über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine. Damals verorteten sich die Gespräche noch in Saudi-Arabien – und nicht in der amerikanischen Hauptstadt.